Friedberger Allgemeine

Panther fahren enttäuscht vom Eis

Die Augsburger halten in Nürnberg dagegen, scheiden allerdings durch eine knappe Niederlage im Play-off-Viertelfin­ale aus. Für den AEV ist die Saison damit zu Ende

- VON MILAN SAKO

Nürnberg Dramatik, Spannung und am Ende ein bitteres Aus für die Panther. Mit 3:5 (1:1, 0:2, 2:2) unterlagen die Augsburger EishockeyP­rofis gestern Abend bei den Nürnberg Ice Tigers. Die Franken entschiede­n das Play-off-Viertelfin­ale im siebten und alles entscheide­nden Match mit 4:3 Siegen für sich. Die Mannschaft von AEV-Trainer Mike Stewart hatte gegen den Favoriten und DEL-Dritten bereits mit 3:2 Erfolgen geführt und musste sich doch geschlagen geben.

Für die Augsburger ist eine insgesamt dennoch grandiose Saison beendet, während die Franken ins Halbfinale einziehen. Deren Kapitän Patrick Reimer lobte den geschlagen­en Gegner. „Wenn man den Serienverl­auf sieht, hätte es Augsburg durchaus auch verdient gehabt.“Ein Lob, das Panther-Kapitän Steffen Tölzer nicht wirklich über die Niederlage und das Ausscheide­n hinwegtrös­tete: „Wir hätten den Sack zumachen können. Das tut jetzt verdammt weh. Wir müssen das sacken lassen.“

Das insgesamt zwölfte Saisonduel­l beider Teams (zwei Vorbereitu­ngspartien, vier Punktspiel­e, sechs Play-offs) begann optimal für die Gäste. Zuerst überstande­n sie den stürmische­n Tigers-Auftakt und schossen dann überrasche­nd die 1:0-Führung (9.). Trevor Parkes legte für David Stieler auf, der hoch ins Tor von Jochen Reimer traf. Lange konnten sich die Augsburger nicht über den Traumstart in das Entscheidu­ngsspiel freuen. Nur 36 Sekunden später glich Yasin Ehliz zum 1:1 aus.

Wenig später musste der Nationalst­ürmer mit einer Platzwunde am Ohr vom Eis, da sein Teamkolleg­e Patrick Reimer ihn mit einem Schlagschu­ss voll am Kopf getroffen hatte. Die Nürnberger Paradereih­e war gesprengt und der gebürtige Augsburger Patrick Buzas rückte an die Seite von Patrick Reimer und Steven Reinprecht.

Die Mannschaft von AEV-Trainer Mike Stewart verteidigt­e stark, stellte die Schussbahn­en meist zu und räumte nach Paraden von Torwart Ben Meisner die abprallend­en Scheiben anfangs meist ab. Als Kreativpos­ten in der Abwehr wurde allerdings der gestern erneut verletzte Mark Cundari schmerzlic­h vermisst. Der Kanadier als Abräumer hinten und Spielmache­r vorne fehlte doch sehr.

Der zweite Abschnitt ging deutlich an die Mannschaft von Rob Wilson, dem DEL-Trainer des Jahres. Nach einem offenen Schlagabta­usch schoss einer der besten DELOffensi­vverteidig­er, Jesse Blacker, das 2:1 (34.). Wenige Sekunden später leistete sich AEV-Torjäger Trevor Parkes ein Foul und die folgende Überzahl nutzte Nationalst­ürmer Patrick Reimer aus spitzem Winkel zum 3:1 (36.). Bitter: Der Puck rutschte von Meisners linkem Schoner ins Netz. Zwei kleine Augsburger Fehler mit Folgen.

Der Favorit bog mit einem ZweiTore-Vorsprung auf das 21. Drittel dieser Serie ein. Marco Pfleger erhöhte auf 4:1 (41.) , doch die Augsburger steckten nicht auf und kamen durch einen Doppelschl­ag in der 50. Minute wieder heran. Justin Shugg und Thomas Holzmann verkürzten auf 3:4. Es wurde wieder spannend. Marius Möchel traf zum 3:5 (53.).

Die Augsburger rannten in der mit 7642 Zuschauern ausverkauf­ten Nürnberger Arena weiter leidenscha­ftlich an und Trainer Stewart brachte 80 Sekunden vor Schluss einen sechsten Feldspiele­r für den Torwart.

Ein Treffer fiel nicht mehr – eine der stärksten DEL-Spielzeite­n des AEV ist beendet.

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Foto: Siegfried Kerpf Nichts wurde es aus dem Einzug ins Halbfinale. Die Augsburger Panther (in Weiß von links Steffen Tölzer und Arvids Rekis) unterlagen knapp.

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