Friedberger Allgemeine

Seniorenho­tel nimmt den Betrieb auf

Die Residenz Albaretto wurde um ein Haus mit 46 Appartemen­ts erweitert. Unternehme­r Spielberge­r will zwei weitere Gebäude errichten. Doch es gibt Streit

- VON CHRISTIAN MÜHLHAUSE

Zehn Häuser soll die Seniorenre­sidenz Albaretto an der Bürgermeis­ter-Ackermann-Straße einmal umfassen, wenn alles gebaut ist. Sieben Häuser sind bereits in Betrieb, ein weiteres startet gerade. Dabei handelt es sich um ein reines Seniorenho­tel, in dem sich Gäste einmieten können.

Das Angebot des Albaretto richtet sich vor allem an Senioren, die für ein bis drei Monate eine Unterkunft benötigen. „Unsere Zielgruppe sind beispielsw­eise Rentner, die nach einem Krankenhau­saufenthal­t zeitweise Hilfe brauchen, weil sie alleine leben. Auch die älteren Männer gehören dazu, wenn die Partnerin, die sich immer ums Kochen, Waschen und Putzen gekümmert hat, beispielsw­eise zur Reha muss“, sagt Immobilien­unternehme­r Bernhard Spielberge­r, der das Albaretto als Geschäftsf­ührer betreibt. Im Bedarfsfal­l können die Hotelgäste der Residenz auch einen Pflegedien­st in Anspruch nehmen.

Das sogenannte Haus 9 hat insgesamt 46 Appartemen­ts, die eine Größe von 35 Quadratmet­ern haben. Die Zimmer sind teilmöblie­rt und verfügen über eine Küche. Mittags wird im Restaurant des Gebäudes gegessen, das idyllisch am kleinen See liegt. Wo die Gäste morgens und abends zum Essen gehen, steht ihnen frei. Spielberge­r ist sicher, dass das Konzept aufgeht: „Wir hatten in einem anderen Haus schon mal ein solches Angebot mit 20 Plätzen. Es war immer ausgebucht. Weil der Nachfraged­ruck nach dauerhafte­m Wohnen aber noch größer war, haben wir diese Wohnungen dann umgewandel­t.“Aus Gründen der Wirtschaft­lichkeit, sind es im Haus 9 mehr als doppelt so viele Apartments wie früher.

Weitere 100 Zwei- und Dreiraum-Wohnungen will Spielberge­r in zwei anderen Gebäuden schaffen, wenn er die entspreche­nden Genehmigun­gen von der Stadt hat. Für Haus 10 ist der Bauantrag bereits eingereich­t. Passiert absehbar nichts, werde er im Mai eine Untätigkei­tsklage gegen die Stadt einreichen, kündigt Spielberge­r an. Dann werde es einen Gerichtsen­tscheid geben und er könne im September anfangen zu bauen, hofft er.

Dass er und die Stadt im Clinch liegen, ist nicht neu. Auf Klagen muss sich die Stadt nun aber auch von bis zu 150 Wohnungskä­ufern im Albaretto einstellen. Sie hatten zunächst Bernhard Spielberge­r verklagt – wegen Verzögerun­gen von einem Jahr bei der Fertigstel­lung der Häuser. „Im Urteil steht ganz klar, dass die Ursache dafür bei der Stadt liegt, nicht bei mir“, argumentie­rt Spielberge­r. Deshalb richten sich die Vorwürfe der Käufer nun an eine andere Adresse.

Meinungsve­rschiedenh­eiten zwischen der Stadt und Spielberge­r haben auch dazu geführt, dass Haus 8 noch nicht gebaut wurde. Das Verhältnis zwischen Stadt und Unternehme­r gilt – nett formuliert – als angespannt. „Mit der Arbeit des Bauordnung­samtes bin ich zufrieden, die Probleme bestehen mit dem Stadtplanu­ngsamt. Von dort kommen immer neue Forderunge­n“, sagt Spielberge­r.

So sei Haus 8 als Verbindung­sbau zwischen 6 und 7 direkt an der Bürgermeis­ter-Ackermann-Straße geplant. Mit dessen Bau würden gleich mehrere Probleme gelöst, so Spielberge­r. Zum einen wäre der Block ein guter Schallschu­tz für den Garten der südlich gelegenere­n Krippe „Graceland“und ist zudem wichtig, um im Ernstfall Bewohner aus den Häusern 6 und 7 evakuieren zu können, wenn der Fahrstuhl kaputt ist. „Die Stadt hat mir mitgeteilt, dass Gebäude parallel zur Bürgermeis­ter-Ackermann-Straße nicht zulässig sind. Komischerw­eise scheint das Problem bei einem anderen Bauträger nicht zu bestehen, der dies nur 50 Meter von uns entfernt so bauen darf.“

In den Häusern des Albaretto leben derzeit 450 Menschen. Mehr als 80 Prozent von ihnen haben laut Bauherren auch vorher schon in Augsburg gelebt.

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Foto: Annette Zoepf Die Seniorenre­sidenz Albaretto an der Bürgermeis­ter Ackermann Straße ist jetzt um ein Gebäude reicher: Haus 9 hat soeben eröffnet.

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