Friedberger Allgemeine

Bauarbeite­n in der Bäckergass­e starten

Die Stadtwerke haben jetzt mit Leitungsar­beiten begonnen, danach wird die Stadt dem Straßenzug in der Altstadt ein neues Gesicht verpassen. Warum Parkplätze wegfallen und was sonst geplant ist

- VON STEFAN KROG

Die Sanierung des Straßenzug­s Bäckergass­e/Spitalgass­e als zentraler Achse der Altstadt nimmt jetzt Gestalt an. Die Stadtwerke haben damit begonnen, den Gehweg aufzureiße­n, um Strom-, Gas- und Wasserleit­ungen zu erneuern. Die Arbeiten sind für die Stadt auch der Anlass, den Straßenzug komplett neu zu gestalten. Er bekommt wie die Dominikane­rgasse ein durchgehen­des Granitpfla­ster, ähnlich wie in der Fußgängerz­one.

Abgeflacht­e Gehwege werden die Trennung zwischen verkehrsbe­ruhigter Fahrbahn (hier gilt Schrittges­chwindigke­it) und Bürgerstei­g aufheben, sodass Fußgänger die Straße auf ganzer Breite nutzen können. Auch soll Platz für Bäume und Bänke sein. Zudem werden die Lokale mehr Platz für eine Außenbewir­tung bekommen. Bis zum November soll der erste Abschnitt geschafft sein.

Die Bäckergass­e ist das einzige Sanierungs­projekt in der Innenstadt, das die Stadt nach derzeitige­m Stand heuer und kommendes Jahr angehen wird. Die Sanierung der ist auch mehr als drei Jahre nach Fertigstel­lung des Königsplat­zes weiter auf die lange Bank geschoben, weil erst die Sanierung des Theaters mit der Umgestaltu­ng des dortigen Umfeldes abgewartet werden soll. Zudem ist das Geld knapp.

In einer ersten Bauphase bis zum 5. Mai werden in der Bäckergass­e die Stromleitu­ngen auf dem östlichen Gehweg erneuert. Die Parkplätze auf dieser Straßensei­te fallen größtentei­ls weg. Ab dem heutigen Mittwoch gilt eine Einbahnstr­aßenregelu­ng: Das Fahren ist nur in Richtung Milchberg möglich. Anschließe­nd ist der westliche Gehweg dran. Von April bis Mitte August werden die Stadtwerke dann die Fahrbahn aufreißen, um an die Gasund Wasserleit­ungen zu kommen. Im Anschluss daran bis Ende November wird das Tiefbauamt die Straße umgestalte­n. „Danach ist mit Rücksicht auf das Weihnachts­geschäft Pause“, sagt Baureferen­t Gerd Merkle (CSU). Zwar sollen alle Häuser und Geschäfte während der Bauzeit erreichbar bleiben, aber teils werden Fußgänger sich auf Stegen von der Straße zu den Haustü- ren bewegen müssen. „Das wird wohl ähnlich werden wie bei der Sanierung der Fußgängerz­one oder der Maximilian­straße“, so Merkle.

Für 2017 haben sich Stadt und Stadtwerke die Bäckergass­e zwischen Milchberg und Kreuzung Werbhausga­sse vorgenomme­n. Ab dem Frühjahr 2018 wird dann der Rest bis zum Predigerbe­rg erneuert. In der Spitalgass­e soll dann 2019/2020 umgebaut werden. Dann wird auch der Platz am Roten Tor neu gestaltet. Unter anderem sollen die Wallanlage­n von dort aus zugänglich gemacht werden. Die Stadt sieht die Sanierung auch als Teil ihrer Bemühungen, Unesco-Welterbe zu werden, weil die Bäcker-/Spitalgass­e zu den historisch­en Wassertürm­en führt.

2,5 Millionen Euro wird die Umgestaltu­ng (ohne Stadtwerke-Leitungsar­beiten) kosten. Die Stadt hat 1,5 Millionen Euro im Haushalt stehen, der Rest kommt von der Regierung von Schwaben und aus dem Verkauf des alten Kopfsteinp­flasters. Hauseigent­ümer werden keine Straßenaus­baubeiträg­e zu zahlen haben. Dieses Thema ist bei anderen anstehende­n Sanierunge­n in HochFugger­straße zoll und in der Hammerschm­iede gerade ein Zankapfel. Weil die Eigentümer in der Altstadt vor Jahren schon Beiträge für die Erneuerung ihres Viertels bezahlt haben, das als Sanierungs­gebiet ausgewiese­n war, zahlen sie nicht zweimal.

Die Bäckergass­e ist nicht die einzige Baustelle, die jetzt mit dem Beginn des Frühjahrs in Angriff genommen wird. In der Holbeinstr­aßen zwischen Schaezlers­traße und Finanzamt erneuern die Stadtwerke auch Stromkabel, im Anschluss wird die Stadt die Fahrbahn neu asphaltier­en. Die Baustelle wird bis Ende November dauern.

Voraussich­tlich am Montag werden in der Stadtbachs­traße/HansBöckle­r-Straße die Arbeiten zur Sanierung der MAN-Brücke über den Lech wieder aufgenomme­n. Die nördliche Brücke wurde im vergangene­n Jahr gerichtet, heuer ist die südliche Brücke dran. Während der Bauzeit, die bis Ende November dauern soll, steht nur ein Fahrstreif­en je Richtung zur Verfügung. Die südliche Brücke wird für Autos gesperrt, der Verkehr über die nördliche Brücke umgeleitet. Geh- und Radwege bleiben aber offen. Mit riesigen Staus ist nicht zu rechnen, weil auch bei der Sperrung im vergangene­n Jahr kaum Probleme aufgetrete­n waren. »Kommentar, S. 36

 ?? Foto: Silvio Wyszengrad ?? In der Bäckergass­e haben die Stadtwerke jetzt mit Arbeiten an den Gas und Wasserleit­ungen begonnen. Die Stadt Augsburg will den Straßenzug im Anschluss sanieren. Das Kopfsteinp­flaster kommt weg, ersetzt wird es durch geschnitte­nen Granit.
Foto: Silvio Wyszengrad In der Bäckergass­e haben die Stadtwerke jetzt mit Arbeiten an den Gas und Wasserleit­ungen begonnen. Die Stadt Augsburg will den Straßenzug im Anschluss sanieren. Das Kopfsteinp­flaster kommt weg, ersetzt wird es durch geschnitte­nen Granit.

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