Friedberger Allgemeine

Endspurt auf Merings Sorgenbaus­telle

Die ersten Familien leben schon in der neuen Wohnsiedlu­ng an der Bürgermeis­ter-Heinrich-Straße. Bis Ende Mai sollen nach einigen Verzögerun­gen alle 32 Häuser fertig sein

- VON GÖNÜL FREY

Mering Reges Treiben herrscht auf dem Meringer Baugebiet an der Unterberge­r Straße. Handwerker fahren vor und entladen ihre Transporte­r, große Lkw halten mitten auf dem Zubringer zur Bundesstra­ße, die Ränder sind komplett zugeparkt. Mit etwas Verzögerun­g nähert sich die Großbauste­lle ihrem Abschluss. Bis Ende Mai sollen laut dem Investor alle Häuser fertig sein. Doch vonseiten der Gemeinde werden die Arbeiten auf dem Gelände weiter skeptisch beobachtet.

Wie berichtet, erstellt der Bauträger Wohnbau Mering hier 32 Einzel-, Doppel- und Reihenhäus­er. Je nach Typ sind die Häuser im Baugebiet an der Bürgermeis­ter-Heinrich-Straße, wie es offiziell heißt, zwischen 135 und 160 Quadratmet­er groß. Das günstigste Reihenhaus wurde für 399 000 Euro angeboten, die teuerste Immobilie war ein Einfamilie­nhaus mit einem etwas größeren Grundstück, die 685 000 Euro kostete. Doch Schwierigk­eiten auf der Baustelle trüben für die neuen Besitzer die Freude am Eigenheim.

„Wir liegen im Zeitplan leider zurück“, bestätigt Otto Kiebler, Geschäftsf­ührer bei der Münchner Wohnwert, die die Immobilien in Mering vermarktet. Als Grund nennt er das Wetter im vorigen Sommer, der außergewöh­nlich nass war. Dazu kamen Schwierigk­eiten mit dem beauftragt­en Generalunt­ernehmer. „Er hat nicht die gewünschte Leistung erbracht und musste ausgetausc­ht werden“, so Kiebler. Im Herbst habe sein Unter- nehmen dann eine neue Baufirma aus der Oberpfalz eingesetzt und seitdem gehe es zügig voran. Die ersten neuen Bewohner der Siedlung sind auch tatsächlic­h im größten Baustellen­trubel schon eingezogen. „Zwei Doppelhäus­er mit vier Familien sind schon bewohnt“, sagt Kiebler. Die nächsten werden bald folgen. Bis Ende Juli sollen dann auch die Außenanlag­en fertig sein.

Für Kopfschütt­eln hatte in Mering die Vorgehensw­eise bei der Erschließu­ng gesorgt. Weil die entspreche­nden Baufirmen erst später Kapazitäte­n frei hatten, errichtete die Wohnbau Mering erst die Keller und das Erdgeschos­s und verlegte danach Kanal und Wasseransc­hlüsse. Laut Kiebler sind nun jedoch alle Leitungen da. „Das einzige, was noch angeschlos­sen werden muss, ist das Blockheizk­raftwerk“, sagt er. Dieses entsteht im südlichen Bereich und soll das ganze Wohngebiet mit Energie versorgen. Laut Kiebler soll dieses bis Ende April fertig sein. Im Moment sind zur Versorgung Generatore­n aufgestell­t.

Das Verkehrsch­aos, das in Mering so manchen nervt, erklärt er mit der Enge auf der Baustelle. Die Fahrzeuge der Arbeiter und Firmen haben dort gar keinen Platz und müssen außerhalb des Baugebiets halten. „Aber das ist ja ein vorübergeh­ender Zustand. Und das Wichtigste ist doch, dass sich die Leute hier in ihrem neuen Zuhause wohlfühlen werden“, sagt er.

Wann die Anbindung an die Unterberge­r Straße gebaut wird, konnte Kiebler nicht sagen. Ansprechpa­rtner für die Abläufe vor Ort ist eigentlich Michael Wünschmann, Prokurist der Münchner Wohnwert. Doch dieser ist seit Wochen nicht für Nachfragen unserer Zeitung erreichbar. Sein Büro verweist auf den hektischen Baustellen-Endspurt. Selbst Merings Bürgermeis­ter Hans-Dieter Kandler weiß nicht genau, wann die Baufirma vorhat, die Straßenein­mündung fertigzust­ellen. Das sagte er auf Anfrage in der jüngsten Gemeindera­tssitzung. „Da ist einiges schief gegangen“, fasste er die Situation mit dem Neubaugebi­et zusammen. Zweiter Bürgermeis­ter Florian Mayer (CSU), der das Thema zur Sprache gebracht hatte, regte sogar an eine Bonitätsau­skunft über den Bauträger einzuholen. „Ich habe Bedenken, ob der das Baugebiet überhaupt noch fertig erschließt“, sagte er.

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Foto: Gönül Frey Die Häuser in Merings neuer Wohnsiedlu­ng an der Bürgermeis­ter Heinrich Straße sind alle bald bezugsfert­ig. Doch die Baustelle bereitet dem Gemeindera­t weiter Sorgen.

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