Selfies als Beweismittel
Wohlfühl-Thriller von Jussi Adler-Olsen
Carl Mørck ist wieder da. Nach zwei Jahren Pause widmet sich Jussi Adler-Olsens Serienheld seinem siebten Fall. Der Kopenhagener Ermittler kämpft tapfer mit Aktenbergen und ungelösten Kriminalfällen, und seine Kollegen der Sondereinheit Q unterstützen ihn.
Diesmal gibt es innerhalb des Teams Probleme: Rose, Mørcks Assistentin, stürzt in eine schwere persönliche Krise. Dabei sind ihre Kollegen dringend auf ihre Mitarbeit angewiesen. Nach dem Mord an einer Rentnerin laufen die Ermittlungen auf Hochtouren, und es bestehen Parallelen zu einem alten „cold case“. Also stürzen sich Mørck und sein Kräutertee trinkender Kollege Assad in die Recherche.
Adler-Olsen konzentriert sich auf die menschli- chen und sozialen Aspekte der Poli- zeiarbeit. Brutalität und Action bleiben außen vor – der Däne festigt mit seinem neuen Werk seinen Ruf als Meister des Wohlfühl-Thrillers. Nebenbei etabliert er einen weiteren Handlungsstrang. Er porträtiert eine Clique schriller junger Frauen aus der Kopenhagener Unterschicht. Ihre Sachbearbeiterin im Sozialamt kann sie nicht ausstehen und plant einen Rachefeldzug. Die Folge: ein weiteres Verbrechen.
Adler-Olsen, dessen neuer Thriller es im Übrigen sofort nach Erscheinen vor wenigen Tagen auf Platz eins der Bestseller-Liste schaffte, führt routiniert die Handlungsstränge zusammen. Und zeigt, dass auch ein Selfie als Beweismittel taugt.