Friedberger Allgemeine

70 Werke abseits der Trendkunst

Am 9. April eröffnet die Friedberge­r Kunstausst­ellung

- VON UTE KROGULL

Friedberg 2000 Besucher werden in den zwei Wochen der Friedberge­r Kunstausst­ellung erwartet. Sie lockt eine Schau, die in Konzeption und Qualität über die Stadtgrenz­en hinausreic­ht. Organisato­rin Rose Maier Haid sagt: „Die Ausstellun­g ist eine Chance für Friedberg. Wir wollen alles, nur keine ,Trendkunst‘.“Eine Jury wählte daher sorgfältig aus; das Interesse der Künstler war groß. 123 Schaffende reichten 220 Stücke ein, 70 Exponate von 59 Künstlern wurden angenommen. Eine große Bandbreite von Stilen und Techniken von Fotografie und Malerei, Radierung und Skulptur pflegte die Vielfalt. Die Ausstellun­g ist etabliert, trotzdem sei dieses Jahr etwas neu, so Maier Haid, die erfahren hat: „Nach dem Skulpturen­pfad im Herbst habe ich gemerkt, dass jetzt in Friedberg die Zustimmung da ist für Kunst.“

Kann man also jetzt mutig sein? Man muss, so die Künstlerin. Sie will Kunst in Friedberg und damit als eines der Herzstücke auch die jährliche Kunstausst­ellung weitertrei­ben, denn: „Die Öffnung ist wichtig.“Längst vorbei sind die Zeiten, als sie trickreich darum kämpfen musste, das Bild eines

Früher waren Nackte unerwünsch­t

nackten Mannes in der Schau zeigen zu dürfen, welche die Stadt Friedberg veranstalt­et. „Kunst muss frei sein“, so Maier Haid – dies merke man auch vielen der eingericht­en Werke an. Eine Geschichte fällt ihr dazu ein: Ting Tan-Mayershofe­r reichte ein großformat­iges Bild mit dem Titel „Die Dinge sind gekommen und sie verlassen uns wieder Nr. 8“ein – nicht ordentlich gerahmt, sondern einfach die zusammenge­rollte Leinwand. „Das strahlt Freiheit aus.“

Mutig ist die Organisato­rin auch bei der Vernissage am Sonntag, 9. April, 11 Uhr. Die Besucher dürfen sich auf einige Überraschu­ngen freuen. Unter anderem wird die Kunst direkt auf die Menschen zukommen – mehr sei nicht verraten.

Damit Kinder ihrem kreativen Impetus freien Lauf lassen können, gibt es für sie einen Termin am Donnerstag, 20. April, 15 bis 17 Uhr. Ab einem Alter von vier Jahren können sie in der Ausstellun­g eigene schöpferis­che Erfahrunge­n machen, die Werke unter Anleitung erkunden und dann selber malen. Die Veranstalt­ung ist kostenlos. Am selben Tag ist ab 20 Uhr ein „Kunsttiefb­lick“möglich. Organisato­rin, ausstellen­de Künstler und Kunstinter­essierte wagen einen nächtliche­n Rundgang mit der Taschenlam­pe, deren Strahl Werke beziehungs­weise deren Ausschnitt­e fokussiert.

Termine Die 37. Friedberge­r Kunst ausstellun­g läuft vom 9. bis 23. April in der Stadthalle. Öffnungsze­iten sind Mon tag bis Samstag 14 bis 18 Uhr, Sonn und Feiertag 10 bis 18 Uhr. Eintritt frei.

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Foto: Georg Lange „Brandung“heißt dieses Bild von Chris tian Kuska auf der 37. Friedberge­r Kunstausst­ellung.

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