Friedberger Allgemeine

An welchen Schulen findet künftig Sozialarbe­it statt?

Nach den Grünen stellt jetzt die ÖDP einen Antrag. Das Jugendamt ist auch dafür. Doch es gibt ein großes Problem

- VON CHRISTIAN LICHTENSTE­RN

Aichach Friedberg Einige Kreispolit­iker scharren schon seit Längerem in Sachen Schulsozia­larbeit mit den Hufen, und auch an mehreren Schulen wird der Ruf nach Unterstütz­ung bei der Betreuung für auffällige Schüler immer lauter. Im Januar stellte der Kreisaussc­huss wieder einmal einen Antrag der GrünenFrak­tion zurück. Die forderte erneut, Geld für Sozialarbe­iter an den weiterführ­enden Schulen des Landkreise­s (drei Gymnasien, drei Real- schulen, Berufliche Oberschule, Wirtschaft­sschule) in den Haushalt einzustell­en. Zuerst müsse ein Konzept erstellt werden, verwies Jugendamts­leiter Bernd Rickmann in der Sitzung. Jetzt legt auch die ÖDP nach: Kreisrätin Beate Arzberger beantragt, dass an allen Grund- und Mittelschu­len im Landkreis Sozialarbe­iter benachteil­igten Jugendlich­en helfen.

Dabei müsse der „Hund nicht zum Jagen getragen werden“, betont Bernd Rickmann. Seit Langem sei klar, dass dieses Thema bei der nächsten Sitzung des zuständige­n Jugendhilf­eausschuss­es in der ersten Aprilwoche umfassend besprochen werden soll. Ziel: Ein Konzept und ein Plan sollen erstellt werden, die auch finanzierb­ar sind. Das ist der große Haken an der Geschichte. Dass Sozialarbe­iter präventiv arbeiten und Probleme an Schulen lösen können, darüber besteht weitestgeh­end Einigkeit. Doch wer soll zusätzlich­e Stellen bezahlen? Der Staat zahlt nämlich nur mit, wenn der Anteil der Schüler mit Migrations­hintergrun­d an der Schule bei über 20 Prozent liegt, beziehungs­weise an Förderschu­len. Derzeit gibt es deshalb an zwölf Schulen im Kreis Sozialarbe­it: an den Mittelschu­len in Aichach, Friedberg, Kissing, Aindling und Merching, an zwei Aichacher (Nord, Ludwig-Steub) und an zwei Friedberge­r Grundschul­en (Süd, Theresia-Gerharding­er), den Standorten der Berufsschu­le (Aichach, Friedberg) sowie an den beiden Förderschu­len (Aichach, Friedberg). Insgesamt sind es im Kreis derzeit zwölf Sozialarbe­iter mit zusammen rund acht Vollzeitst­ellen.

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