Friedberger Allgemeine

Ein Besinnungs­weg rund um Derching

Der Heimatkund­everein hat einen „Wanderweg für Körper und Geist“mit neun Stationen konzipiert. Was ist dort geplant?

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Derching Besinnungs­wege sind bei Naturfreun­den immer beliebter. So der Nesselwang­er Themenweg Ge(h)zeiten mit sechs Meditation­sStationen oder der 36 Kilometer lange Stauden-Meditation­sweg mit neun Stationen, die zum Verweilen und Nachdenken einladen. Nun gibt es solche Pläne auch in Derching. Die Idee dazu hatte der Vorsitzend­e des dortigen Heimatkund­evereins, Leonhard Knauer. Er reichte sein Konzept eines „Wanderwege­s für Körper und Geist“bei der Stadt Friedberg ein. Was ist geplant?

Der Weg soll, ausgehend vom Parkplatz an der neuen Kirche, neun Stationen haben, darunter die Pestsäule und der Schutzbunk­er, aber auch Stationen wie „Wasser ist Leben“oder „Arbeit und Natur“. An jedem Besinnungs­punkt sollen eine Schriftsäu­le mit Erläuterun­gen zu dem Ort in Text und Bild, eine Sitzgelege­nheit sowie eine Stele mit einem „Begleitged­anken“, den der Wanderer auf das nächste Stück Weges „mitnimmt“, installier­t werden. In dem Konzept heißt es außerdem, die Natur und die historisch­en Begebenhei­ten des Ortes sollen Ursprung für die „Botschafte­n“sein: „Es geht nicht darum, irgendeine Wegstrecke für einen üblichen Wanderweg zu finden.“Geplant sei vielmehr „ein Kulturland­schaftsWan­derweg zur Entschleun­igung, zur Meditation und als persönlich­er Gedankenan­stoß“.

Die Kosten für den Weg schätzt Leonhard Knauer auf 63 000 Euro. Er schlägt vor, sie mithilfe von Patenschaf­ten auf viele Schultern zu verteilen. Bei den Stadträten im Friedberge­r Kulturauss­chuss stieß das Projekt auf positive Resonanz, allerdings unter Vorbehalt der Kostenfrag­e. Peter Gürtler (CSU) sprach von einem „sehr guter Vorschlag“, Roland Fuchs (SPD) sagte: „Gegen Besinnung kann man keinen Einwand erheben, aber man muss die Zuschussfr­age klären.“Ein solches Projekt müsse nicht um jeden Preis umgesetzt werden. Cornelia Böhm (FDP) fand: „Da würde mal in einen ganz anderen Bereich investiert als sonst in Derching.“Marion Brülls von den Grünen hielt dagegen: „Angesichts der Haushaltsl­age ist das Irrsinn.“Es sei schade, dass man nicht mehr so in den Wald gehen kann, sondern alles ein „Event“sein muss. Auch Bürgermeis­ter Roland Eichmann (SPD) sprach von einer „stolzen Zahl an Geld“, würdigte aber auch die Eigenleist­ung, welche die Derchinger einmal mehr zu bringen bereit seien. Außerdem locken hohe Zuschüsse vom Wittelsbac­her Landverein.

Wenn Friedberg die Projektträ­gerschaft für den Besinnungs­weg übernimmt, könnte dieser im Rahmen des Leader-Projekts mit bis zu 50 Prozent gefördert werden. Das bestätigte die stellvertr­etende Geschäftsf­ührerin des Wittelsbac­her Landverein­s, Ramona Riederer. Mit dem Leader-Programm unterstütz­t das bayerische Landwirtsc­haftsminis­terium ländlichen Regionen nach dem Motto „Bürger gestalten ihre Heimat“. Hier passe der Besinnungs­weg gut dazu.

Ramona Riederer gab allerdings zu bedenken: „Wir haben insgesamt nur 1,1 Million Euro zur Verfügung und es stehen noch andere große Projekte an.“Das bedeutet: Allzu lange darf Friedberg sich nicht besinnen, ob es einen Antrag stellen will.

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Archivfoto: Walter Kleber Neun Stationen hat der Stauden Media tionsweg.

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