Bauarbeiten in der Bäckergasse starten
Die Stadtwerke haben jetzt mit Leitungsarbeiten begonnen, danach wird die Stadt dem Straßenzug in der Altstadt ein neues Gesicht verpassen. Warum Parkplätze wegfallen und was sonst geplant ist
Die Sanierung des Straßenzugs Bäckergasse/Spitalgasse als zentraler Achse der Altstadt nimmt jetzt Gestalt an. Die Stadtwerke haben damit begonnen, den Gehweg aufzureißen, um Strom-, Gas- und Wasserleitungen zu erneuern. Die Arbeiten sind für die Stadt auch der Anlass, den Straßenzug komplett neu zu gestalten. Er bekommt wie die Dominikanergasse ein durchgehendes Granitpflaster, ähnlich wie in der Fußgängerzone.
Abgeflachte Gehwege werden die Trennung zwischen verkehrsberuhigter Fahrbahn (hier gilt Schrittgeschwindigkeit) und Bürgersteig aufheben, sodass Fußgänger die Straße auf ganzer Breite nutzen können. Auch soll Platz für Bäume und Bänke sein. Zudem werden die Lokale mehr Platz für eine Außenbewirtung bekommen. Bis zum November soll der erste Abschnitt geschafft sein.
Die Bäckergasse ist das einzige Sanierungsprojekt in der Innenstadt, das die Stadt nach derzeitigem Stand heuer und kommendes Jahr angehen wird. Die Sanierung der ist auch mehr als drei Jahre nach Fertigstellung des Königsplatzes weiter auf die lange Bank geschoben, weil erst die Sanierung des Theaters mit der Umgestaltung des dortigen Umfeldes abgewartet werden soll. Zudem ist das Geld knapp.
In einer ersten Bauphase bis zum 5. Mai werden in der Bäckergasse die Stromleitungen auf dem östlichen Gehweg erneuert. Die Parkplätze auf dieser Straßenseite fallen größtenteils weg. Ab dem heutigen Mittwoch gilt eine Einbahnstraßenregelung: Das Fahren ist nur in Richtung Milchberg möglich. Anschließend ist der westliche Gehweg dran. Von April bis Mitte August werden die Stadtwerke dann die Fahrbahn aufreißen, um an die Gasund Wasserleitungen zu kommen. Im Anschluss daran bis Ende November wird das Tiefbauamt die Straße umgestalten. „Danach ist mit Rücksicht auf das Weihnachtsgeschäft Pause“, sagt Baureferent Gerd Merkle (CSU). Zwar sollen alle Häuser und Geschäfte während der Bauzeit erreichbar bleiben, aber teils werden Fußgänger sich auf Stegen von der Straße zu den Haustü- ren bewegen müssen. „Das wird wohl ähnlich werden wie bei der Sanierung der Fußgängerzone oder der Maximilianstraße“, so Merkle.
Für 2017 haben sich Stadt und Stadtwerke die Bäckergasse zwischen Milchberg und Kreuzung Werbhausgasse vorgenommen. Ab dem Frühjahr 2018 wird dann der Rest bis zum Predigerberg erneuert. In der Spitalgasse soll dann 2019/2020 umgebaut werden. Dann wird auch der Platz am Roten Tor neu gestaltet. Unter anderem sollen die Wallanlagen von dort aus zugänglich gemacht werden. Die Stadt sieht die Sanierung auch als Teil ihrer Bemühungen, Unesco-Welterbe zu werden, weil die Bäcker-/Spitalgasse zu den historischen Wassertürmen führt.
2,5 Millionen Euro wird die Umgestaltung (ohne Stadtwerke-Leitungsarbeiten) kosten. Die Stadt hat 1,5 Millionen Euro im Haushalt stehen, der Rest kommt von der Regierung von Schwaben und aus dem Verkauf des alten Kopfsteinpflasters. Hauseigentümer werden keine Straßenausbaubeiträge zu zahlen haben. Dieses Thema ist bei anderen anstehenden Sanierungen in HochFuggerstraße zoll und in der Hammerschmiede gerade ein Zankapfel. Weil die Eigentümer in der Altstadt vor Jahren schon Beiträge für die Erneuerung ihres Viertels bezahlt haben, das als Sanierungsgebiet ausgewiesen war, zahlen sie nicht zweimal.
Die Bäckergasse ist nicht die einzige Baustelle, die jetzt mit dem Beginn des Frühjahrs in Angriff genommen wird. In der Holbeinstraßen zwischen Schaezlerstraße und Finanzamt erneuern die Stadtwerke auch Stromkabel, im Anschluss wird die Stadt die Fahrbahn neu asphaltieren. Die Baustelle wird bis Ende November dauern.
Voraussichtlich am Montag werden in der Stadtbachstraße/HansBöckler-Straße die Arbeiten zur Sanierung der MAN-Brücke über den Lech wieder aufgenommen. Die nördliche Brücke wurde im vergangenen Jahr gerichtet, heuer ist die südliche Brücke dran. Während der Bauzeit, die bis Ende November dauern soll, steht nur ein Fahrstreifen je Richtung zur Verfügung. Die südliche Brücke wird für Autos gesperrt, der Verkehr über die nördliche Brücke umgeleitet. Geh- und Radwege bleiben aber offen. Mit riesigen Staus ist nicht zu rechnen, weil auch bei der Sperrung im vergangenen Jahr kaum Probleme aufgetreten waren. »Kommentar, S. 36