Seniorenhotel nimmt den Betrieb auf
Die Residenz Albaretto wurde um ein Haus mit 46 Appartements erweitert. Unternehmer Spielberger will zwei weitere Gebäude errichten. Doch es gibt Streit
Zehn Häuser soll die Seniorenresidenz Albaretto an der Bürgermeister-Ackermann-Straße einmal umfassen, wenn alles gebaut ist. Sieben Häuser sind bereits in Betrieb, ein weiteres startet gerade. Dabei handelt es sich um ein reines Seniorenhotel, in dem sich Gäste einmieten können.
Das Angebot des Albaretto richtet sich vor allem an Senioren, die für ein bis drei Monate eine Unterkunft benötigen. „Unsere Zielgruppe sind beispielsweise Rentner, die nach einem Krankenhausaufenthalt zeitweise Hilfe brauchen, weil sie alleine leben. Auch die älteren Männer gehören dazu, wenn die Partnerin, die sich immer ums Kochen, Waschen und Putzen gekümmert hat, beispielsweise zur Reha muss“, sagt Immobilienunternehmer Bernhard Spielberger, der das Albaretto als Geschäftsführer betreibt. Im Bedarfsfall können die Hotelgäste der Residenz auch einen Pflegedienst in Anspruch nehmen.
Das sogenannte Haus 9 hat insgesamt 46 Appartements, die eine Größe von 35 Quadratmetern haben. Die Zimmer sind teilmöbliert und verfügen über eine Küche. Mittags wird im Restaurant des Gebäudes gegessen, das idyllisch am kleinen See liegt. Wo die Gäste morgens und abends zum Essen gehen, steht ihnen frei. Spielberger ist sicher, dass das Konzept aufgeht: „Wir hatten in einem anderen Haus schon mal ein solches Angebot mit 20 Plätzen. Es war immer ausgebucht. Weil der Nachfragedruck nach dauerhaftem Wohnen aber noch größer war, haben wir diese Wohnungen dann umgewandelt.“Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit, sind es im Haus 9 mehr als doppelt so viele Apartments wie früher.
Weitere 100 Zwei- und Dreiraum-Wohnungen will Spielberger in zwei anderen Gebäuden schaffen, wenn er die entsprechenden Genehmigungen von der Stadt hat. Für Haus 10 ist der Bauantrag bereits eingereicht. Passiert absehbar nichts, werde er im Mai eine Untätigkeitsklage gegen die Stadt einreichen, kündigt Spielberger an. Dann werde es einen Gerichtsentscheid geben und er könne im September anfangen zu bauen, hofft er.
Dass er und die Stadt im Clinch liegen, ist nicht neu. Auf Klagen muss sich die Stadt nun aber auch von bis zu 150 Wohnungskäufern im Albaretto einstellen. Sie hatten zunächst Bernhard Spielberger verklagt – wegen Verzögerungen von einem Jahr bei der Fertigstellung der Häuser. „Im Urteil steht ganz klar, dass die Ursache dafür bei der Stadt liegt, nicht bei mir“, argumentiert Spielberger. Deshalb richten sich die Vorwürfe der Käufer nun an eine andere Adresse.
Meinungsverschiedenheiten zwischen der Stadt und Spielberger haben auch dazu geführt, dass Haus 8 noch nicht gebaut wurde. Das Verhältnis zwischen Stadt und Unternehmer gilt – nett formuliert – als angespannt. „Mit der Arbeit des Bauordnungsamtes bin ich zufrieden, die Probleme bestehen mit dem Stadtplanungsamt. Von dort kommen immer neue Forderungen“, sagt Spielberger.
So sei Haus 8 als Verbindungsbau zwischen 6 und 7 direkt an der Bürgermeister-Ackermann-Straße geplant. Mit dessen Bau würden gleich mehrere Probleme gelöst, so Spielberger. Zum einen wäre der Block ein guter Schallschutz für den Garten der südlich gelegeneren Krippe „Graceland“und ist zudem wichtig, um im Ernstfall Bewohner aus den Häusern 6 und 7 evakuieren zu können, wenn der Fahrstuhl kaputt ist. „Die Stadt hat mir mitgeteilt, dass Gebäude parallel zur Bürgermeister-Ackermann-Straße nicht zulässig sind. Komischerweise scheint das Problem bei einem anderen Bauträger nicht zu bestehen, der dies nur 50 Meter von uns entfernt so bauen darf.“
In den Häusern des Albaretto leben derzeit 450 Menschen. Mehr als 80 Prozent von ihnen haben laut Bauherren auch vorher schon in Augsburg gelebt.