Feuerwehr kann in Steinach endlich loslegen
Nach vielen Schwierigkeiten ist die rechtliche Voraussetzung für den Neubau geschaffen. Auch in anderen Belangen fördert die Kommune ihre Einsatzkräfte
Merching Steinach Über drei Jahre zieht sich der Kampf um ein neues Steinacher Feuerwehrhaus nun hin. Einen Kommandanten hat die langwierige Planung bereits verschlissen. Nun ist die nötige Änderung des Flächennutzungsplans endlich genehmigt. Diese wichtige Neuigkeit gab Bürgermeister Martin Walch in der jüngsten Gemeinderatssitzung bekannt.
Wie berichtet, hatte die Feuerwehr bereits Anfang 2013 ihre ersten Pläne vorgestellt. Die Steinacher Wehr, die neben den vielfältigen Einsätzen einer Feuerwehr einen der Unfallschwerpunkte im Landkreis an der B 2 betreut, will mit ihrem Neubau ein Stück weit an den Ortsrand rücken. Am Steinbach soll das Haus entstehen. Das bisherige Gebäude liegt – bei der Durchfahrt gut, zu sehen – direkt an der B2. Das ehemalige Kutschenhaus ist für heutige Verhältnisse viel zu klein und der Ausfahrtwinkel direkt auf die viel befahrene B 2 gefährlich.
Das Okay des Merchinger Gemeinderates erwies sich für das Projekt noch als das geringste Problem. Denn bei der Änderung des Flächennutzungsplanes tauchten zum Teil massive Anforderungen auf. Eine große Hürde waren beispielsweise die nötigen Ausgleichsflächen. Vor gut einem Jahr dann hatte der damalige Kommandant Roland Söhl sein Amt aufgegeben in der Hoffnung damit das Genehmigungsverfahren zu beschleunigen.
Und doch sollte es sich noch geraume Zeit hinziehen. Scheinbar kleine Formalitäten bremsten das immer wieder erheblich. Jetzt können jedoch Gemeinderat und Feuerwehr endlich aufatmen. Die Änderung des Flächennutzungsplans ist durch. Somit können nach öffentlichem Aushang die Baupläne eingereicht und die Zuschussanträge gestellt werden.
Für eine lebhafte Diskussion sorgte die Anfrage eines langjährigen, verdienten Feuerwehrmanns aus der Gemeinde Merching: Nach 40 Jahren aktivem Feuerwehrdienst der Freistaat Bayern einen einwöchigen Aufenthalt im Feuerwehrerholungsheim Bayerisch Gmain – seine Ehefrau muss, so der Freistaat Bayern, den Aufenthalt selbst zahlen.
Der Bayerische Gemeindetag empfiehlt, dass dies die Gemeinde übernimmt. „Wenn ein Feuerwehrmann 40 Jahre lang den Dienst tut, nachts zum Einsatz muss, bangt auch seine Frau mit“, stellte Walch klar. Roland Söhl setzte sich sichtAntragsverfahren lich engagiert ein: „Für den kostenfreien Einsatz, den dieser Mann geleistet hat, ist es fast lächerlich, dass wir überhaupt diskutieren. Wenn das der Gemeinde die 260 Euro nicht wert sind …“
Walch warf ein, dass dies ein Präzedenzfall sei und dies könne er nicht ohne Gemeinderat entscheiden. Eugen Seibert sprach sich mit entsprechendem Kostennachweis dafür aus. Werner Schrom wetterte „Es ist blamabel, dass dies der Kosvergibt tendienst des Freistaats nicht übernimmt! Die Frau trägt alles mit. Ihr Mann kann das alles gar nicht alleine verarbeiten. Es ist eine Selbstverständlichkeit und eine Ehre, dass wir es als Gemeinde übernehmen!“Eduard Lutz setzte nach: „Dreist, was sich der Freistaat erlaubt!“
Der Rat sprach sich auch in Zukunft für die Kostenübernahme einer Begleitperson in einem vergleichbaren Fall aus, die Förderung wird einmal jährlich vergeben.