Bürger sollen mitmachen
Auf der ehemaligen Deponie in Heinrichshofen ist eine Photovoltaikanlage geplant
Egling Auf der ehemaligen Deponie in Heinrichshofen soll eine Photovoltaikanlage entstehen. Eventuell eine „Bürgerbeteiligungsanlage Photovoltaik“(PV), so der Arbeitsbegriff. Dass diese rund 1,6 Hektar große Konversionsfläche künftig zur Erzeugung erneuerbarer Energie genutzt werden soll, ist nach einem Informationsvortrag mit anschließender Aussprache der grundsätzliche Wille von Bürgermeister Ferdinand Holzer und seinem Ratsgremium. Ein formeller Beschluss dazu wurde aber noch nicht gefasst.
Robert Mussack von den Lechwerken (LEW) hat dem Ratsgremium aufgezeigt, wie solch eine Freiflächenphotovoltaikanlage durch und mit der LEW realisiert werden kann. Auf einer Fläche von rund einem Hektar könnte eine Anlage mit einer Leistung von maximal 700 kWp (Kilowatt peak) installiert werden. Mussack bezeichnete die Deponie als ein „potenzielles PV- Freiflächenprojekt“, wobei die Frage der Netzeinspeisung ebenso noch formell zu prüfen sei wie die baurechtlichen Aspekte. „Alles übersichtlich und transparent aus einer Hand“, so Mussack, damit biete die LEW ein Leistungspaket, das von der Planung über die Bauausführung bis hin zum Betrieb der Anlage reiche.
Trete die LEW als Investor und Betreiber der Anlage auf, erhalte die Gemeinde neben Gewerbesteuer eine jährliche Pacht von 1000 Euro. Die Laufzeit betrage 20 Jahre zuzüglich der Bauphase. Allerdings werde der Gemeinde eine Kaufoption für die PV-Anlage vom dritten bis zum neunten Betriebsjahr eingeräumt. Das würde für die Kommune eine Investition von rund 410 000 Euro bis 600000 Euro netto erforderlich machen. Denkbar sei auch eine Bürgerbeteiligung in Form genossenschaftlicher Anteile.
In der Aussprache wurden Aspekte der Preisgestaltung, der Gewährleistung, technische Fragen und der Ausschreibepraxis diskutiert. „Vom Grundsatz ist die PVAnlage eine optimale Lösung für die Fläche“, sagte Michael Bucher und vertrat die Ansicht, dass die Gemeinde die Anlage finanzieren solle. Damit würden die zu erwartenden Erträge allen Bürgern gleichermaßen zugute kommen.
Waren auch alle Wortmeldungen grundsätzlich positiv geprägt, so forderten doch die Räte Steffen Gölzner und Dr. Bernhard Engelschall nach alternativen Projektpartnern zu schauen und auch eine gemeindliche Investition zu prüfen. Laut Bürgermeister wurde bereits ein Ingenieurbüro beauftragt, ein entsprechendes Angebot einzuholen. „Ich sehe mit der PV-Anlage eine gute Möglichkeit, die Fläche auf der Deponie Heinrichshofen zu nutzen“, sagte Holzer zusammenfassend und zeigte ein grundsätzliches Interesse, das Projekt umzusetzen. In welcher Form das sein wird, darüber muss sich das Ratsgremium noch einigen.