An welchen Schulen findet künftig Sozialarbeit statt?
Nach den Grünen stellt jetzt die ÖDP einen Antrag. Das Jugendamt ist auch dafür. Doch es gibt ein großes Problem
Aichach Friedberg Einige Kreispolitiker scharren schon seit Längerem in Sachen Schulsozialarbeit mit den Hufen, und auch an mehreren Schulen wird der Ruf nach Unterstützung bei der Betreuung für auffällige Schüler immer lauter. Im Januar stellte der Kreisausschuss wieder einmal einen Antrag der GrünenFraktion zurück. Die forderte erneut, Geld für Sozialarbeiter an den weiterführenden Schulen des Landkreises (drei Gymnasien, drei Real- schulen, Berufliche Oberschule, Wirtschaftsschule) in den Haushalt einzustellen. Zuerst müsse ein Konzept erstellt werden, verwies Jugendamtsleiter Bernd Rickmann in der Sitzung. Jetzt legt auch die ÖDP nach: Kreisrätin Beate Arzberger beantragt, dass an allen Grund- und Mittelschulen im Landkreis Sozialarbeiter benachteiligten Jugendlichen helfen.
Dabei müsse der „Hund nicht zum Jagen getragen werden“, betont Bernd Rickmann. Seit Langem sei klar, dass dieses Thema bei der nächsten Sitzung des zuständigen Jugendhilfeausschusses in der ersten Aprilwoche umfassend besprochen werden soll. Ziel: Ein Konzept und ein Plan sollen erstellt werden, die auch finanzierbar sind. Das ist der große Haken an der Geschichte. Dass Sozialarbeiter präventiv arbeiten und Probleme an Schulen lösen können, darüber besteht weitestgehend Einigkeit. Doch wer soll zusätzliche Stellen bezahlen? Der Staat zahlt nämlich nur mit, wenn der Anteil der Schüler mit Migrationshintergrund an der Schule bei über 20 Prozent liegt, beziehungsweise an Förderschulen. Derzeit gibt es deshalb an zwölf Schulen im Kreis Sozialarbeit: an den Mittelschulen in Aichach, Friedberg, Kissing, Aindling und Merching, an zwei Aichacher (Nord, Ludwig-Steub) und an zwei Friedberger Grundschulen (Süd, Theresia-Gerhardinger), den Standorten der Berufsschule (Aichach, Friedberg) sowie an den beiden Förderschulen (Aichach, Friedberg). Insgesamt sind es im Kreis derzeit zwölf Sozialarbeiter mit zusammen rund acht Vollzeitstellen.