Merching investiert für saubere Straßen
Der Bauhof bekommt eine eigene Kehrmaschine. Wer die Fahrbahn grob verschmutzt und nicht in Ordnung bringt, soll aber künftig für die Reinigung bezahlen
Merching Mit einer eigenen Kehrmaschine will der Merchinger Bauhof künftig für mehr Sauberkeit auf den Straßen sorgen. In seiner jüngsten Sitzung diskutierte der Gemeinderat über die Anschaffung. Dabei fielen auch kritische Worte über die Verursacher des Schmutzes.
Erwerben möchte der Bauhof ein gebrauchtes Gerät, das bislang eine Betriebsdauer von etwa zehn Stunden aufweist. Dieses kostet knapp 9000 Euro brutto – der Neupreis läge bei gut 10 000 Euro. Mit geringen Umbauarbeiten sei es möglich, die Kehrmaschine an den vorhandenen Radlader anzubauen, führte Walch aus.
Bislang wurde in Merching für die Kehrarbeiten eine Fremdfirma zu Hilfe genommen. Mit einem eigenen Gerät könne der Bauhof auf eine Verschmutzung der Straße schneller reagieren. Vorteil dieses Gerätes sei es auch, dass das Schmutzgut aufgenommen werde und so die Arbeit etwa nach einem Baumschnitt deutlich effektiver und schneller erledigt sei. Auch die Verkrautung könne durch frühzeitiges und flexibles Eingreifen viel Geld sparen, da man dadurch Schäden vermeiden könne, erklärte Walch.
Der Rat nahm den Vorschlag positiv auf: Christian Niedermair verwies in diesem Zusammenhang auf die langjährige berufliche Erfahrung der Bauhofleitung in diesem Bereich und unterstützte den Vorschlag ebenso wie Eugen Seibert, der ausführte, dass die Kehrmaschine nach fünf Jahren abbezahlt sei. Roland Söhl merkte an, dass die zusätzliche Arbeit auch vom Bauhof getragen werden müsse und fragte nach, ob dafür personell genug Kapazitäten vorhanden seien. Bürgermeister Walch unterstrich, dass dieser Vorschlag vom Bauhof gemacht wurde. Werde das Gerät vorausschauend eingesetzt, bedeute dies trotz zusätzlicher Aufgaben nicht mehr Arbeitsbelastung.
Eduard Lutz stieß im Zusammenhang mit der Straßenverschmutzung das „oft völlig ignorierte Verursacherprinzip“sauer auf: „Die stark verschmutzte Straße, gerade bei einigen Baustellen, wird einfach so belassen, obwohl dies eigentlich Pflicht wäre! Der, der für die Verschmutzung zuständig ist, soll sie auch wieder beseitigen!“Dieser Sachverhalt sei ihm leider in letzter Zeit immer häufiger bekannt – aber die entsprechende Firma sei oft nicht greifbar, entgegnete Walch. Man könne jedoch diese Anregung aufgreifen und bei Nichtbeachtung Gebühren für die erforderliche Reinigung in Rechnung stellen, die dann durch die Gemeinde nötig würde, schlug Walch vor. Weitere Themen in der Sitzung waren:
Online Nutzung Alle Erwartungen übertroffen hat das neue Bürgerserviceportal im Internet. Zum Jahresende 2016 war es in der Gemeinde Merching erstmals möglich, die Wasserzählerstände online einzugeben. Ursprüngliche Prognosen für die Nutzung des Portals lagen bei 20 bis 25 Prozent. Tatsächlich nutzten diese Möglichkeit nun von 945 Haushalten 673, was etwa 70 Prozent entspricht. „Ein voller Erfolg für das Bürgerserviceportal! Ich hätte nie gedacht, dass dies so positiv angenommen wird!“, zeigte sich Bürgermeister Martin Walch begeistert. Vor allem für die zuständige Verwaltungsangestellte Clarissa Walch bedeute dies eine unwahrscheinliche Zeitersparnis. Selbstverständlich habe die Gemeindeverwaltung Verständnis, dass es einigen Bürgern nicht möglich ist, die Wasserzählerstände online einzugeben. Deshalb sei es auch weiterhin möglich, dies konventionell zu melden.
Zuschuss TSV Merching Die 27 Jahre alte Heizanlage des TSV Merching ist nicht mehr funktionsfähig – eine neue Heizanlage ist nötig. Die Kosten hierfür belaufen sich auf etwa 40 000 Euro. Die Gemeinde hat bisher ähnliche Zuschussanträge von Vereinen mit 15 Prozent unterstützt, dies entspräche in diesem Fall einem Zuschuss von 6000 Euro. „Mit der sehr engagierten Vorstandschaft läuft der Verein wieder vernünftig.“Die Heizung werde durch ehrenamtlichen Einsatz finanziert, „wir sollten das unterstützen!“, machte sich Christian Eckmann für das Projekt stark. Dem stimmte der Rat zu.