100 Punkte für das Sams!
Das Neue Theater Mering zeigt den dritten Teil nach der beliebten Kinderbuchserie. Dabei geht es um Wunschpunkte, Würstchen und die wahre Liebe
Mering Die Erwachsenengruppe des Neuen Theaters Mering (NTM) hat ein rothaariges Kerlchen im Taucheranzug für sich entdeckt. Im fast ausverkauften Dachtheater sorgten die Schauspieler mit der Geschichte vom Sams für eine temporeiche und kurzweilige Vorstellung.
Nach den beiden ersten Teilen 2011 und 2014 fand nun die Premiere des dritten Teils nach Paul Maars beliebter Kinderbuchserie in der Schlossmühle Mering statt. Schon bei den Proben auf der Bühne des Dachtheaters wurde viel gelacht und geschwitzt, verraten Simone Seitz und Markus Schwab, die bei diesem Stück sowohl Regie führen als auch in Rollen schlüpfen. Vor allem Ingrid Martin (das Sams) und Markus Schwab (Herr Taschenbier) tragen während der 90-minütigen Vorführung zeitweise mehrere Schichten Kleidung am Körper. Was bei der Premiere auf der Bühne geboten wurde, trug nicht unbedingt zur Abkühlung bei, sorgte aber für viel Begeisterung beim Publikum.
So saust das Sams ständig hin und her, springt Trampolin auf dem Bett und klettert samt Taucherflossen auf einen gigantischen Küchentisch. Der wurde, wie so Vieles, unüberlegt herbeigewünscht und muss erklommen werden. Herr Taschenbier müht sich hinauf, um dort Würstchen zum Frühstück zu verzehren. Später wagen sich gar die Frischverliebten, Herr Mon (Falko Fischer) und Frau Rotkohl (Simone Seitz), auf den Riesentisch. Richtig gelesen: Frau Rotkohl und Herr Mon sind jetzt ein Paar. Auch der schüchterne Herr Taschenbier zeigt sich verliebt, doch wie soll er seine Traumfrau, Margarethe März (Irene Neukirch), ansprechen? Da helfen auch keine Tipps des Erzählers (Maurizio Karge). Neue Wunsch- müssen her, doch wie kriegt man die? Und was tut man, wenn mal wieder alles anders kommt, als geplant? Um seine Angebetete kennenzulernen, überwindet Bruno Taschenbier alias Markus Schwab so manche Hürde, klettert zur Geisterstunde auf einen Kirchturm, tanzt (fast) so cool wie John Travolta und wird, gemeinsam mit dem Sams, gar polizeilich gesucht. Das lesen beide entsetzt in der Friedberger Allgepunkte meinen. Überhaupt bringen viele Details die Zuschauer zum Schmunzeln: So entdeckt man die echten Tische und Stühle des Meringer Eiscafés „Dolce Angolo“und Karten aus dem Restaurant „Da Daniele“im italienischen Café auf der Bühne. Der Erzähler, der durch die Handlung führt, schleckt im Café sogar ein echtes Eis. „Uns ist während der Proben immer mehr eingefallen, wie wir den Erzähler einbinden können“, erklärt Maurizio Karge.
Nachdem Herr Taschenbier und Frau März endlich ein Paar geworden sind, hängt plötzlich ein Familienbild mit Sams, in der Wohnung und der Haussegen etwas schief. Das Sams scheint mit einem Leben zu dritt nicht einverstanden zu sein. Was also tun: Noch mehr Verwirrung stiften? „Warum hast du dir nicht mehrere Samse gewünscht“, fragt ein ganz junger Zuschauer die Hauptdarsteller nach der Premiere. Was sich das Sams am Ende einfallen lässt, überrascht dann doch alle und wird an dieser Stelle nicht verraten. Das sieht man sich am besten selbst an. Wer jetzt Lust bekommen hat, selbst einmal auf der Bühne zu stehen, darf sich gern beim Neuen Theater Mering melden, fügt Markus Schwab noch an. Talentierter Nachwuchs sei auf der „schönsten Theaterbühne im Landkreis“immer gern gesehen.
Termine Weitere Vorführungen finden am Samstag, 25. März, um 17 Uhr und am Sonntag, 26. März um 14 und um 17 Uhr statt. Karten können noch bei Elek tro Schuster in Mering, bei Familie Grun dei, Telefon 08233/780193 oder im Internet unter www.neues theater me ring.de reserviert werden.