Friedberger Allgemeine

Auch diese Skandale gab es schon bei der Bundeswehr

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In der Geschichte der Bundeswehr ist es immer wieder zu Übergriffe­n ge kommen. Ein besonders drastische­r er eignet sich bereits 1963: Am Stand ort Nagold am Rande des Schwarz walds brechen bei einem „Hitze marsch“an einem schwülen Julitag mehrere Soldaten zusammen. Ein 19 jähriger Fallschirm­jäger stirbt. Im Zuge der Ermittlung­en kommt ans Licht, dass Ausbilder auch Liegestütz­en mit aufgestell­ten Messern unter dem Bauch befohlen haben oder das „Sau berkauen“von Gasmasken Venti len. Andere prügelten auf Rekruten ein. Elf Vorgesetzt­en wird der Prozess gemacht. Einige erhalten mehrmonati ge Haftstrafe­n, darunter ein später als „Schleifer von Nagold“bekannt ge wordener Gefreiter. Auch in jüngster Zeit gab es Aufsehen erregende Fälle:

2006: Es gibt Berichte über obszöne Praktiken in einem Bataillon der Fallschirm­jäger im pfälzische­n Zwei brücken. So wurde einem Mann bei einer Feier Obst zwischen die entblöß ten Pobacken gesteckt und mit ei nem Paddel draufgesch­lagen. 2008 verurteilt das Amtsgerich­t einen Hauptmann zu 2000 Euro Geldstrafe.

2010 Bei entwürdige­nden Aufnah me Ritualen der Gebirgsjäg­er im oberbayeri­schen Mittenwald müssen Neulinge rohe Schweinele­ber essen und Alkohol bis zum Erbrechen trinken.

2010 Eine 25 jährige Kadettin geht auf dem Segelschul­schiff „Gorch Fock“nachts über Bord und ertrinkt. Ihr Tod löst eine Affäre aus, in der auch Schikanen und sexuelle Belästi gung an Bord des Dreimaster­s an geprangert werden. (dpa)

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