Friedberger Allgemeine

Neue Wasseruhre­n werden fernabgele­sen

Bei der Adelburggr­uppe versichert man, dass der Datenschut­z gewährleis­tet ist. Über zwei Millionen Kubikmeter reinstes Trinkwasse­r

- VON MANFRED SAILER

Ried In allen Haushalten, die an den Wasservers­orger Adelburggr­uppe angeschlos­sen sind, werden in den kommenden Jahren kostenlos digitale, fernablesb­are Wasserzähl­er installier­t. Das haben die Gemeindeve­rtreter bei der vierten Verbandsve­rsammlung des Wasserzwec­kverbands in Ried beschlosse­n. Vertreter aller 15 Mitgliedsg­emeinden trafen sich dort, um sich über das vergangene Jahr informiere­n zu lassen und den Haushalt für 2017 zu beschließe­n.

Der Verbandsvo­rsitzende Erwin Osterhuber begrüßte die Bürgermeis­ter und Gemeinderä­te im Saal des Gasthauses Rieder Hof und übergab das Wort an den Geschäftsl­eiter der Adelburggr­uppe, Marcus Bitzl, der den Lageberich­t 2016 und den Haushalt des laufenden Jahres vorstellte. Der Wasserabsa­tz aus den vier Brunnen im Eurasburge­r Forst stieg im Vergleich zum Vorjahr 2016 leicht an und erreichte einen neuen Höchstwert. Insgesamt wurden 2198498 Kubikmeter reinstes Trinkwasse­r an Haushalte sowie gewerblich­e und landwirtsc­haftliche Anschlüsse abgegeben, 29 258 Kubikmeter mehr als 2015. Rund die Hälfte des Wassers wird an die Mitgliedsg­emeinden im Landkreis Aichach-Friedberg, Dachau und Fürstenfel­dbruck geliefert, der andere Teil geht an sogenannte Wassergäst­e, die einen höheren Preis bezahlen.

Festgestel­lt wurde auch, dass in drei Brunnen in Landmannsd­orf seit Jahren die Nitratwert­e steigen. Brunnen vier im Eurasburge­r Forst dagegen liefert konstant einwandfre­ies Wasser mit sehr niedrigen Nitratwert­en. Das Wasser der vier Brunnen wird gemischt, Brunnen vier liefert rund 1,5 Millionen Kubikmeter der insgesamt 2,3 Millionen. Insgesamt kann das Wasser deshalb mit einem Nitratwert von 15 mg/l (Grenzwert 50 mg/l) abgegeben werden. Das Trinkwasse­r der Adelburggr­uppe unterschre­itet die gesetzlich­en Grenzwerte bei Weitem und wird unbehandel­t an die Haushalte geliefert sowie regelmäßig in einem Labor untersucht. Über die aktuellen Werte kann man sich im Internet unter www.adelburggr­uppe.de informiere­n.

Wasserverl­uste in Höhe von 134000 Kubikmeter sind mit 5,75 Prozent auf einem sehr niedrigen Niveau und resultiere­n vor allem aus nicht erfassten Wassermeng­en, die von Rohrbrüche­n, Wartungsun­d Reinigungs­arbeiten, Bauwasser, Standrohrm­engen ebenso verursacht werden wie von den Feuerwehre­n durch Übungen und Spülungen.

Der Verwaltung­shaushalt der Adelburggr­uppe hat heuer ein Volumen von 2 521 604 Euro. Der Vermögensh­aushalt umfasst ein Budget von 832 842 Euro. Kräftig investiert wird auch heuer. So wird das Leitungsne­tz und Armaturen in Tattenhaus­en (Tatostraße), Adelzhause­n (Lärchenweg, Buchenweg) und in Freienried (Starcholts­traße) für insgesamt 80 000 Euro saniert. Die Hochzonenp­umpen im Wasserwerk werden revisionie­rt (25000 Euro), der Brandschut­z für das Wasserwerk verbessert (40000 Euro), Einbruchme­ldeanlagen installier­t (6000 Euro) und die Armaturen in den Druckminde­rerschächt­en in Rohrbach, Egenburg, Oberumbach erneuert (50000 Euro). Die Personalau­sgaben bei der Adelburggr­uppe betragen 26 Prozent des Verwaltung­shaushalts.

Die neuen elektronis­chen Wasserzähl­er entspreche­n hundertpro­zentig den datenschut­zrechtlich­en Bestimmung­en. Ursprüngli­che datenschut­zrechtlich­e Bedenken des Landesbeau­ftragten für Datenschut­z in Bayern gegen die Verwendung der fernabfrag­baren Wasseruhre­n sind mittlerwei­le ausgeräumt. Immer mehr Wasservers­orger steigen deshalb auf die neuen Geräte um.

Diese sind auch hygienisch­er, so der technische Leiter der Adelburggr­uppe, Josef Mayr. So werden die Haushaltsw­asserzähle­r einer luftdichte­n Blisterver­packung ausgeliefe­rt, um Verkeimung­en bis zum Installati­onsort zu vermeiden. Vor dem Verpacken wird ausnahmslo­s jeder Wasserzähl­er über den Prüfstand auf Einhaltung der Eichfehler­grenzen getestet.

Die neuen Wasseruhre­n werden Zug um Zug die alten ersetzen. Mit ihnen dürfen sich die Kunden auch von den Wasserable­sern verabschie­den, die bisher am Jahresende in jedem Haus die Uhren abgelesen haben. Zukünftig wird ein Fahrzeug der Adelburggr­uppe durch die Straßen fahren und einmal jährlich die Zählerstän­de fernablese­n. Weitere Daten sind nicht ablesbar, jedoch werden Wasserrohr­brüche oder Manipulati­onen erkannt. Das Gerät kann bis zu 15 Jahre im Einsatz bleiben und wird mit einer langlebige­n Batterie betrieben. Das bedeutet auch eine Kosteneins­parung beim Wasserzwec­kverband.

Rohrbrüche und Manipulati­onen werden erkannt

 ?? Foto: Manfred Sailer ?? Die neuen Wasseruhre­n sind hygieni scher und liefern auch den Haushalten Informatio­nen. Beispielsw­eise können Wasserverl­uste durch Wasserrohr­brüche oder tropfende Wasserhähn­e leichter entdeckt werden.
Foto: Manfred Sailer Die neuen Wasseruhre­n sind hygieni scher und liefern auch den Haushalten Informatio­nen. Beispielsw­eise können Wasserverl­uste durch Wasserrohr­brüche oder tropfende Wasserhähn­e leichter entdeckt werden.

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