Ärger für McDonald’s in Europa
Wird bei Preisen Druck ausgeübt?
München Die Fast-Food-Kette McDonald’s hat in drei Ländern Ärger wegen angeblicher Preisvorgaben an Lizenznehmer. Mehrere Organisationen in Italien, Frankreich und Deutschland werfen dem Unternehmen vor, die Produkte in den eigenen Restaurants billiger anzubieten als in Franchise-Filialen. Deshalb haben sie Beschwerden bei den Kartellbehörden eingereicht. McDonald’s wies die Vorwürfe gestern zurück: „Als selbstständige Unternehmer legen unsere Franchise-Nehmer die Preise in den von ihnen betriebenen Restaurants selbstständig fest“, versicherte das Unternehmen. „Grundsätzlich arbeiten wir sehr eng mit unseren Franchise-Partnern zusammen.“
Beim Franchise stellt ein Unternehmen Franchise-Nehmern die Nutzung eines Geschäftsmodells gegen ein bestimmtes Entgelt zur Verfügung.
In Deutschland hat die Anwaltskanzlei SKW Schwarz eine Beschwerde beim Bundeskartellamt eingerecht, wie ein Sprecher der Behörde und der zuständige Rechtsanwalt Sebastian von Wallwitz bestätigten. Wer dahintersteht, wollte von Wallwitz nicht sagen. Ziel der Beschwerde sei es nicht etwa, dass Bußgelder verhängt würden, sagte der Rechtsanwalt, sondern vielmehr „wettbewerbsverzerrende Praktiken zu beenden“.
Die unterschiedliche Preisgestaltung in eigenen Filialen von McDonald’s und Franchise-Filialen gehe aus statistischen Auswertungen hervor, sagte der Rechtsanwalt. Hintergrund sei auch die Kopplung von Mietverträgen an die Lizenzverträge, sodass die Franchise-Nehmer die Miethöhen an die Kunden weiterreichen müssten.