Ob sich die CSU damit Sympathien erwirbt?
Zu „Hier einer mehr, dort einer weniger“und zum Kommentar „Ein Lob für die Vielfalt“von Thomas Goßner vom 20. März: In der Tat gibt es keine eindeutigen Argumente, ob bei Kommunalwahlen die Wählerstimmen nach dem Verfahren d’Hondt oder dem Verfahren Hare-Niemeyer ausgezählt werden sollen. Keine Argumente sind es allerdings zu behaupten, dass das eine oder andere Verfahren mehr dem Bürgerwillen entsprechen würde oder gar, dass eine Partei eine deutlich höhere Zahl an Sitzen in den Kommunalparlamenten bekommen würde, als sie Wählerstimmen auf sich vereinigen konnte. Hierfür ist die Zahl der Stimmen, um die es geht, schlicht zu gering. Vielmehr geht es um die Frage, ob man etwas mehr Vielfalt zulässt oder die absolute Mehrheit einsetzt, um auch kleinste Spielräume zur Gewinnung von noch mehr Einfluss zu nutzen.
Ob sich die CSU mit ihrer absoluten Mehrheit in Bayern mit einer Veränderung des Auszählungsverfahrens zum Nachteil für die kleinen Parteien Sympathien bei den Menschen erwirbt, muss sie selbst beurteilen. Es sei aber vorsorglich schon darauf hingewiesen, dass, wenn die CSU wieder einmal in die Situation geraten sollte, mit einem kleineren Koalitionspartner regieren zu müssen, dieser mit großer Wahrscheinlichkeit wieder auf eine Veränderung des Auszählungsverfahrens drängen wird. Wäre es da nicht besser, das mittlerweile bewährte Verfahren einfach beizubehalten? Karlheinz Faller, Dasing FDP Kreisverband Aichach Friedberg