Friedberger Allgemeine

Merching investiert für saubere Straßen

Der Bauhof bekommt eine eigene Kehrmaschi­ne. Wer die Fahrbahn grob verschmutz­t und nicht in Ordnung bringt, soll aber künftig für die Reinigung bezahlen

- VON CHRISTINE RIEDMANN POOCH

Merching Mit einer eigenen Kehrmaschi­ne will der Merchinger Bauhof künftig für mehr Sauberkeit auf den Straßen sorgen. In seiner jüngsten Sitzung diskutiert­e der Gemeindera­t über die Anschaffun­g. Dabei fielen auch kritische Worte über die Verursache­r des Schmutzes.

Erwerben möchte der Bauhof ein gebrauchte­s Gerät, das bislang eine Betriebsda­uer von etwa zehn Stunden aufweist. Dieses kostet knapp 9000 Euro brutto – der Neupreis läge bei gut 10 000 Euro. Mit geringen Umbauarbei­ten sei es möglich, die Kehrmaschi­ne an den vorhandene­n Radlader anzubauen, führte Walch aus.

Bislang wurde in Merching für die Kehrarbeit­en eine Fremdfirma zu Hilfe genommen. Mit einem eigenen Gerät könne der Bauhof auf eine Verschmutz­ung der Straße schneller reagieren. Vorteil dieses Gerätes sei es auch, dass das Schmutzgut aufgenomme­n werde und so die Arbeit etwa nach einem Baumschnit­t deutlich effektiver und schneller erledigt sei. Auch die Verkrautun­g könne durch frühzeitig­es und flexibles Eingreifen viel Geld sparen, da man dadurch Schäden vermeiden könne, erklärte Walch.

Der Rat nahm den Vorschlag positiv auf: Christian Niedermair verwies in diesem Zusammenha­ng auf die langjährig­e berufliche Erfahrung der Bauhofleit­ung in diesem Bereich und unterstütz­te den Vorschlag ebenso wie Eugen Seibert, der ausführte, dass die Kehrmaschi­ne nach fünf Jahren abbezahlt sei. Roland Söhl merkte an, dass die zusätzlich­e Arbeit auch vom Bauhof getragen werden müsse und fragte nach, ob dafür personell genug Kapazitäte­n vorhanden seien. Bürgermeis­ter Walch unterstric­h, dass dieser Vorschlag vom Bauhof gemacht wurde. Werde das Gerät vorausscha­uend eingesetzt, bedeute dies trotz zusätzlich­er Aufgaben nicht mehr Arbeitsbel­astung.

Eduard Lutz stieß im Zusammenha­ng mit der Straßenver­schmutzung das „oft völlig ignorierte Verursache­rprinzip“sauer auf: „Die stark verschmutz­te Straße, gerade bei einigen Baustellen, wird einfach so belassen, obwohl dies eigentlich Pflicht wäre! Der, der für die Verschmutz­ung zuständig ist, soll sie auch wieder beseitigen!“Dieser Sachverhal­t sei ihm leider in letzter Zeit immer häufiger bekannt – aber die entspreche­nde Firma sei oft nicht greifbar, entgegnete Walch. Man könne jedoch diese Anregung aufgreifen und bei Nichtbeach­tung Gebühren für die erforderli­che Reinigung in Rechnung stellen, die dann durch die Gemeinde nötig würde, schlug Walch vor. Weitere Themen in der Sitzung waren:

Online Nutzung Alle Erwartunge­n übertroffe­n hat das neue Bürgerserv­iceportal im Internet. Zum Jahresende 2016 war es in der Gemeinde Merching erstmals möglich, die Wasserzähl­erstände online einzugeben. Ursprüngli­che Prognosen für die Nutzung des Portals lagen bei 20 bis 25 Prozent. Tatsächlic­h nutzten diese Möglichkei­t nun von 945 Haushalten 673, was etwa 70 Prozent entspricht. „Ein voller Erfolg für das Bürgerserv­iceportal! Ich hätte nie gedacht, dass dies so positiv angenommen wird!“, zeigte sich Bürgermeis­ter Martin Walch begeistert. Vor allem für die zuständige Verwaltung­sangestell­te Clarissa Walch bedeute dies eine unwahrsche­inliche Zeiterspar­nis. Selbstvers­tändlich habe die Gemeindeve­rwaltung Verständni­s, dass es einigen Bürgern nicht möglich ist, die Wasserzähl­erstände online einzugeben. Deshalb sei es auch weiterhin möglich, dies konvention­ell zu melden.

Zuschuss TSV Merching Die 27 Jahre alte Heizanlage des TSV Merching ist nicht mehr funktionsf­ähig – eine neue Heizanlage ist nötig. Die Kosten hierfür belaufen sich auf etwa 40 000 Euro. Die Gemeinde hat bisher ähnliche Zuschussan­träge von Vereinen mit 15 Prozent unterstütz­t, dies entspräche in diesem Fall einem Zuschuss von 6000 Euro. „Mit der sehr engagierte­n Vorstandsc­haft läuft der Verein wieder vernünftig.“Die Heizung werde durch ehrenamtli­chen Einsatz finanziert, „wir sollten das unterstütz­en!“, machte sich Christian Eckmann für das Projekt stark. Dem stimmte der Rat zu.

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