Rauchwolke beunruhigt auch den Oberbürgermeister
Auf dem Flachdach eines Wohnhauses bricht ein Feuer aus. Warum die Feuerwehr mit nagelneuer Technik anrückt
Als er die große, schwarze Rauchwolke am Himmel über Pfersee entdeckte, war auch der Oberbürgermeister beunruhigt. Kurt Gribl befand sich zu der Zeit, am Dienstagvormittag, bei einem Termin bei der Stadtsparkasse und ließ nachfragen, was geschehen ist. Die Feuerwehr konnte schnell Entwarnung geben. Das Flachdach eines achtstöckigen Wohnhauses war in Brand geraten.
Es gelang den Feuerwehrleuten jedoch, die Flammen in kurzer Zeit wieder zu löschen. Ersten Erkenntnissen zufolge könnte das Feuer durch Arbeiten entstanden sein, die am Dach ausgeführt wurden. Wie es hieß, waren Arbeiter zu der Zeit damit beschäftigt, Dachpappe zu verschweißen. Als sich dabei offensichtlich etwas entzündete, gelang es den Handwerkern nicht mehr, die Flammen selbst zu löschen. Brandermittler der Kriminalpolizei wurden hinzugezogen, um die genaue Brandursache herauszufinden. Der Sachschaden liegt nach Angaben der Polizei wohl bei mindestens 25000 Euro.
Die Arbeiter und die Bewohner des Hauses hatten sich noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr in Sicherheit gebracht. Polizeibeamte gingen nach Angaben eines Polizeisprechers durch das Gebäude und informierten die Menschen. Verletzt wurde nach derzeitigem Stand niemand. Friedhelm Bechtel, der Einsatzleiter der Berufsfeuerwehr, ging vor Ort davon aus, dass alle Wohnungen weiterhin bewohnbar sind. Weil der Rauch schon weithin sichtbar war und es in einem ersten Notruf geheißen hatte, es befänden sich noch Personen auf dem brennenden Dach, rückte die Feuerwehr gleich mit zwei Drehleitern an. Das war eine Premiere: Die beiden Drehleiter-Fahrzeuge sind neu und werden von der Feuerwehr erst seit wenigen Wochen eingesetzt. Dort ist man stolz auf die neuen Fahrzeuge. Bechtel sagt: „Es ist super, dass wir diese modernen Drehleitern bekommen haben. Das ist der neueste Stand der Technik.“
Ein großer Vorteil: Die Fahrzeuge sind relativ niedrig und schmal, zudem lässt sich auch ihre Hinterachse lenken. Damit gelangt die Feuerwehr nun auch in dicht bebaute Bereiche der Innenstadt, in denen es bisher Probleme beim Durchkommen gab. Die Altstadt mit ihren engen Gassen ist solch ein Areal. Aber auch in Wohnvierteln, in denen alles zugeparkt ist, hat die Feuerwehr immer wieder Schwierigkeiten bei der Anfahrt zu einer Brandstelle. „Da sind die neuen Leitern ein Riesenvorteil“, sagt Bechtel.
Eine neue Leiter – der Hersteller ist Magirus – steht in der Hauptwache an der Berliner Alle, die zweite ist in der Südwache am Alten Postweg untergebracht. Eine der bisherigen Leitern hat die Freiwillige Feuerwehr Haunstetten bekommen. Sie ist damit die erste Freiwilligenwehr in Augsburg mit einer Drehleiter. Beschafft wurden die neuen Leiter-Fahrzeuge zusammen mit der Berufsfeuerwehr München. Insgesamt wurden so 17 Drehleitern in einem Auftrag geordert. Das habe einen Preisvorteil erbracht, heißt es bei der Feuerwehr.
Die neuen Leitern lassen sich etwa 30 Meter weit nach oben ausfahren. Bei dem Brand in Pfersee mussten die Feuerwehrleute das schon fast komplett ausnutzen. Etwa neun Stockwerke kann man mit den Drehleitern erreichen. Das Mehrfamilienhaus in der Koboldstraße hat acht Etagen.