Wildes Kurdistan
Tipp des Tages Eine Lehrerin und ein Polizist kämpfen für Freiheit und gegen Korruption
Arte, 20.15 Uhr Das ist schon eine gottverlassene Gegend, in die uns dieser ungewöhnliche Spielfilm entführt. Irgendwo im Grenzgebiet zwischen dem Irak, der Türkei und dem Iran liegt das Dorf Khwakork, ein abgelegenes Schmugglernest. Dorthin ans Ende der Welt lässt sich der kurdische Freiheitskämpfer Baran versetzen. Er ist auf der Flucht vor seiner Mutter, die ihn unbedingt verheiraten will. Der atmosphärisch starke, schwarzhumorige Neo-Western „My Sweet Pepper Land“von Regisseur Hiner Saleem läuft heute um 20.15 Uhr auf
Wir schreiben das Jahr 2003, der Diktator Saddam Hussein ist gestürzt, die Welt befindet sich im Umbruch, und der stolze Baran (Korkmaz Arslan) soll als Polizeikommandant in dem Bergkaff für Recht und Ordnung sorgen. Ein Himmelfahrtskommando vor atemberaubender Kulisse. Da kreisen die Geier schon in der Luft. Zum Glück kämpft Baran nicht ganz allein gegen die korrupten Dorfclans. Die hübsche, selbstbewusste Dorflehrerin Govend (Golshifteh Farahani), die vor ihren zwölf Brüdern Reißaus genommen hat, wird ebenso wie Baran angefeindet und bedroht. Die beiden Außenseiter kommen sich inmitten dieser rauen Umgebung zwangsläufig näher, aber viel Zeit für lauschige Rendezvous bleibt ihnen nicht. Dafür ist die Luft in ihrem kurdischen Dorf zu bleihaltig.
Hiner Saleem jongliert in seinem Film ganz elegant und sehr unterhaltsam mit den Genres. Altbekannte Versatzstücke aus dem Western stehen neben satirischen Elementen und beißender Kritik an zumeist männlichem Dominanzgehabe und der Unterdrückung der Frauen.