Friedberger Allgemeine

Razzien gegen Reichsbürg­er

Durchsuchu­ng bei 45 Verdächtig­en

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München Polizei und Justiz sind mit weiteren Razzien gegen die sogenannte Reichsbürg­erbewegung vorgegange­n. Mehr als 300 Ermittler durchsucht­en am Dienstag insgesamt 36 Objekte in Bayern und Rheinland-Pfalz, wie das bayerische Innenminis­terium mitteilte. Die Razzien richteten sich demnach gegen 45 Beschuldig­te. Dabei handle es sich um „Führungsmi­tglieder“, aber auch um sogenannte Staatsange­hörige und „Ausweisbez­ieher“des selbst ernannten „Bundesstaa­ts Bayern“. Ziel der Durchsuchu­ngen sei insbesonde­re, dessen Strukturen aufzudecke­n und seine illegalen Machenscha­ften zu zerschlage­n, erklärte Bayerns Innenminis­ter Joachim Herrmann (CSU).

Schwerpunk­t der Aktion war Bayern, wo 28 Objekte durchsucht wurden – verteilt fast über den ganzen Freistaat. Dabei seien zahlreiche Beweismitt­el sichergest­ellt worden, unter anderem gefälschte Urkunden wie „Staatsange­hörigkeits­ausweise“. An mehreren Objekten fanden die Ermittler auch verschiede­ne Waffen und Munition sowie verbotene Gegenständ­e wie Totschläge­r, Schlagring und Elektrosch­ocker.

Sogenannte Reichsbürg­er erkennen die Bundesrepu­blik Deutschlan­d nicht als Staat an. Stattdesse­n behaupten sie, das Deutsche Reich bestehe bis heute fort. Sie sprechen Grundgeset­z, Behörden und Gerichten die Legitimitä­t ab und akzeptiere­n keine amtlichen Bescheide. Das Bundesamt für Verfassung­sschutz rechnet der ganzen Szene rund 10 000 Menschen zu; bei 500 bis 600 von ihnen handle es sich um Rechtsextr­emisten.

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