Friedberger Allgemeine

Mit ruhiger Hand zum G9 in Mering

- VON EVA WEIZENEGGE­R Baustopp in Mering sev@augsburger allgemeine.de

Überhastet wurde 2003 das achtstufig­e Gymnasium in Bayern eingeführt. Mit der Rückkehr zum G 9 wollen sich die Landespoli­tiker etwas mehr Zeit lassen. Vor der Sommerpaus­e soll aber die Entscheidu­ng fallen. Dieser Prozess, der Lehrer, Schüler, Eltern und Fachleute der Ministerie­n mit ins Boot geholt hat, ist ein guter Ansatz. Für Mering kommt diese Entscheidu­ng leider ein Jahr zu spät.

Schon im Genehmigun­gsverfahre­n für das neue Gymnasium war klar, dass das G 8 nicht mehr zu halten sein wird. Deshalb hat man bereits das Hauptgebäu­de so konzipiert, dass eine Aufstockun­g möglich ist. Doch nun ist das Schulhaus fertig – und so leicht reißt man im laufenden Schulbetri­eb die teure Dachkonstr­uktion nicht ab. Dann schon lieber gleich von Grund auf umdenken und die Aufstockun­g auf die noch nicht fertiggest­ellte Mensa aufsetzen.

Weil aber Architekte­n und Handwerker eine feste Zeitvorgab­e hatten, dass im September 2017 Mensa und Außenanlag­en fertiggest­ellt sein sollen, arbeiteten alle mit Hochdruck und lagen im Plan. So kommt es, dass die Bauarbeite­n ausgebrems­t werden müssen. Denn es wäre ja ein Schildbürg­erstreich, wenn man im Wissen, dass der Platz nicht reichen wird, die Mensa fertigstel­lt, um zwei Jahre später alles wieder aufzureiße­n und noch ein Stockwerk draufzusat­teln. Deshalb ist der Vorschlag der Landkreisv­erwaltung, rechtzeiti­g die Bremse zu ziehen und lieber auf eine Entscheidu­ng aus München zu warten, der richtige Weg, wenn er auch nicht der einfachste ist. Mit einem Baustopp handeln sich die Verwaltung und die Architekte­n viel Arbeit ein. Denn es gilt, den Bauzeitenp­lan neu zu organisier­en, das Provisoriu­m im Schulgebäu­de auszuweite­n und rechtliche Ansprüche der Handwerksb­etriebe abzuklären. Aber in diesem Fall ist eine ruhige Hand mehr wert als übertriebe­ne Hast.

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