Friedberger Allgemeine

Zwei Strecken – ein Wettkampf

Rennsport Die Kanu Schwaben haben für das Weltcup-Finale ein neuartiges Format ausgetüfte­lt. Denn die Läufe werden auf dem Eiskanal und auf dem Lech ausgefahre­n

- VON ANDREA BOGENREUTH­ER

Ein Wettkampf, zwei außergewöh­nliche Fahrstreck­en – und jede wird auf ihre Art eine besondere Herausford­erung für die internatio­nale Wildwasser-Rennsporte­lite. Ein bisher noch nicht dagewesene­s Format haben sich die Kanu Schwaben Augsburg als Gastgeber für das Weltcup-Finale im Juni 2017 einfallen lassen. Am Samstag, 10. Juni, wird der Sprint auf der künstliche­n Slalomstre­cke am Augsburger Eiskanal ausgetrage­n, am Sonntag, 11. Juni, startet das Classic Rennen auf dem Lech – vom großen Wehr vor der Landsberge­r Altstadt aus bis nach Kaufering. Die Siegerehru­ng findet danach auf dem Landsberge­r Hauptplatz statt.

„Das ist eine attraktive Kulisse, die eine tolle Atmosphäre für den Abschluss dieses Weltcups bietet“, freut sich der Augsburger Organisati­onsleiter Horst Woppowa über diese gelungene Kooperatio­n. In einem Gespräch mit dem Landsberge­r Bürgermeis­ter Mathias Neuner haben Woppowa und Schwaben-Präsident Hans-Peter Pleitner kürzlich die Zusammenar­beit beschlosse­n und weitere organisato­rische Details abgeklärt. So werden die Kanuten publikumsw­irksam am Landsberge­r Wehr vor der Altstadt starten und die vier Kilometer bis zum Ziel paddeln, dem „Ruderclub am Lech“in Kaufering. Für die Rennsportl­er zählt dabei nur die schnellste Zeit.

Einen Tag zuvor sind die rund 100 Kanuten aus 15 Nationen schon in Augsburg zu Gast, um den Eiskanal zu bezwingen. Der Unterschie­d zum olympische­n Kanuslalom: beim Wildwasser-Rennsport wird auf Torstangen und das Durchfahre­n der Tore verzichtet. Für die Kanuten geht es auch hier ausschließ­lich darum, so schnell wie möglich den Eiskanal auf möglichst gerader Linie hinunterzu­fahren. Dafür nutzen die Sportler spezielle Rennboote, die rein auf Geschwindi­gkeit ausgelegt sind. Lang, extrem schmal und extrem kippelig. „Wir sind überzeugt, dass wir den Zuschauern diesen besonderen Kanusport mit diesem Großereign­is auf eindrucksv­olle Weise präsentier­en können“, sind sich Woppowa und Pleitner einig. Gestartet wird an beiden Tagen in den klassische­n Kanu-Diszipline­n (Kajak-Einer Männer und Frauen, Canadier-Zweier-Männer), ergänzt um den Canadier-Einer der Frauen.

Zu den aussichtsr­eichsten Kandidaten gehört Schwaben-Kanute Normen Weber, der mittlerwei­le auf eine respektabl­e Titelsamml­ung im Kanu-Rennsport blicken kann. Der 31-jährige gebürtige Berliner ist aktueller Sprint- und Classic-Vizeweltme­ister sowie mehrmalige­r Weltmeiste­r, dreifacher Europameis­ter und Gesamt-Weltcupsie­ger. Auch seine Vereinskam­eradinnen Sabrina Barm und Sabine Füßer gehen auf ihrer Heimatstre­cke an den Start. Bis Ende April können noch weitere bayerische Kanuten dazukommen durch Top-Platzierun­gen bei den letzten beiden Qualifikat­ionsrennen in der Schweiz.

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Fotos: Fred Schöllhorn (2)/Thorsten Jordan Auf zwei attraktive­n Strecken müssen sich die Kanuten beim Wildwasser Weltcup im Juni beweisen: Zum einen auf dem Eiskanal, der allerdings ohne Slalomstan­gen gefahren wird, zum anderen ein Lech Teilstück von Landsberg nach Kaufering. Gestartet wird am...
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Der Augsburger Lokalmatad­or im Renn kanu: Normen Weber.

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