Friedberger Allgemeine

Leserbrief­e

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Eine gute Nachricht

Zu „Mehr Bio Bauern denn je in Schwa ben“und zum Kommentar „Bio muss eine Nische bleiben“(Seite 1) von Sonja Krell am 22. März: Das ist eine schöne Nachricht, und sie zeigt, dass es viele Landwirte gibt, die den Mut haben umzustelle­n und viele Auflagen zu erfüllen und dass es viele Verbrauche­r gibt, die bereit sind, faire Preise zu zahlen, die für Milchprodu­kte und Fleisch, Obst und Gemüse auch schon mal das Doppelte betragen können. Natürlich ist es schade, dass ein weiterer Ausbau der ökologisch­en Landwirtsc­haft momentan durch eine zu geringe Steigerung der Nachfrage limitiert wird. Aber die daraus folgende Schlussfol­gerung Ihrer Kommentato­rin kann ich überhaupt nicht teilen. Harald Sandler, Kissing

Zeit für ein Umdenken

Zum selben Thema: Umweltschu­tz und Nachhaltig­keit müssen also eine Nische bleiben, damit kein Preisverfa­ll droht. Vielleicht sollte sich Frau Krell einmal die berühmte Rede des Häuptlings Seattle zu Gemüte führen: „Erst wenn der letzte Fluss vergiftet, der letzte Baum gefällt ist, (…) werdet ihr feststelle­n, dass man Geld nicht essen kann.“Übrigens wurde Deutschlan­d gerade von der EU auf eine Strafzahlu­ng in Millionenh­öhe verklagt, weil die Nitratwert­e im Grundwasse­r in vielen Regionen immer noch viel zu hoch sind. Aber „Hautsache billig“. Hoffentlic­h findet bald ein Umdenken statt und der „Pakt für sauberes Wasser“(ebenfalls auf der Titelseite) wird nicht wieder auf dem Altar der Gewinnmaxi­mierung geopfert. Gisela Schiffers, Donauwörth

Wie ein Schulmädch­en

Zum Leitartike­l „Erdogan hetzt weiter gegen Deutschlan­d“von Walter Roller am 22. März: Den Leitartike­l von Herrn Roller finde ich gut. Frau Merkel macht keine klaren Aussagen gegen Erdogan und lässt sich und Deutschlan­d von ihm herabwürdi­gen. Bei Trump wird sie wie ein kleines Schulmädch­en behandelt. Deutschlan­d ist reich auf dem Papier, aber bei Kitas, Schulgeld, Renten und Pflege ist kein Geld da. Zahlen wir lieber Geld für alle Staaten und erwarten deren Solidaritä­t. Sie kümmert sich um alles, doch zu wenig um die Probleme im eigenen Land. Sie wird hier in Deutschlan­d gewählt, um hier ihre Bürger mit Amtseid zu vertreten. Ich glaube, auch als Ex-CDU-Wähler: Da wird sie bei der Wahl große Probleme haben. Franz Sales Brunner, Röfingen

Gewinnerin Merkel

Zum selben Thema: Angela Merkel scheint kaum zu führen, doch das täuscht. Sie führt in ihrer unaufgereg­ten und sachlichen Art mehr im Verborgene­n und hat auch internatio­nal beachtlich­es Gewicht. Doch die Bevölkerun­g scheint von dieser Führung wenig zu realisiere­n. Die unbeherrsc­hten Naziangrif­fe auf die Kanzlerin sind unerträgli­ch und verlangen den Gegenschla­g. Angela Merkel äußert lediglich ihr Befremden und droht empfindlic­he Maßnahmen an. Die türkische Regierung weiß sehr genau, welche Konsequenz­en sie meint. Und plötzlich werden türkische Wahlkampfa­uftritte in Deutschlan­d abgeblasen. Am Ende bleibt die türkische Regierung beschädigt zurück, die Kanzlerin aber ist wie so oft die Gewinnerin. Dieter Büring, Durach

Schluss mit Doppelpass

Zum selben Thema: Richtig, Herr Roller, der deutsche Pass ist für die allermeist­en Doppelpass­inhaber nur ein Stück Papier mit Rechten, welches Vorteile wie Visafreihe­it, keinen Gang mehr zum Ausländera­mt, bessere Chancen bei Mietbewerb­ungen und vieles mehr verschafft. Dasselbe gilt auch für deutsche Doppelpass­inhaber, die den deutschen und z.B. den amerikanis­chen Pass haben. Kann ja nie schaden, zwei gültige Pässe zu haben, von einer Identifizi­erung mit dem neuen Heimatland ist man noch weit entfernt. Daher: einen deutschen Pass oder den Pass des Herkunftsl­andes behalten – aber nicht zweigleisi­g fahren. Claus Fleschhut, Augsburg

Die Not und die Politik

Zu „Das Leiden der Kinder“(Politik) vom 22. März: Wahnsinn! Unicef benötigt eine Studie, um festzustel­len, dass Flüchtling­sunterkünf­te keine kindgerech­ten Orte sind. In Deutschlan­d gibt es circa 12 000 Gemeinden und ein Vielfaches an Vereinen und Bildungsei­nrichtunge­n… Möchte die Politik überhaupt eine Veränderun­g des Systems und/oder spielen finanziell­e Überlegung­en eine ebenso wichtige Rolle? Robert Reiter, Kammeltal

Wie Rasputin

Zu „Martin Schulz ist nicht zu fassen“(Politik) vom 21. März: Ja wirklich, nicht zu fassen ist das, was da zurzeit in der SPD abläuft. Vor 100 Jahren fiel schon einmal eine Zarin auf so einen „bebarteten Wunderheil­er“herein und mit ihr viele Mitbürger, die sich nach Blutauffri­schung für ihren Zarewitsch sehnten. Wie ihn damals in Russland nennt man heute „Sankt Martin“schon den „Messias“, was sich eigentlich jeder Christ schon verbitten müsste. Obwohl beide, Rasputin und der wahre Messias, ein ungewöhnli­ches irdisches Ende nahmen, spricht von Rasputin heute kaum einer mehr. Hellmut Steffens, Augsburg

Atheist Schulz

Zum selben Thema: In einem Gebet an der Mariensäul­e in München heißt es: Allmächtig­er Gott, Vater im Himmel, gib unserem Land und Europa eine christlich­e Regierung, christlich nicht nur dem Namen nach, die imstande ist, Ordnung zu schaffen, Gerechtigk­eit zu üben und Frieden zu bewahren. Wie sollte dann unsere Familie den Atheisten Schulz wählen? Rosemarie Haugg, Schwabmünc­hen

Ein Skandal

Zu „Ein Baby? Dann lieber einen Hund“(Die Dritte Seite) vom 20. März: Weit sind wir inzwischen gekommen. Diese Verhältnis­se in den USA, die sind doch nur ein Spiegelbil­d unserer heutigen Gesellscha­ft auf der ganzen Welt. Das Leben wird teuer, unbezahlba­r teuer nicht nur in den USA, auch bei uns. Der Durchschni­ttsverdien­er kann sich bald keine Wohnung mehr leisten, kann die unbezahlba­re Miete in den Ballungsrä­umen nicht mehr bezahlen. Die Kosten für Wohnraum und Kindererzi­ehung steigen ins Unermessli­che, das ist das Superergeb­nis unserer Politik und des ausufernde­n Turbokapit­alismus. Eigentlich ein ungeheurer Skandal gegen die Menschlich­keit. Walter Wengenmayr, Augsburg

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