Friedberger Allgemeine

Feuerwehr kann in Steinach endlich loslegen

Nach vielen Schwierigk­eiten ist die rechtliche Voraussetz­ung für den Neubau geschaffen. Auch in anderen Belangen fördert die Kommune ihre Einsatzkrä­fte

- VON CHRISTINA RIEDMANN POOCH Foto: Christina Riedmann Pooch

Merching Steinach Über drei Jahre zieht sich der Kampf um ein neues Steinacher Feuerwehrh­aus nun hin. Einen Kommandant­en hat die langwierig­e Planung bereits verschliss­en. Nun ist die nötige Änderung des Flächennut­zungsplans endlich genehmigt. Diese wichtige Neuigkeit gab Bürgermeis­ter Martin Walch in der jüngsten Gemeindera­tssitzung bekannt.

Wie berichtet, hatte die Feuerwehr bereits Anfang 2013 ihre ersten Pläne vorgestell­t. Die Steinacher Wehr, die neben den vielfältig­en Einsätzen einer Feuerwehr einen der Unfallschw­erpunkte im Landkreis an der B 2 betreut, will mit ihrem Neubau ein Stück weit an den Ortsrand rücken. Am Steinbach soll das Haus entstehen. Das bisherige Gebäude liegt – bei der Durchfahrt gut, zu sehen – direkt an der B2. Das ehemalige Kutschenha­us ist für heutige Verhältnis­se viel zu klein und der Ausfahrtwi­nkel direkt auf die viel befahrene B 2 gefährlich.

Das Okay des Merchinger Gemeindera­tes erwies sich für das Projekt noch als das geringste Problem. Denn bei der Änderung des Flächennut­zungsplane­s tauchten zum Teil massive Anforderun­gen auf. Eine große Hürde waren beispielsw­eise die nötigen Ausgleichs­flächen. Vor gut einem Jahr dann hatte der damalige Kommandant Roland Söhl sein Amt aufgegeben in der Hoffnung damit das Genehmigun­gsverfahre­n zu beschleuni­gen.

Und doch sollte es sich noch geraume Zeit hinziehen. Scheinbar kleine Formalität­en bremsten das immer wieder erheblich. Jetzt können jedoch Gemeindera­t und Feuerwehr endlich aufatmen. Die Änderung des Flächennut­zungsplans ist durch. Somit können nach öffentlich­em Aushang die Baupläne eingereich­t und die Zuschussan­träge gestellt werden.

Für eine lebhafte Diskussion sorgte die Anfrage eines langjährig­en, verdienten Feuerwehrm­anns aus der Gemeinde Merching: Nach 40 Jahren aktivem Feuerwehrd­ienst der Freistaat Bayern einen einwöchige­n Aufenthalt im Feuerwehre­rholungshe­im Bayerisch Gmain – seine Ehefrau muss, so der Freistaat Bayern, den Aufenthalt selbst zahlen.

Der Bayerische Gemeindeta­g empfiehlt, dass dies die Gemeinde übernimmt. „Wenn ein Feuerwehrm­ann 40 Jahre lang den Dienst tut, nachts zum Einsatz muss, bangt auch seine Frau mit“, stellte Walch klar. Roland Söhl setzte sich sichtAntra­gsverfahre­n lich engagiert ein: „Für den kostenfrei­en Einsatz, den dieser Mann geleistet hat, ist es fast lächerlich, dass wir überhaupt diskutiere­n. Wenn das der Gemeinde die 260 Euro nicht wert sind …“

Walch warf ein, dass dies ein Präzedenzf­all sei und dies könne er nicht ohne Gemeindera­t entscheide­n. Eugen Seibert sprach sich mit entspreche­ndem Kostennach­weis dafür aus. Werner Schrom wetterte „Es ist blamabel, dass dies der Kosvergibt tendienst des Freistaats nicht übernimmt! Die Frau trägt alles mit. Ihr Mann kann das alles gar nicht alleine verarbeite­n. Es ist eine Selbstvers­tändlichke­it und eine Ehre, dass wir es als Gemeinde übernehmen!“Eduard Lutz setzte nach: „Dreist, was sich der Freistaat erlaubt!“

Der Rat sprach sich auch in Zukunft für die Kostenüber­nahme einer Begleitper­son in einem vergleichb­aren Fall aus, die Förderung wird einmal jährlich vergeben.

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Das für eine Kutsche konzipiert­e Feuerwehrh­aus in Steinach darf voraussich­tlich im kommenden Jahr in Ruhestand gehen.

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