Friedberger Allgemeine

Hirsche in der Au

Von der Stadt ins Wildgehege

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Wie die ersten Sonnenstra­hlen gut tun... Wer in Landsberg startet und sich in die Pössinger Au aufmacht, wird eines vergeblich suchen: Einsamkeit. Schließlic­h startet der Wanderweg nicht nur direkt am Rand der Innenstadt, lässt sich also perfekt mit einem Stadtbumme­l verbinden, sondern erfüllt auch noch viele unterschie­dliche Bedürfniss­e. Familien werden viel Zeit im Wildpark verbringen, Erholungss­uchende biegen vielleicht eher rasch nach links auf die Anhöhe des Auwaldes ab und Sonnenanbe­ter marschiere­n einfach auf dem breiten Weg am Lech entlang und genießen die ersten wärmenden Strahlen des Frühlings im Gesicht. Und schließlic­h treffen sich alle in der Teufelsküc­he. Jedoch nicht in der gleichnami­gen, sagenumwob­enen Schlucht, sondern über dem neuen Pumpenhaus, in dem sich auch ein schickes Panorama-Restaurant befindet.

Doch der Reihe nach. Bevor es losgeht, ist ein kurzer Stopp zumindest für Familien obligatori­sch: Im Aquarium eines Fischerges­chäftes ziehen beeindruck­end gut genährte Fische die Blicke auf sich. Vorbei am Nonnenturm geht es dann direkt hinunter an den Lech und hinein in die Pössinger Au.

Auch die Natur scheint nur auf den Frühling gewartet zu haben. Erstes Grün sprießt auf dem noch schlammige­n Waldboden, am Schwarzwil­dgehege sind die Frischling­e los und zwei Damhirsche liegen auf der großen Wiese und scheinen ebenfalls die Sonne zu genießen, bis ein Rucksack raschelt und eine Spaziergän­gerin Äpfel rausholt. Eines der fast zutraulich­en Tiere kommt immer näher und frisst der Frau dann tatsächlic­h aus der Hand. Heimlicher Star im Wildtierpa­rk ist allerdings eine Albinodamh­irschkuh. Eine ganze Truppe des Damwildes hat sich an diesem trubeligen Sonnentag auf die Hangkante des Auwaldes zurückgezo­gen. Zwölf Tiere mit ihrem braunen Fell perfekt getarnt – wäre da nicht ihr weißer Kumpel, weiß wie der letzte, Schnee in der Schlucht der Teufelsküc­he.

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