Karpfen statt Krapfen
Weshalb es zu Aschermittwoch Fisch gibt
Auch wenn es schade ist – der Fasching neigt sich dem Ende zu. Nächste Woche, am 1. März, ist Aschermittwoch. Der markiert den Beginn der 40-tägigen Fastenzeit vor Ostern. Traditionell serviert man an diesem Tag Fisch. Auch zahlreiche Restaurants bieten am Aschermittwoch Makrele, Forelle, Lachs & Co. an. Krabben, Garnelen und Muscheln sind ebenfalls beliebt. Doch woher kommt dieser Brauch? Eine ganz praktische Erklärung ist, dass Fleisch einst ein teures Luxusgut war. Nicht jeder konnte sich die Delikatesse leisten. Fisch hingegen war für fast jeden erschwinglich. Wer also statt zu Fleisch zu Fisch griff, musste auf etwas verzichten – womit der Sinn des Fastens ja erfüllt war. Auch aus religiöser Sicht ist der Verzehr von Fisch an Feiertagen sinnig: Die geschuppten Tiere waren schon sehr früh im Christentum ein Symbol für Jesus. Fische und andere im Wasser lebende Tiere wie Muscheln und Garnelen, fallen nicht unter das Abstinenzgebot. Das führte jedoch mitunter zu Missverständnissen: Im Mittelalter wurde der Begriff „Wassertiere“biswelen großzügig ausgelegt. So passierte es durchaus, dass am Aschermittwoch Schwan, Ente, Gans oder Schildkröte verspeist wurde. Heutzutage kommen solche Fehlinterpretationen wohl kaum noch vor. Und auch in vielen nichtreligiösen Haushalten steht nächsten Mittwoch Fisch auf dem Speiseplan. Ob als Filet, als Steckerlfisch oder geräuchert: Die Wasserbewohner sind ein schmackhafter und gesunder Auftakt zu 40 Tagen Fastenzeit.