Friedberger Allgemeine

Weniger Einbrüche im Wittelsbac­her Land

Erstmals seit Jahren sinken die Zahlen wieder. Auch Drogen- und Sexualdeli­kte werden weniger. Die Fälle von Straßenkri­minalität jedoch nehmen zu

- VON NICOLE SIMÜLLER

Aichach Friedberg Jahrelang kannten die Einbruchsz­ahlen bundesweit und im Landkreis Aichach-Friedberg nur eine Richtung: nach oben. Nun scheint der Trend gestoppt. 86 Mal waren Einbrecher im vergangene­n Jahr im Wittelsbac­her Land zugange. Der Wert liegt unter dem der beiden Vorjahre 2015 mit 104 Einbrüchen und 2014 mit 97 Einbrüchen. Die Entwicklun­g im Landkreis entspricht damit der im ganzen Einsatzgeb­iet des Polizeiprä­sidiums Schwaben-Nord, das die Stadt Augsburg sowie die Landkreise Augsburg, Aichach-Friedberg, Dillingen und Donau-Ries umfasst.

Wie das Präsidium mitteilte, sanken die Einbruchsz­ahlen insgesamt um ein Siebtel. Bei fast der Hälfte aller Taten blieb es beim Versuch. Das Polizeiprä­sidium führt das unter anderem auf die anhaltende Prävention­sarbeit sowie vermehrte Kontrollen zurück.

Dass die Werte allerdings präsidiums­weit und im Wittelsbac­her Land nach wie vor hoch sind, zeigt ein Blick auf die Statistik aus dem Jahr 2013: Damals zählte die Polizei im Landkreis mit 55 Einbrüchen deutlich weniger als in den darauffolg­enden drei Jahren.

In den Landkreise­n im Einsatzgeb­iet des Polizeiprä­sidiums Schwaben-Nord gingen die Einbruchsz­ahlen im vergangene­n Jahr übrigens deutlicher zurück als in der Stadt Augsburg. Einziger Ausreißer ist der Landkreis Dillingen: Hier stieg die Zahl der Einbrüche.

Straftaten insgesamt 3431 Straftaten zählte die Polizei im vergangene­n Jahr im Wittelsbac­her Land. Das ist ein Rückgang um zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Allerdings sind dabei 99 Verstöße nach dem Aufenthalt­s- beziehungs­weise Asylgesetz eingerechn­et, die im Zu- sammenhang mit den Flüchtling­en im Landkreis stehen. Rechnet man sie heraus, bleiben 3332 Straftaten. Das entspricht einem Anstieg von rund einem Prozent zum Vorjahr.

Aufklärung­squote Knapp zwei Drittel aller Straftaten im Landkreis, nämlich 63 Prozent – ohne ausländerr­echtliche Verstöße – klärten die Polizeibea­mten auf. Das sind knapp drei Prozentpun­kte weniger als im Jahr 2015. Die ausländerr­echtlichen Verstöße eingerechn­et, sank die Aufklärung­squote von knapp 71 auf gut 64 Prozent.

Häufigkeit Im Verhältnis zur Zahl der Einwohner wurden im nördlichen Teil des Landkreise­s besonders im Stadtgebie­t von Aichach und in Todtenweis viele Straftaten began- gen. Im Landkreiss­üden hatte die Polizei im Verhältnis zur Einwohnerz­ahl besonders oft in der Gemeinde Eurasburg zu tun. Dahinter folgten Friedberg, Mering und Dasing. Insgesamt entspricht die Kriminalit­ätsbelastu­ng im gesamten Landkreis – bereinigt um Verstöße gegen das Ausländerr­echt – laut Polizei exakt der des Vorjahres. Der Wert von 2545 zeigt die Zahl der bekannt gewordenen Straftaten pro 100000 Einwohner an. Im Einsatzgeb­iet der Polizei Aichach liegt er bei 2075, im Gebiet der Polizei Friedberg bei 2838. Der bayernweit­e Durchschni­tt ist mit 4785 sehr viel höher.

Mord/Totschlag Die spektakulä­rste Straftat geschah in Friedberg und sorgte bundesweit für Schlagzeil­en. Ein Mann erschlug seine von den Philippine­n stammende Ehefrau nachts mit einem Hammer, zersägte ihre Leiche und brachte sie in ein Augsburger Lagerhaus. Kurze Zeit später brach er in den Urlaub nach Thailand auf und traf sich mit weiblichen Internetbe­kanntschaf­ten. Das Schwurgeri­cht in Augsburg verurteilt­e im November 2016 den damals 53-Jährigen rechtskräf­tig wegen Mordes zu lebenslang­er Haft und stellte eine besondere Schwere der Schuld fest. Damit kann er nicht, wie sonst üblich, nach 15 Jahren Haft auf Bewährung freikommen. 2015 hatte es zwei Fälle von versuchtem Mord beziehungs­weise Totschlag gegeben.

 ?? Symbolfoto: Silas Stein, dpa ?? In den vergangene­n Jahren stieg die Zahl der Einbrüche im Landkreis deutlich an. Nun scheint der Trend zumindest vorläufig ge stoppt. 86 Mal waren Einbrecher im vergangene­n Jahr im Wittelsbac­her Land aktiv. Das ist weniger als 2015, aber immer noch...
Symbolfoto: Silas Stein, dpa In den vergangene­n Jahren stieg die Zahl der Einbrüche im Landkreis deutlich an. Nun scheint der Trend zumindest vorläufig ge stoppt. 86 Mal waren Einbrecher im vergangene­n Jahr im Wittelsbac­her Land aktiv. Das ist weniger als 2015, aber immer noch...

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