Friedberger Allgemeine

Der TVA überflügel­t den TSV Schwaben

Zwölf Siege in Folge reichen aber nicht zur Bayernliga-Meistersch­aft

- VON ROBERT GÖTZ

Eigentlich hätte die Saison für die Bayernliga-Basketball­er des TV Augsburg in der Vorrunde nicht schlechter laufen können. Drei Spieler fielen mit Bänderriss­en wochenlang aus, die Mannschaft fand nicht zueinander. Der TVA, eigentlich Mitfavorit, dümpelte irgendwo im Mittelfeld. Drei Monate und zwölf Siege in Folge später sagt Abteilungs­leiter Oliver Schwarz: „Schade, dass es am Ende nicht mit dem Aufstieg geklappt hat. Aber wir hatten in der Vorrunde zu großes Verletzung­spech.“

Es war eine beeindruck­ende Siegesseri­e, die die Bayernliga-Basketball­er des TV Augsburg im Jahr 2017 hingelegt haben, nur Meister und Aufsteiger Wolnzach war nicht mehr zu erreichen. Im Gegensatz zur Vorrunde blieben regionalli­gaerfahren­e Spieler wie Felix Förster, Sebastian Woelki und Alexander Chalusiak von Verletzung­en verschont und steigerten sich junge Talente wie Cornelius Marinus Ferber oder Lewis Vincent Londene. Wie es in der kommenden Saison weitergeht, weiß Schwarz noch nicht. Ob Trainer Sing weitermach­en wird, ist wenige Tage nach dem Saisonende noch nicht sicher und auch die Zu- sammensetz­ung des Kaders ist noch offen. „Wir würden gerne mit Dirk weitermach­en, aber er muss es beruflich vereinbare­n können. Wir werden uns in zwei Wochen zusammense­tzen, dann sehen wir weiter“, sagt Schwarz. Sollte der Trainer bleiben – und die Chancen stehen nicht so schlecht –, wird wohl auch der eine oder andere Neuzugang den TVA verstärken. Zudem setzt der TVA weiter auf die eigenen Talente.

Durchatmen heißt es auch beim Ligakonkur­renten TSV Schwaben. Der Absteiger verlor die beiden Derbys gegen den TVA und belegte in der Endabrechn­ung Platz sechs. „Das geht in Ordnung. Wir wussten, dass wir einen kleinen Kader haben“, sagt der stellvertr­etende Abteilungs­leiter Ali Schmid. Auch er ist mit seinem Trainer Sergej Kiselovs sehr zufrieden, auch er weiß noch nicht, ob Kiselovs bleibt. Wie der Kader aussehen wird? „Nach Ostern wissen wir mehr.“

Die beiden Augsburger Bayernligi­sten haben die gleichen Probleme und sie werden durch die Nähe des zwei Klassen höher agierenden Regionalli­gisten BG Leitershof­en/ Stadtberge­n nicht kleiner. Der wirkt wie ein Magnet auf die guten Spieler aus der Region, egal in welchem Alter. Der TVA und die Schwaben tun sich schwer, dort mitzuhalte­n. Damit hat man sich in Augsburg arrangiert. Die Rivalität zwischen den Vereinen schien zurückgega­ngen. So sah es zumindest bisher aus.

Acht Jahre lang arbeiteten zum Beispiel so alle drei Vereine in einer Jugendkoop­eration zusammen. Darin wurde ein U 16-Team für die Jugend-Basketball-Bundesliga (JBBL) und eine Bayernliga-U 14 organisier­t. Die U 14 betreuten die Schwaben. Federführe­nd bei der JBBLMannsc­haft war der TVA. Er trug die Hauptlast bei der Organisati­on und der Finanzieru­ng.

Jetzt zieht sich der TVA (wie berichtet) aus dieser Kooperatio­n zurück. Alle Beteiligte­n wollen nicht mehr groß darüber sprechen, keiner will den fragilen Burgfriede­n gefährden. Doch der TVA scheint sich allein gelassen gefühlt zu haben von den Schwaben und auch von Leitershof­en. Die beiden anderen betrachtet­en die JBBL bisher als das Steckenpfe­rd des TVA.

Fakt ist: Jetzt hat Leitershof­en das Sagen und plötzlich gibt es auch einen Namensspon­sor. Jahrelang war die Suche vergeblich, jetzt läuft das ehrgeizige Projekt nicht mehr als TV Augsburg, sondern als „Baramundi Basketball Akademie Augsburg“. Ob die U 16 aber überhaupt in der kommenden Saison in der JBBL spielen wird, ist gar nicht so sicher. Zuletzt gab es in der Relegation für den TVA ein bitteres 76:77 gegen die bisher sieglosen Lions Karlsruhe.

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Foto: Schöllhorn Cornelius Ferber vom TVA setzt sich im Derby durch.

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