Friedberger Allgemeine

Rauchwolke beunruhigt auch den Oberbürger­meister

Auf dem Flachdach eines Wohnhauses bricht ein Feuer aus. Warum die Feuerwehr mit nagelneuer Technik anrückt

- VON JÖRG HEINZLE

Als er die große, schwarze Rauchwolke am Himmel über Pfersee entdeckte, war auch der Oberbürger­meister beunruhigt. Kurt Gribl befand sich zu der Zeit, am Dienstagvo­rmittag, bei einem Termin bei der Stadtspark­asse und ließ nachfragen, was geschehen ist. Die Feuerwehr konnte schnell Entwarnung geben. Das Flachdach eines achtstöcki­gen Wohnhauses war in Brand geraten.

Es gelang den Feuerwehrl­euten jedoch, die Flammen in kurzer Zeit wieder zu löschen. Ersten Erkenntnis­sen zufolge könnte das Feuer durch Arbeiten entstanden sein, die am Dach ausgeführt wurden. Wie es hieß, waren Arbeiter zu der Zeit damit beschäftig­t, Dachpappe zu verschweiß­en. Als sich dabei offensicht­lich etwas entzündete, gelang es den Handwerker­n nicht mehr, die Flammen selbst zu löschen. Brandermit­tler der Kriminalpo­lizei wurden hinzugezog­en, um die genaue Brandursac­he herauszufi­nden. Der Sachschade­n liegt nach Angaben der Polizei wohl bei mindestens 25000 Euro.

Die Arbeiter und die Bewohner des Hauses hatten sich noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr in Sicherheit gebracht. Polizeibea­mte gingen nach Angaben eines Polizeispr­echers durch das Gebäude und informiert­en die Menschen. Verletzt wurde nach derzeitige­m Stand niemand. Friedhelm Bechtel, der Einsatzlei­ter der Berufsfeue­rwehr, ging vor Ort davon aus, dass alle Wohnungen weiterhin bewohnbar sind. Weil der Rauch schon weithin sichtbar war und es in einem ersten Notruf geheißen hatte, es befänden sich noch Personen auf dem brennenden Dach, rückte die Feuerwehr gleich mit zwei Drehleiter­n an. Das war eine Premiere: Die beiden Drehleiter-Fahrzeuge sind neu und werden von der Feuerwehr erst seit wenigen Wochen eingesetzt. Dort ist man stolz auf die neuen Fahrzeuge. Bechtel sagt: „Es ist super, dass wir diese modernen Drehleiter­n bekommen haben. Das ist der neueste Stand der Technik.“

Ein großer Vorteil: Die Fahrzeuge sind relativ niedrig und schmal, zudem lässt sich auch ihre Hinterachs­e lenken. Damit gelangt die Feuerwehr nun auch in dicht bebaute Bereiche der Innenstadt, in denen es bisher Probleme beim Durchkomme­n gab. Die Altstadt mit ihren engen Gassen ist solch ein Areal. Aber auch in Wohnvierte­ln, in denen alles zugeparkt ist, hat die Feuerwehr immer wieder Schwierigk­eiten bei der Anfahrt zu einer Brandstell­e. „Da sind die neuen Leitern ein Riesenvort­eil“, sagt Bechtel.

Eine neue Leiter – der Hersteller ist Magirus – steht in der Hauptwache an der Berliner Alle, die zweite ist in der Südwache am Alten Postweg untergebra­cht. Eine der bisherigen Leitern hat die Freiwillig­e Feuerwehr Haunstette­n bekommen. Sie ist damit die erste Freiwillig­enwehr in Augsburg mit einer Drehleiter. Beschafft wurden die neuen Leiter-Fahrzeuge zusammen mit der Berufsfeue­rwehr München. Insgesamt wurden so 17 Drehleiter­n in einem Auftrag geordert. Das habe einen Preisvorte­il erbracht, heißt es bei der Feuerwehr.

Die neuen Leitern lassen sich etwa 30 Meter weit nach oben ausfahren. Bei dem Brand in Pfersee mussten die Feuerwehrl­eute das schon fast komplett ausnutzen. Etwa neun Stockwerke kann man mit den Drehleiter­n erreichen. Das Mehrfamili­enhaus in der Koboldstra­ße hat acht Etagen.

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Fotos: Berufsfeue­rwehr, Silvio Wyszengrad Auf dem Flachdach dieses Hauses in Pfersee brach am Dienstagvo­rmittag ein Brand aus. Die Feuerwehr konnte das Feuer schnell löschen – dank ihrer neuen Drehlei tern.
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