So komisch, so tragisch – was für ein Leben
Justus von Dohnányi präsentiert in Augsburg seine Komödie „Der Hund begraben“
Wie das Alltagsleben einer Familie durch das Auftauchen eines offensichtlich herrenlosen Hundes aus den Fugen gerät, zeigt die schwarze Komödie „Der Hund begraben“. Regisseur Sebastian Stern, der auch das bissig-witzige Drehbuch verfasst hat, konnte für die Hauptrolle Justus von Dohnányi gewinnen, was sich als Glücksfall erweist. Als sich überflüssig fühlender Ehemann und Vater verstrickt er sich in zunehmend absurdere, wahrlich hundsgemeine Situationen. Das Publikum im gutbesuchten Thalia-Kinosaal, wo Regisseur und Hauptdarsteller sowie Produzent Ralf Zimmermann den Film vorstellten, applaudierte begeistert.
Für Sebastian Stern ist „Der Hund begraben“sein zweiter KinoSpielfilm (nach „Die Hummel“). Im Unterschied zu seinem Debüt, so erzählt der Filmemacher, sei es ihm diesmal nicht darum gegangen, seine Geschichte in einem konkret bayerischen Kleinstadtmilieu anzusiedeln. „Es sollte ein möglichst austauschbarer Drehort sein, ein zeitund gesichtsloses Kleinstadtambiente.“An der Geschichte um den grundsoliden, wenig kommunikativen Hans Waldmann (Justus von Dohnányi), der erst den Arbeitsplatz, dann seine Bedeutung in der Familie und schließlich die Kontrolle über sein Hundeleben verliert, „hat mich vor allem gereizt, dass sie in einen Kriminalfall mündet, der nicht ermittelt und gelöst wird“.
Nicht nur für den Regisseur, auch für den Produzenten Ralf Zimmermann „war die Verpflichtung eines bekannten Schauspielers für die Hauptrolle sehr wichtig“. Von Dohnányi stimmte „dem schlüssigen Buch von Sebastian zu. Es ist eine tragikomische Geschichte. Es war wichtig, das immer absurdere Geschehen mit größtmöglicher Ernsthaftigkeit zu verkörpern“. Als Gegenpol zu dem meist still leidenden Hans fungiert der zwielichtige Esoterikund Indien-„Experte“Mike (Georg Friedrich). Dessen „Hilfsmaßnahmen“drohen von der Krise übergangslos in die Katastrophe zu führen. „Georg brachte“, so der Regisseur, „mit seinem österreichischen Zungenschlag eine exotische Note ins Spiel, die den Absturz von Hans aus der Normalität ins Absurde mit zusätzlicher Dramatik versah“. Für den so eindrucksvoll verkörperten Hans treffe, wie Stern resümiert, ein altes Prinzip zu: „Eine Komödie ist für ihren Helden in Wahrheit immer eine Tragödie.“
Regulärer Filmstart am Donnerstag