Der Energie Vorheizer im Kreis
Biomasse-Wärmeverbund Aichach erhält das Prüfsiegel EMAS. Die Anlage im Norden der Stadt ist seit 20 Jahren in Betrieb und beliefert über 300 Abnehmer mit Strom und Wärme
Aichach Seit diesem Jahr darf der Biomasse-Wärmeverbund Aichach das Prüfsiegel EMAS führen. Darunter versteht man ein Umweltmanagement mit dem Namen „EcoManagement and Audit Scheme“(siehe Infokasten). „Wir sind das erste Unternehmen im Landkreis Aichach-Friedberg, welches sich dieser Umweltprüfung gestellt hat“, erklärte Geschäftsführer Richard Brandner.
In einem kleinen Festakt wurde ihm in der Schrobenhausener Straße 101 in Aichach durch Dieter Weidner, dem Vizepräsidenten der IHK Augsburg, die entsprechende Urkunde überreicht. Unter den Gästen befanden sich mit Landrat Klaus Metzger sowie den Aichacher Bürgermeistern Klaus Habermann und seinem Vize Helmut Beck auch die Vertreter der beiden Gesellschafter des Wärmeverbunds.
Bereits vor 20 Jahren war die ssWärmeverbund-Anlage in Betrieb gegangen. Daran erinnerte Habermann. Er begründete die nun durchgeführte Zertifizierung damit, dass auch eine kleine GmbH mit der Zeit gehen müsse. Richard Brandner ging näher auf die Geschichte ein, beispielsweise auf einen großen Störfall im Jahr 2009, der innerhalb von fünf Monaten gemeistert werden konnte. Zum aktuellen Anlass sagte der Geschäftsführer: „Wir wollen die regenerativen Energien vorantreiben, wir wollen Kohlendioxid einsparen.“Mittlerweile habe man über 300 Abnehmer von Energie; auf dem Baugebiet Kreisgutwiese seien über 90 Prozent der Gebäude angeschlossen worden.
Laut Brandner wurde nun untersucht: Wie kann man effizienter in seinem Betrieb arbeiten? Etwa bei der Steuerung von Licht und Pumpen. Die von seinem Haus ermittelten Werte wurden zusätzlich von externen Fachleuten unter die Lupe genommen. Brandner: „Wir sind froh, dass wir diese Prüfung erfolgreich abschließen konnten.“
IHK-Vize Weidner lobte den Aichacher Weg, unabhängig von Öl und Gas Energie zu erzeugen: „Ich betreibe so was im Kleinen.“Dann warf Weidner einen kurzen Blick auf die große Politik: „Ich stehe nicht hinter der Energiewende der Bundesregierung.“Zum Gruppenfoto stellten sich die Teilnehmer an der Veranstaltung vor einem großen Berg an Material auf, der innerhalb von eineinhalb Wochen wieder abgetragen sein wird. Brandner unterstrich, dass die angelieferten Hackschnitzel unbehandelt sein müssen. Bürgermeister Habermann wies darauf hin, dass sich die Preise für Erdöl und Erdgas derzeit auf einem niedrigen Niveau befinden – gleichwohl blieben die Kunden dem Wärmeverbund treu. Und Helmut Beck ergänzte: „Ich bin seit 18 Jahren Kunde, ich hatte noch nie ein Problem.“
Wie kann man effizienter in seinem Betrieb arbeiten?