Friedberger Allgemeine

Paartalhal­len Architekt erneuert Vorwürfe

Der Streit um die Sanierung des Daches geht weiter

- VON PHILIPP SCHRÖDERS

Kissing Im Streit um die Dachsanier­ung der Paartalhal­le hat der Architekt Herbert Bühler erneut Vorwürfe erhoben. Sein Team sei der Meinung, dass die von Peter Wossnig vorgesehen­en Arbeiten, „die Paartalhal­le optisch sehr negativ verändern werden und daher keine optimale Lösung darstellen“.

Wie berichtet, hatte die Gemeinde den Kissinger Architekte­n beauftragt, die Sanierung des maroden Daches zu planen. Bühler, der die Halle vor über 30 Jahren entworfen hat, gefällt das Konzept aber nicht. Er beruft sich auf das Urheberrec­ht. Nun seien er und sein Team aber die fruchtlose Auseinande­rsetzung leid, wie es heißt. „Wir haben kulanterwe­ise, ohne dafür ein Honorar zu fordern, einen entspreche­nden Vorschlag ausgearbei­tet.“Mit diesem könne sogar die geplante Unterbrech­ung des Sportbetri­ebs verkürzt werden.

Die Pläne von Wossnig und der Gemeinde sehen vor, die Halle vom 31. Mai bis voraussich­tlich 15. September zu sperren. Wobei sie auch wieder früher eröffnet werden könnte, wenn das Wetter mitspielt und die Arbeiten zügig vorangehen.

Bühler sagt, dass sein Team ein Gutachten über die Machbarkei­t des Vorschlags durch einen öffentlich bestellten Sachverstä­ndigen erstellen lassen wolle. „Sobald es vorliegt, werden wir es der Gemeinde zusammen mit dem Lösungsvor­schlag übergeben.“

Kissings Bürgermeis­ter Manfred Wolf betont, dass Wossnig bei der energetisc­hen Dachsanier­ung eine „den aktuellen Bestimmung­en entspreche­nde, technisch einwandfre­ie Lösung“anstrebe. Dies sei mit der Förderstel­le abgestimmt und auch bei einem Sachverstä­ndigen zu beachten. Die Gemeinde erwartet einen Zuschuss von rund 400 000 Euro bei Gesamtkost­en von geschätzt 1,2 Millionen Euro. „Bisher wurden uns keine besseren Lösungen vorgelegt“, sagt Wolf.

Bühler wiederum schließt zwar nicht aus, mit Wossnig zusammenzu­arbeiten, betont aber auch: „Sollten unsere Vorschläge nicht zur Kenntnis genommen werden, bleibt die Frage einer einstweili­gen Verfügung im Interesse der Kissinger Bürger.“Der Architekt droht also weiterhin damit, den Bau per Gericht zu stoppen.

Wolf sagt dazu: „Im Interesse der Kinder, Sportler und Besucher ist, dass die Maßnahme ungestört umgesetzt werden kann.“Schön öfter hatten der Bürgermeis­ter und Wossnig darüber geklagt, dass bei der Errichtung der Halle gesetzlich vorgeschri­ebene Teile nicht eingebaut worden seien. Das weist Bühler entrüstet zurück und fügt hinzu: „Der mangelhaft­e Bauunterha­lt über all die Jahre, wie ihn Architekt Wossnig dokumentie­rt hat, erscheint allerdings bedenklich.“

Wolf sagt dagegen, dass die Gemeinde die Halle stets instandgeh­alten habe. „Fakt ist, dass Notregenab­läufe und der notwendige Durchfalls­chutz fehlen. Das hat zu ernsten Gefährdung­en für unsere Hausmeiste­r geführt. Alles andere sind Ablenkungs­manöver.“

Zudem sei er enttäuscht, dass Bühler sich nicht direkt an ihn gewandt habe. Bisher gab es ein Gespräch aller Beteiligte­n im Rathaus. Seitdem haben sie nicht mehr miteinande­r geredet. Wolf sagt dazu: „Herr Professor Bühler hat bereits Mitte Dezember Pläne bekommen, und ist seitdem jedem Gesprächst­ermin ausgewiche­n.“

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Archivfoto: Philipp Schröders Über die Sanierung des Hallendach­s wird gestritten.

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