Mit Musik zu sich finden
Das Augsburger Vokalensemble mit Stücken zur Passion
Friedberg Leid, Zweifel, Trost, Hoffnung: Das Augsburger Vokalensemble konzertierte in der Wallfahrtskirche Herrgottsruh und begleitete sein Publikum mit andächtigen Motetten und Chorälen auf dem Kreuzweg Jesu. Das rund 30-köpfige Ensemble hatte unter der Leitung von Alfons Brandl ein enormes Pensum zu erfüllen. Neben traditionellen Werken intonierten die Sänger auch modernere Stücke und bewiesen ein insgesamt angenehmes Stimmgeflecht.
Mit „Im Garten leidet Jesus Not“von Johannes Eccard und Michael Haydns „In monte Oliveti“begann die Reise am Ölberg. Über Francis Poulencs „Timor et tremor“und Johann Sebastian Bachs „Ach, was soll ich Sünder machen“– ein Arrangement von Chorälen, das Roland Plomer auf der Orgel zum Besten gab – ging das abendliche Konzert thematisch vom Gründonnerstag in den Karfreitag über. Ein kirchenmusikalisch warmes Timbre, schlichte Passagen und lange Koloraturen zur plastischen Darstellung der Texthöhepunkte bestimmten die Variation von „Vinea mea electa“. Und auch der Karsamstag imponierte mit Zoltán Kodálys „Stabat mater dolorosa“oder dem schlussendlichen Orgelsolo „Lumen Christi“von Jean Langlais.
Pia Wernthaler und Rita Lindner waren gemeinsam zum Konzert gekommen und sehr zufrieden mit der Leistung des Chores. „Ein in sich schöner, kompakter und warmer Klang“, lobte Pia Wernthaler, die selbst gerne singt. „Am Anfang schien es, als müssten sich die Sänger noch finden, später aber war es wunderbar ausgewogen.“Freundin Rita nickte bestätigend. „Man kommt mit vollem Kopf in das Konzert und findet währenddessen wieder zu sich“, bekräftigte sie.
Termin Das nächste Konzert des Augsburger Vokalensembles findet am Sonntag, 2. Juli, in der Synagoge in Augs burg statt. Die Veranstaltung beginnt um 17 Uhr. Das Ensemble singt das Ora torium „Elias“von Felix Mendelssohn Bartholdy.