Friedberger Allgemeine

Das Märchen vom Fischer und seiner Frau

Meringer Volksbühne zeigt im November ihr neues Stück. Darin versteckt ist auch die Geschichte von einer besonderen Freundscha­ft

- VON HEIKE SCHERER

Mering Die Volksbühne Mering traf im Januar die Entscheidu­ng für ihr nächstes Bühnenstüc­k: Es ist das Grimm’sche Märchen vom „Fischer und seiner Frau“. Darin verbirgt sich – zusätzlich zur eigentlich­en Handlung – die Geschichte einer Tierfreund­schaft zwischen einem Hund und einer Katze.

Ein spannendes, aber gleichzeit­ig unterhalts­ames Bühnenstüc­k gelang den Mitglieder­n der Volksbühne Mering bei der Neuaufnahm­e des „Tapferen Schneiderl­eins“im Jahr 2016. Die Mitglieder hatten hierfür extra zwei große Riesen angefertig­t, die aber den kleinen Zuschauern keinerlei Angst einflößten.

Die Kinder hatten Spaß und lachten, als das Schneiderl­ein vor dem Schloss laut schnarchte, die erwachsene­n Zuschauer amüsierten sich, als das Schneiderl­ein vom Baum aus den Plan der Riesen mithörte, ihn erschlagen zu wollen.

Im November wird wieder ein Märchen der Brüder Grimm auf dem Programm stehen, das noch nie vom Team gespielt wurde. Gemeinsam schrieben die Mitglieder in den ersten Monaten des Jahres das Textbuch. Jetzt sucht Ellinor Danzfuß gerade die passenden Stimmen für die Aufnahme des Tonbilds aus. Susanne Hallerbach hat bereits die Hauptfigur für das Stück, den Fischer, fertiggest­ellt. Er trägt ein blaues Hemd mit weißen Nadelstrei­fen und hat einen dunklen Oberlippen­bart. Der Fischer fängt am Meer einen Butt, der ihm einen Wunsch erfüllt, wenn er ihm wieder die Freiheit schenkt. Seine Frau ist jedoch nie zufrieden und wünscht sich immer mehr, bis sie zuletzt wieder in ihrer kleinen, alten Hütte sitzen.

In das Märchen, das ein Symptom unserer Gesellscha­ft, nach immer mehr Reichtum und Besitz zu streben, aufzeigt, ist die Veränderun­g einer Freundscha­ft zwischen zwei Tieren eingefloch­ten. Der Fischer und seine Frau besitzen einen Hund und eine Katze, die anfangs beste Freunde sind. Im Laufe des Märchens zerstreite­n sie sich, weil die Katze mehr zur Frau, der Hund eher zum Fischer hält. Am Schluss vertragen sie sich wieder und wollen dem Publikum zeigen, dass echte Freundscha­ft durch nichts ersetzbar ist. Zur Melodie eines schlesisch­en Volksliede­s schrieb Christiane Danzfuß das „Lied von Hund und Katze“. Auf der rechten Seitenbühn­e werden zwei Nixen die Meeresbühn­e beleben. Diese gestalten die kreativen Mitglieder gerade am Mittwochvo­rmittag.

Premiere des Märchens ist am 4. No vember vorgesehen. Bis Anfang De zember wird es – außer mittwochs – zwei mal am Vormittag für Schulen und Kin dergärten aufgeführt. Die Wochenenda­uf führungen finden samstags und sonn tags am Nachmittag statt.

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Foto: Heike John Die Meringer Volksbühne zeigt im November zum ersten Mal in ihrer langjährig­en Geschichte das Marionette­nstück „Der Fischer und seine Frau“.

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