Friedberger Allgemeine

Wurm verzichtet: Jetzt ist der Weg für Heinrich frei

Die Würfel bei der SPD sind früh gefallen. Was den Referenten bewegt, in Augsburg zu bleiben

- VON MICHAEL HÖRMANN

Die SPD dürfte ihre Kandidatin im Stimmkreis Augsburg-Ost für die Landtagswa­hl im Herbst 2018 frühzeitig gefunden haben: Es ist die Vorsitzend­e der Stadtratsf­raktion, Margarete Heinrich. Die 51-Jährige, die seit 2002 dem Stadtrat angehört, hat ihre Ambitionen schon länger öffentlich angemeldet. Lange Zeit galt Ordnungsre­ferent Dirk Wurm als möglicher Gegenkandi­dat. Auch ihm wurden Ambitionen nachgesagt, zumal er bereits einmal im Jahr 2012 den Versuch unternomme­n hatte, als Kandidat anzutreten. Damals scheiterte Wurm knapp gegen den damaligen Abgeordnet­en Linus Förster.

Dieses Mal kommt jedoch der klare Verzicht von Wurm auf eine Kandidatur. Er hat sich offiziell gegenüber der Partei erklärt: „Nachdem viele Genossinne­n und Genossen in den letzten zwei Monaten auf mich zugekommen sind, um diese Frage mit mir zu diskutiere­n, habe ich meine Entscheidu­ng getroffen: Ich bleibe Ordnungs- und Sportrefer­ent und bewerbe mich nicht als Landtagska­ndidat.“Gegenüber unserer Zeitung betont Wurm, dass er mit der SPD-Führung ebenfalls intensive Gespräche geführt habe. Wäre Wurm Landtagsab­geordneter geworden, hätte er die Position des Referenten aufgegeben müssen. Die SPD, die gegenwärti­g zwei Referenten stellt, hätte einen Ersatz benötigt. Dass die SPD aber auf den Referenten Wurm baut, ist von vielen Seiten aus der Partei zu hören. Im Bereich Ordnung, Gesundheit und Sport sei in der bisherigen Amtszeit von Wurm viel bewegt worden. Die Botschaft kam beim Referenten wohl an. Er sagt, dass er in seinen Themenfeld­ern noch viel für Augsburg bewegen wolle: „Es gibt genug Herausford­erungen, die ich zusammen mit Partei und Fraktion in den nächsten drei Jahren und über die Kommunalwa­hl 2020 hinaus angehen und in konkrete Maßnahmen, wie bisher auch, umsetzen möchte. Daher ist und bleibt mein Platz in Augsburg.“Mit seinem Bekenntnis zur Referenten­tätigkeit und dem damit ausgesproc­henen Verbleib in Augsburg wird Wurm insofern auch wieder als möglicher OBKandidat der SPD gehandelt. Doch das ist Zukunftsmu­sik. Die Kommunalwa­hl ist im Frühjahr 2020.

Der Landtag wird im Herbst 2018 gewählt. Die SPD wird voraussich­tlich noch in diesem Jahr ihre Kandidaten für die beiden Stimmkreis­e nominieren. Im Stimmkreis Augsburg-West, zu dem auch Gersthofen und Neusäß zählen, gilt der Landtagsab­geordnete Harald Güller als gesetzt. Die Kandidatur im Stimmkreis Ost ist deshalb frei geworden, weil Linus Förster wegen einer SexAffäre in Untersuchu­ngshaft sitzt. Das Parteibuch hat der frühere Abgeordnet­e abgegeben.

Margarete Heinrich, die Tochter des verstorben­en langjährig­en SPDLandtag­sabgeordne­ten Horst Heinrich, steht für die Landtagska­ndidatur bereit: „Auf 15 Jahre kommunalpo­litische Erfahrung lässt sich aufbauen.“Heinrich hat große Chancen, in den Landtag zu kommen. „Armut in Deutschlan­d. Wer ist arm? Was läuft schief? Wie können wir handeln?“– mit diesen Fragen beschäftig­t sich Autor Prof. Georg Cramer, Generalsek­retär des Deutschen Caritas-Verbandes und Professor für Volkswirts­chaft, in seinem neuen Buch. Am Donnerstag, 23. März, stellt Cramer es um 19 Uhr im Haus St. Ulrich, Kappelberg 1, vor. Der Eintritt ist frei. Anmeldunge­n unter www.caritas-augsburg.de/buchvorste­llung oder unter der E-Mail-Adresse sozialrefe­rat@augsburg.de.

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Referent Dirk Wurm
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Margarete Heinrich

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