Stadt bessert beim Brandschutz nach
An der Grundschule Friedberg-Süd wurden Auflagen der Baugenehmigung missachtet
Friedberg Rund 900000 Euro muss die Stadt Friedberg investieren, um den Brandschutz an der Grundschule Süd am Bierweg zu verbessern. Die Arbeiten sollen in den Pfingstferien beginnen und in den Sommerferien abgeschlossen werden, sodass nur Ferienprogramm und Ferienbetreuung davon betroffen sind. Dazu traf jetzt der Bauausschuss des Stadtrats die notwendigen Entscheidungen.
Unter Ausschluss der Öffentlichkeit informierten Bürgermeister und Mitarbeiter der Verwaltung die Stadträte zunächst über die Hintergründe des Projekts. Nach Informationen unserer Zeitung ging es dabei offenbar um den Umstand, dass die Stadt Friedberg 1997 beim Bau der Schule offenbar selbst gegen die Auflagen zum Brandschutzverstoßen hatte. Entsprechende Mängel an dem Gebäude ergab eine Feuerbeschau, die im Juni 2014 stattfand.
Eine eingehende Prüfung ergab dann unter anderem, dass statt der fünf vorgeschriebenen Brandabschnitte nur zwei gebildet worden waren. Außerdem sind Teile des Dachtragwerks ungeschützt, obwohl hier die Feuerwiderstandsklasse F 30 notwendig gewesen wäre. Auch die Entrauchungsöffnung der Pausenhalle entspricht nicht den Vorgaben der Baugenehmigung. In Zusammenarbeit zwischen Fachplaner, Regierung von Schwaben und Bauaufsicht wurde in der Zwischenzeit ein Brandschutzkonzept erarbeitet. Massive bauliche Änderungen konnten bislang dadurch kompensiert werden, dass zweimal pro Jahr Brandschutzübungen stattfinden und eine flächendeckende Brandüberwachung mit Aufschaltung des Alarms auf die Integrierte Rettungsleitstelle eingerichtet ist. Die Evakuierungsdauer liegt nach Angaben der Stadt bei drei Minuten.
Im Zuge der geplanten Baumaßnahmen wird nun der Rettungsweg aus den Klassenzimmern umgekehrt. Statt über Flure und Treppen geht es direkt ins Freie. Dazu werden in die vorhandene Pfosten-Riegel-Konstruktion der Fassade Türöffnungen eingebaut. Außerdem bekommt das Schulhaus neue Brandund Rauchschutztüren.
Bei dieser Gelegenheit werden außerdem neue Wasserleitungen verlegt, die Beleuchtung in den Fluren und Treppenhäusern verbessert und das Netzwerk erweitert. Insgesamt steht im Haushalt 2017 dafür über eine Million Euro zur Verfügung, die bisherigen Ausschreibungen ergaben, dass sich dieser Kostenrahmen laut Finanzreferat einhalten lässt.