Friedberger Allgemeine

250 facher Mörder will in Politik

Er arbeitete für Drogenboss Escobar

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Medellín Er hat als Auftragsmö­rder in Diensten von Kolumbiens Drogenboss Pablo Escobar rund 250 Menschen erschossen und tausende Verbrechen koordinier­t. Nun will Jhon Jairo Velásquez alias „Popeye“in die Politik. „Ja, ich will Senator werden“, sagte er in Kolumbiens zweitgrößt­er Stadt Medellín.

Nach mehr als 23 Jahren Gefängnis war er entlassen worden, weil er bei der Aufklärung der Taten des Medellín-Kartells mit der Justiz kooperiert­e. In Kolumbien wird 2018 gewählt. Velásquez pocht darauf, dass wegen der geplanten politische­n Betätigung von Ex-Mitglieder­n der FarcGueril­la die Gesetze so geändert werden, dass auch verurteilt­e Straftäter kandidiere­n können. Bisher ist das wegen einer Sonderjust­iz nur für Farc-Mitglieder möglich. Der 54-jährige Velásquez ist ein Kritiker von Präsident Juan Manuel Santos und bezeichnet ihn als „korrupt“. Das Friedensab­kommen mit der Farc-Guerilla hält er für zu soft. Er will aber auch die Korruption bekämpfen. Im Kampf gegen den Kokainhand­el, der ihn reich machte und von Gewalt geprägt ist, will er die Droge legalisier­en, um den Teufelskre­is zu durchbrech­en.

Velásquez betont, mit Opfern seiner Verbrechen das Gespräch gesucht und gebüßt zu haben. Rückhalt hat er in Armenviert­eln von Medellín, die einst vom Kartell unterstütz­t wurden.

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J. Velásquez

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