Wirklichkeit und Abbild
Vernissage Kunstspechte zeigen Arbeiten zum Thema „Illusion“
Friedberg Schon in der Antike schufen Maler die perfekte Illusion. Im 17. und 18. Jahrhundert erfuhr die Kunst der Augentäuscherei weitere Höhepunkte. Auch die Mitglieder der Friedberger Kunstspechte erkunden in ihrer aktuellen Ausstellung das spannungsvolle Wechselspiel zwischen Wirklichkeit und Abbild, sichtbarer Realität und schöpferischer Illusion, spüren Visionen nach. Visionen hatte auch der hawaiianische Musiker Bobby Gilbert, der nach San Francisco wollte, aber in der Archivgalerie Gitarre spielt und dazu sang.
Die Werke spiegeln den kulturellen und gesellschaftlichen Raum und setzen sich mit dem Illusionismus der Weltbühne auseinander. Sie zielen dabei nicht darauf ab, perfekte Illusionen zu erzeugen, sondern faszinieren gerade dadurch, dass sie ihre eigene Inszenierung offenlegen. Gezeigt werden verblüffende Weltentwürfe zwischen Poesie und Trash, politischem Zeitgeschehen und klassischer Kunsttradition.
Ein Objektkasten mit Ingrid Warnatz’ Juwelen ist unbezahlbar, Rita Höfler sieht, was andere nicht sehen, Maike Mensing hält eine bunte Welt für Illusion und die Zaubernüsse von Renate Marquart helfen wohl auch nicht. Frauen an die Macht, eine Illusion?, fragt sich Doris Jeglitsch. Das Objekt von Marlene Illner hat die Illusion des Alters bewiesen, denn ihr Mandela ist mit antiken Artefakten bestückt. Weitere Ideen haben die Mitglieder in den gängigen Techniken auf die Leinwand gemalt und Jürgen Lindolf hat die optische Täuschung in Pixelart auf den Punkt gebracht.
Öffnungszeiten Die Ausstellung Illu sionen in der Archivgalerie, Pfarrgasse 6, dauert bis zum 9. April. Geöffnet ist freitags von 14 bis 18 Uhr, Samstag und Sonntag jeweils von 11 bis 17 Uhr.