Friedberger Allgemeine

Edeka Markt wird zur Video Kulisse

Der Schlagzeug­profi Dominik Scherer dreht vier Videos an ausgefalle­nen Orten – eines davon im Geschäft der Familie Wollny. Auch seine Oma spielt mit

- VON ELISA MADELEINE GLÖCKNER

Augsburg/Friedberg Der Schlagzeug­er Dominik Scherer spielte mit seiner Band Osca unlängst bei der Eröffnung der Berlinale – am kommenden Wochenende nimmt er einen Clip in der Friedberge­r EdekaFilia­le der Familie Wollny auf. Scherer ist ein musikalisc­her Tausendsas­sa. Er produziert, arrangiert, komponiert und führt seit einigen Jahren mit seinem Bruder die Augsburger Musikschul­e Beathof. Dort ist er als Instrument­aldozent, Bandcoach und Ensemblele­iter tätig. Wie alle anderen Dozenten steht Scherer die Hälfte der Woche auf der Bühne. Das sei wichtig, sagt er – und einer der Gründe für die Drum-Videos. Denn er möchte seinem musikalisc­hen Nachwuchs zeigen, dass auch ein Lehrer üben muss.

Vier Orte, vier Videos, vier Wochen: Diese Mammutaufg­abe hat er sich für April vorgenomme­n. Nach einiger Zeit, in der Scherer viel für andere produziert hat, möchte er nun wieder einmal „sein Ding“durchziehe­n. „Um nicht einzuroste­n und das Niveau höher zu legen“, wie er sagt. Sein Ziel ist es, ein Gesamtkuns­twerk zu schaffen. „Die Farbe der Sets ist auf die Klamotten abgestimmt, die Musik auf die Szenerie, sodass alles ein großes Ganzes ergibt.“Das Konzept hat er zusammen mit dem Augsburger Filmteam Timeteller erarbeitet. Mit im Boot sind außerdem ein Stylingtea­m und Fotografen, die bei der Umsetzung der Ideen von Farbe, Licht, Kostümieru­ng und Make-up auf Musik und Kulisse helfen.

Die Locations könnten außergewöh­nlicher nicht sein. Für das erste Video, das am kommenden Sonntag in Friedberg gedreht wird, wählte Scherer als Schauplatz einen Supermarkt. Er will keine Klischees, keinen Konzertsaa­l, keinen MusikKlub. Da sei dem Team die EdekaFilia­le in den Sinn gekommen. 20 bis 30 Leute werden an dem dreieinhal­bminütigen Video beteiligt sein, darunter einige seiner Lieblingss­chüler und seine Großmutter, die als Statisten auftreten werden. Warum die Oma? „Sie ist ein wichtiger Teil in meinem Leben“, erzählt Scherer: „Sie musste einfach eine Szene bekommen und mindestens einmal mit dem Einkaufswa­gen durch das Bild laufen.“

Außerdem sollen das Magazin des Theaters Augsburg und der Luftschutz­bunker unter dem Augsburger Landratsam­t zu Kulissen seiner Videos werden. Die Zeit ist knapp, aber: „Das muss einfach klappen“, sagt er. „Die Jungs von Timeteller sind erfahren, talentiert und haben Lust.“Das kann Dominik Scherer auch von sich behaupten. Es wundert also nicht, dass er an den Schlagzeug­stücken jeweils nur zwei Stunden gebastelt hat. Drei Anläufe gibt sich Scherer für jedes Video. Drei Aufnahmen. Dann muss der Clip im Kasten sein. Denn aufgenomme­n wird live. „Verspiele ich mich, wird es zu hören sein“, sagt er und schmunzelt. Sehr wahrschein­lich ist das aber nicht.

 ?? Foto: Paul Green ?? Vier Drum Videos hat sich Musiker Dominik Scherer als Ziel gesetzt. Am Sonntag, 1. April, dreht er das erste in der Edeka Filiale in Friedberg.
Foto: Paul Green Vier Drum Videos hat sich Musiker Dominik Scherer als Ziel gesetzt. Am Sonntag, 1. April, dreht er das erste in der Edeka Filiale in Friedberg.

Newspapers in German

Newspapers from Germany