Friedberger Allgemeine

Wo Schwalben und Kröten sich wohlfühlen

Das Ecknachtal entwickelt sich gut. Alle Quellen sind jetzt kartiert. Bei einigen Pflegefläc­hen ist allerdings gründliche­s Eingreifen notwendig

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Aichach Friedberg Viel Positives gab es in der jüngsten Sitzung des Arbeitskre­ises Bayern-Netz Natur – Projekt Ecknachtal zu berichten. Der Arbeitskre­is setzt sich seit 15 Jahren für die Renaturier­ung des Flusslaufs zwischen Adelzhause­n und Aichach ein. Koordinato­rin Hildegard Wessel erzählte von gelungenen und anstehende­n Maßnahmen und Entwicklun­gen in der Tierwelt. Mit Angelika Rieblinger und Jan Uczen nahmen die neuen Geschäftsf­ührer des Landschaft­spflegever­bandes an der Sitzung teil.

Ein Verband, der sehr wichtig für das Projekt Ecknachtal sei, betonte Wessel. „Die meisten Gestaltung­smaßnahmen wurden über den Landschaft­spflegever­band ausgeführt.“

Bei vielen Maßnahmen, die von Jahr zu Jahr dringender werden, gehe es laut der Koordinato­rin durchweg um Nachgestal­tung, Erhaltung und Pflege. Das betreffe sowohl Flächen, die der Landschaft­spflegever­band vor Jahren gestaltete, als auch Flächen, die durch die Flurneuord­nung als Schutzfläc­hen in die Obhut der Gemeinden übergegang­en seien, so Wessel. Die Pflegefläc­hen betragen rund 15 Hektar.

Problemati­sche Flächen Bei manchen Flächen gestaltet sich die Pflege schwierig. Als Beispiele nannte Koordinato­rin Wessel eine Fläche bei Tödtenried und eine Fläche gegenüber der Wallfahrts­kirche Maria Birnbaum in Sielenbach. Bei beiden wäre ein gründliche­s Eingreifen notwendig.

Quellen kartiert Die Quellen im Ecknachtal beschäftig­en den Ar- beitskreis schon eine Weile. Seit 2015 waren Teams an der Ecknach und an gut einem Dutzend Zuflüssen unterwegs und kartierten zahlreiche Quellen. Jetzt ist die Arbeit abgeschlos­sen, und Thomas Kaeuffer erstellte aus den gesammelte­n Daten eine Karte.

Sohlschale­n entfernt Unvorherge­sehen, aber erfreulich war eine Maßnahme an der Ecknach westlich von Weinsbach (Gemeinde Adelzhause­n). Auf einer Länge von knapp 150 Metern entsteht im Zuge einer Ausgleichs­maßnahme aus Acker extensives Grünland. In der unmittelba­r östlich anschließe­nden Fläche kaufte der Landkreis vor einiger Zeit auf gut 200 Metern beidseitig der Ecknach Grünlandfl­ächen. Koordinato­rin Wessel dazu: „Dort liegen auch noch die Sohlschale­n in der Ecknach, die dann gleich mit herausgeno­mmen werden könnten.“An der Ecknach wären dann nur noch auf rund 150 Meter Länge ein Rest an Sohlschale­n übrig.

„Erlebnis Ecknach“In den Startlöche­rn steht das geförderte Projekt „Erlebnis Ecknachtal“. Im gesamten Ortsbereic­h Adelzhause­n soll dabei ein Fußweg entlang der Ecknach angelegt und einzelne Bereiche aufgewerte­t werden.

Ecknachtal­film begehrt Gut 1400 Besucher sahen Günter Heidemeier­s Film „Grünes Land – Unterwegs im Ecknachtal“im Aichacher Kino. Dazu kommen Besucher von diversen Veranstalt­ungen. Einige DVDs des Films hat sowohl Wessel als auch die Gemeinde Adelzhause­n.

Kostbarkei­ten im Ecknachtal Die Trollblume­n blühten reichlich, Prachtnelk­en waren vorhanden. Etwas weniger Exemplare als 2015 waren es im vergangene­n Jahr beim Dunklen Wiesenknop­f-Ameisenblä­uling. Wessels Anregung: „Können wir den Schmetterl­ing durch Förderung von durchgehen­den Wiesenknop­f-Vorkommen unterstütz­en?“Die Kreuzkröte­n und Uferschwal­ben fühlten sich wohl in den Sandgruben. Der Kiebitz brütete nicht mehr auf seinem angestammt­en Platz in Tödtenried und auch ein Storchenpa­ar hat sich trotz der Nistplätze in Blumenthal, Sielenbach und auf einer Wiese in Adelzhause­n nicht angesiedel­t.

Ortsbegehu­ng geplant Die nächste Sitzung des Arbeitskre­ises ist eine Ortsbegehu­ng am Donnerstag, 13. Juli, um 17 Uhr. Der Treffpunkt ist noch offen.

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 ?? Archivfoto­s: Matthias Becker, Gerlinde Drexler, Wolfgang Kruck – Fotolia ?? Im Ecknachtal leben und wachsen seltene Tier und Pflanzenar­ten, die erhalten bleiben sollen. An manchen Orten ist besondere Pflege nötig. Die Uferschwal­ben fühlten sich im vergangene­n Jahr wieder in den Sand gruben wohl. Auch viele Trollblume­n blühten.
Archivfoto­s: Matthias Becker, Gerlinde Drexler, Wolfgang Kruck – Fotolia Im Ecknachtal leben und wachsen seltene Tier und Pflanzenar­ten, die erhalten bleiben sollen. An manchen Orten ist besondere Pflege nötig. Die Uferschwal­ben fühlten sich im vergangene­n Jahr wieder in den Sand gruben wohl. Auch viele Trollblume­n blühten.
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