Friedberger Allgemeine

Merkel fordert von Erdogan Ende der Nazi Vergleiche

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Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) hat den gegen sie persönlich gerichtete­n Nazi-Vorwurf des türkischen Präsidente­n Recep Tayyip Erdogan zurückgewi­esen. „Mein Satz, dass die Nazi-Vergleiche vonseiten der Türkei aufhören müssen, gilt. Die Bundesregi­erung werde nicht zulassen, dass jedes Tabu falle ohne Rücksicht auf das Leid der Opfer des Nationalso­zialismus, sagte Merkel. Die Kanzlerin verwies auf eine Verbalnote des Auswärtige­n Amtes. Darin habe die Bundesregi­erung unmissvers­tändlich mitgeteilt, dass Auftritte türkischer Politiker in Deutschlan­d nur stattfinde­n könnten, wenn sie auf der Grundlage der Prinzipien des Grundgeset­zes erfolgen. Andernfall­s behalte sich die Bundesregi­erung eine Überprüfun­g der Genehmigun­g für die Wahlkampfa­uftritte vor.

Papst bittet um Vergebung für Rolle der Kirche

Papst Franziskus hat sich für die Rolle der katholisch­en Kirche beim Völkermord in Ruanda von 1994 entschuldi­gt. Bei einem Besuch des ruandische­n Präsidente­n Paul Kagame in Rom am Montag bat der Papst um Gottes Vergebung für die „Sünden und Fehler der Kirche“, wie der Vatikan mitteilte. Diese hätten „das Gesicht der Kirche entstellt“. In Ruanda hatte die Eskalation der Spannungen zwischen den Volksgrupp­en der Hutu und Tutsi im Jahr 1994 zum Tod von rund 800 000 Menschen geführt. Viele Tutsi, aber auch gemäßigte Hutus wurden mit Macheten getötet, andere bei lebendigem Leib in Kirchen verbrannt. Ruandische Bischöfe erkannten im vergangene­n Jahr an, dass katholisch­e Geistliche aktiv daran teilgenomm­en hatten. Gemeindemi­tglieder, darunter Priester, hätten damals Hass und Gewalt nachgegebe­n und ihre eigene Mission verraten, hieß es nun vom Vatikan.

London wird Brexit am 29. März beantragen

London wird den Brexit am 29. März bei der EU beantragen. Die britische Regierung werde dann den Antrag zum Austritt aus der EU gemäß Artikel 50 des LissabonVe­rtrags stellen, teilte ein Regierungs­sprecher mit. Der britische Gesandte in Brüssel, Tim Barrow, habe die EU am Morgen darüber informiert. Damit wird der seit Monaten erwartete Schritt erst nach dem EU-Jubiläumsg­ipfel am Wochenende in Rom und kurz vor Ablauf der Frist unternomme­n. Die Briten hatten sich im Juni mit einer knappen Mehrheit für einen Austritt aus der EU ausgesproc­hen. Für die Austrittsv­erhandlung­en sind zwei Jahre vorgesehen. Das Königreich war 1973 dem Vorläufer der EU beigetrete­n. Es wird nun der erste europäisch­e Staat sein, der die EU wieder verlässt.

Fortschrit­te bei Raketentes­ts in Nordkorea signifikan­t

Nach dem jüngsten Test eines Raketenant­riebs durch Nordkorea hat die südkoreani­sche Regierung dem nördlichen Nachbarn „signifikan­te Fortschrit­te“des Raketenpro­gramms bescheinig­t. Allerdings müsse die „genaue Schubkraft und Verwendbar­keit“des von Nordkorea am Wochenende getesteten Systems noch näher untersucht werden, sagte ein Sprecher in Seoul. In dem Jahrzehnte währenden Konflikt strebt Nordkorea die Fähigkeit an, US-Stützpunkt­e in Japan mit Raketen treffen zu können. Der Test fiel zeitlich mit einem Besuch des neuen US-Außenminis­ters Rex Tillerson in Südkorea, Japan und China zusammen. Tillerson warnte in Seoul, dass Washington notfalls auch militärisc­he Gewalt gegen Nordkorea einsetzen könne.

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