Mering stärkt Städtefreundschaft mit Karmiel
Alle Veranstaltungen werden künftig über die Kommune abgewickelt. Für dieses Jahr ist vieles geplant
Mering Eine ungewöhnliche Städtefreundschaft pflegt der Markt Mering zu Karmiel – eine 50000-Einwohner-Stadt in Israel. Vor zwei Jahren hat der Marktgemeinderat beschlossen, offizielle Beziehungen aufzunehmen. Seitdem hat Initiator Günter Wurm mit seiner Arbeitsgemeinschaft (ARGE) eine Vielzahl von Veranstaltungen auf die Beine gestellt. Der Gemeinderat unterstützt seine Arbeit nun mit einem neuen Beschluss. Demnach laufen die Zahlungen für alle Aktivitäten in Zusammenhang mit der Städtefreundschaft künftig über den Markt Mering.
Hintergrund ist, dass die rührige Arge ihre Veranstaltungen größtenteils mit Spenden finanziert. Damit sie dafür Quittungen ausstellen kann, müssen die Zahlungen über die Konten der Gemeinde laufen, erklärte Bürgermeister Hans-Dieter Kandler. Er zeigte sich beeindruckt, was Günter Wurm in den vergangenen zwei Jahren bewirkt hat. Eine ganze Reihe von Besuchen sowohl in Mering wie auch in Israel hat bereits stattgefunden. Zuletzt war im Oktober die Partner-Organisation aus Karmiel in Mering zu Gast. Beim Israeltag im vergangenen Juni nahmen an die 600 Besucher teil. Im Januar war die Arge für ihren Beitrag zur Völkerverständigung von der Abfallverwertung Augsburg ausgezeichnet worden.
Als nächste Veranstaltung steht am 8. April der Vortrag des Abenteurers und Buchautors Christian Seebauer auf dem Programm. Im Mai oder Juni soll es auch wieder einen kleinen Israeltag in Mering geben. Voraussichtlich will außerdem eine Gruppe mit Gemeinderäten und Bürgern im August zum Tanzfestival nach Karmiel reisen. Eine neue Idee ist eine große Tanzparty, die im Herbst zusammen mit der Aktion Paarkult stattfinden soll – für Musik sorgt ein bekannter DJ aus Tel Aviv. Und auch sonst haben Initiator Günter Wurm und seine Arge noch etliche Ideen.
„So aktiv und rührig wie diese Arbeitsgemeinschaft gibt es wenige – vor allem wenige, die noch dazu unsere Kasse so schonen“, lobte Bürgermeister Kandler. Auch CSUFraktionssprecher Georg Resch signalisierte Unterstützung für den Antrag. Seiner Fraktion ist es jedoch wichtig, dass eine klare Trennung zur Städtepartnerschaft mit Ambérieu erkennbar bleibt. Auf die besorgte Nachfrage von Manfred Drexl (CSU) stellte Kandler klar, dass der Beschluss nicht bedeute, dass der Markt die Veranstaltungen der Arge finanziert. „Ob wir etwas unterstützen oder nicht, beschließen wir jedes Mal einzeln im Gemeinderat“, versprach der Bürgermeister.
Unter dieser Voraussetzung erfolgte der Beschluss ohne Gegenstimmen. Er besagt, dass der Markt künftig die Städtefreundschaft als eigene Aufgabe betrachtet und sie organisatorisch und finanziell so abwickelt wie die Städtepartnerschaft mit Ambérieu.