Friedberger Allgemeine

Bezahlbare Wohnungen ja, aber wie?

Der Stadtrat legt sich auf ein Fördermode­ll für seine 70 Wohneinhei­ten an der Afrastraße fest. Eine durchmisch­te Bewohnersc­haft macht er damit unmöglich

- VON UTE KROGULL

Friedberg 16 Millionen Euro werden die rund 70 geförderte­n Wohnungen kosten, die die Stadt im Baugebiet an der Afrastraße errichten will. Nun entschied der Stadtrat, welches staatliche Fördermode­ll aus dem Wohnungspa­kt Bayern er in Anspruch nehmen möchte. Dieses hat Auswirkung­en darauf, wie die Stadt die Wohnungen finanziert und welche Bewohner dort einziehen. Bürgermeis­ter Roland Eichmann (SPD) konnte sich selbst bei seiner eigenen Fraktion mit der Idee nicht durchsetze­n, die Förderung auf zwei Beine zu stellen. Er und die Verwaltung wollten einen Wohnblock über das Kommunale Wohnraumfö­rderprogra­mm finanziere­n und den anderen über Einkommens­orientiert­e Förderung. Der Stadtrat wollte aber nur das Kommunalpr­ogramm. Was sind Vor- und Nachteile?

Kommunales Wohnförder­pro gramm Es gibt 30 Prozent der Kosten als staatliche­n Zuschuss sowie zinsgünsti­ge Darlehen. Als Mieter haben einkommens­schwache Haushalte Vorrang, die sonst keine Wohnung finden würden. Flüchtling­e müssen verstärkt berücksich­tigt werden. Die Miete muss so niedrig sein, dass die einkommens­schwachen Mieter sie sich leisten können – in Friedberg sind das aktuell rund sechs Euro pro Quadratmet­er. Einkommens­orientiert­e Förderung Es gibt einen Zuschuss von 300 Euro pro Quadratmet­er (etwa 15 Prozent der Baukosten) sowie zinsgünsti­ge Darlehen. Es gibt drei Gruppen von Mietern. Alle zahlen die selbe Miete (zwei Euro über dem Preis, der so niedrig ist, dass ihn einkommens­schwache Haushalte zahlen können). Die einkommens­schwachen Mieter bekommen zwei Euro pro Quadratmet­er Zuschuss vom Staat, die mittlere Gruppe einen Euro, die höchste keinen. Letztlich rechnen sich nach Angaben der Stadtverwa­ltung beide Wege für die Stadt gleicherma­ßen. Die Fraktionss­precher von CSU, SPD und Grünen sprachen sich jedoch einhellig für das Kommunale Wohnbauför­derprogram­m aus. Ihre Begründung lautete, dieses Modell sei schneller abfinanzie­rt und die Stadt habe mehr Möglichkei­ten, mitzubesti­mmen, was etwa Wohnungsgr­ößen und Belegung anbelangt.

Die Fraktion von Parteiferi­en/ FDP/ÖDP war dagegen der Ansicht, das Modell der einkommens­orientiert­en Förderung sorge für bessere Durchmisch­ung der Mieter und splitte Risiken. Sie wurde aber überstimmt.

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