Merings neues Zentrum ist die Mühe wert
Mering hat in den vergangenen Jahren einige Millionenprojekte wie den Wasserhochbehälter oder neue Kitas gestemmt. Die Entscheidungen fielen jedoch leicht, weil die Kommune bei diesen Pflichtaufgaben ohne Alternativen war. Eine ganz andere Herausforderung hat jetzt Pfarrer Thomas Schwartz mit seinem Angebot geschaffen. Er stellt das Kirchengrundstück mit Papst-JohannesHaus und Nebengebäuden zur Verfügung, wenn die Kommune die Volksbühne samt Parkplatz einbringt. Dort könnte ein gemeinsames Pfarr- und Bürgerzentrum samt Rathaus entstehen. Dieses Vorhaben wäre mit einem Kostenvolumen von geschätzt 15 Millionen Euro größer als alle bisherigen Projekte in Mering. Außerdem geht es über die unmittelbaren Pflichtaufgaben der klammen Kommune deutlich hinaus. Entsprechend reagieren die Fraktionen im Rathaus verhaltener als viele Bürger, die sich spontan von der Idee begeistern lassen. Die Ortspolitiker stehen hier vor einer Option, die sich nicht aus dem Bauch heraus bewerten lässt. Unheimlich viele Aspekte spielen zusammen. Es braucht eine konkrete Vorstellung vom Platzbedarf, eine fundierte Kalkulation, was dieses neue Zentrum insgesamt kosten würde und eine abgesicherte Aufstellung darüber, welche Zuschüsse fließen werden. Das alleine reicht jedoch nicht. Man muss auch gegenüberstellen, welche Investitionen auf Mering zukommen, wenn dieses Zentrum nicht gebaut wird.
Wie viel Geld wird mittelfristig in das veraltete, zu klein gewordene Rathaus fließen? Wie viel Geld kostet es, die Schlossmühle dauerhaft nutzbar zu machen, und wie viel Pacht würde dort bei einem neuen Vertrag anfallen? Diese Fragen zu klären, das ist jetzt die große Aufgabe, damit eine Entscheidung überhaupt möglich ist. Die Chance, die sich unverhofft und einmalig mitten im Zentrum auftut, ist den Aufwand wert. »Seite 5