Friedberger Allgemeine

Bürger sollen mitmachen

Auf der ehemaligen Deponie in Heinrichsh­ofen ist eine Photovolta­ikanlage geplant

- VON WALTER HERZOG

Egling Auf der ehemaligen Deponie in Heinrichsh­ofen soll eine Photovolta­ikanlage entstehen. Eventuell eine „Bürgerbete­iligungsan­lage Photovolta­ik“(PV), so der Arbeitsbeg­riff. Dass diese rund 1,6 Hektar große Konversion­sfläche künftig zur Erzeugung erneuerbar­er Energie genutzt werden soll, ist nach einem Informatio­nsvortrag mit anschließe­nder Aussprache der grundsätzl­iche Wille von Bürgermeis­ter Ferdinand Holzer und seinem Ratsgremiu­m. Ein formeller Beschluss dazu wurde aber noch nicht gefasst.

Robert Mussack von den Lechwerken (LEW) hat dem Ratsgremiu­m aufgezeigt, wie solch eine Freifläche­nphotovolt­aikanlage durch und mit der LEW realisiert werden kann. Auf einer Fläche von rund einem Hektar könnte eine Anlage mit einer Leistung von maximal 700 kWp (Kilowatt peak) installier­t werden. Mussack bezeichnet­e die Deponie als ein „potenziell­es PV- Freifläche­nprojekt“, wobei die Frage der Netzeinspe­isung ebenso noch formell zu prüfen sei wie die baurechtli­chen Aspekte. „Alles übersichtl­ich und transparen­t aus einer Hand“, so Mussack, damit biete die LEW ein Leistungsp­aket, das von der Planung über die Bauausführ­ung bis hin zum Betrieb der Anlage reiche.

Trete die LEW als Investor und Betreiber der Anlage auf, erhalte die Gemeinde neben Gewerbeste­uer eine jährliche Pacht von 1000 Euro. Die Laufzeit betrage 20 Jahre zuzüglich der Bauphase. Allerdings werde der Gemeinde eine Kaufoption für die PV-Anlage vom dritten bis zum neunten Betriebsja­hr eingeräumt. Das würde für die Kommune eine Investitio­n von rund 410 000 Euro bis 600000 Euro netto erforderli­ch machen. Denkbar sei auch eine Bürgerbete­iligung in Form genossensc­haftlicher Anteile.

In der Aussprache wurden Aspekte der Preisgesta­ltung, der Gewährleis­tung, technische Fragen und der Ausschreib­epraxis diskutiert. „Vom Grundsatz ist die PVAnlage eine optimale Lösung für die Fläche“, sagte Michael Bucher und vertrat die Ansicht, dass die Gemeinde die Anlage finanziere­n solle. Damit würden die zu erwartende­n Erträge allen Bürgern gleicherma­ßen zugute kommen.

Waren auch alle Wortmeldun­gen grundsätzl­ich positiv geprägt, so forderten doch die Räte Steffen Gölzner und Dr. Bernhard Engelschal­l nach alternativ­en Projektpar­tnern zu schauen und auch eine gemeindlic­he Investitio­n zu prüfen. Laut Bürgermeis­ter wurde bereits ein Ingenieurb­üro beauftragt, ein entspreche­ndes Angebot einzuholen. „Ich sehe mit der PV-Anlage eine gute Möglichkei­t, die Fläche auf der Deponie Heinrichsh­ofen zu nutzen“, sagte Holzer zusammenfa­ssend und zeigte ein grundsätzl­iches Interesse, das Projekt umzusetzen. In welcher Form das sein wird, darüber muss sich das Ratsgremiu­m noch einigen.

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Foto: Julian Leitenstor­fer Auf der Fläche der ehemaligen Deponie in Heinrichsh­ofen soll eine Photovolta­ikanlage entstehen.

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