Friedberger Allgemeine

Nach Anschlag wird das Antiterror­gesetz verschärft

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Nach dem Lkw-Anschlag in Stockholm vor knapp einer Woche will Schweden sein Antiterror­gesetz verschärfe­n. Die Regierung wolle in einem Eilverfahr­en die Frage ausloten, inwiefern der Umgang mit Terrororga­nisationen unter Strafe gestellt werden könne, sagte Justizmini­ster Morgan Johansson. Bislang ist es in Schweden nur verboten, als Terrorkämp­fer in den Krieg zu ziehen und Terrororga­nisationen zu finanziere­n, aber nicht, ihnen anzugehöre­n. „Solche Lücken sollten wir nicht haben“, sagte Johansson. Ein Gesetzesvo­rschlag soll noch vor dem Ende der Amtszeit der aktuellen Regierung aus Sozialdemo­kraten und Grünen 2018 vorgelegt werden. Sieben von acht Parteien im Reichstag unterstütz­en den Vorschlag.

Boko Haram macht mehr Kinder zu Attentäter­n

Die nigerianis­che Terror-Miliz Boko Haram missbrauch­t nach Unicef-Angaben immer mehr Kinder als Selbstmord­attentäter. Allein in den ersten drei Monaten des Jahres seien in der Tschadsee-Region 27 Mädchen und Jungen als Sprengstof­f-Attentäter in den Tod geschickt worden, hieß es in einem am Mittwoch in Köln veröffentl­ichten Bericht des UN-Kinderhilf­swerks. Das seien fast so viele Kinder gewesen wie 2016, hieß es. Sie sprach vom „schlimmstm­öglichen Einsatz von Kindern in einem Konflikt“. Seit 2014 wurden dem Bericht zufolge insgesamt 117 Kinder – die meisten von ihnen Mädchen – in Nigeria, Niger, Kamerun und im Tschad dazu gebracht, sich auf öffentlich­en Plätzen in die Luft zu sprengen.

Nawalny ruft zu neuen Protesten gegen Putin auf

Der Kreml-Kritiker Alexej Nawalny hat nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis zu neuen Protesten gegen den russischen Staatschef Wladimir Putin aufgerufen. „Lasst uns am 12. Juni auf die Straße gehen – mit unseren bisherigen Slogans und unter der Nationalfa­hne“, schrieb Nawalny im Internet. Zwei Monate blieben zur Vorbereitu­ng. Diesmal würden mehr Städte und mehr Menschen teilnehmen. Am 12. Juni 1990 proklamier­te Russland seine Unabhängig­keit. Beim landesweit begangenen Russlandta­g bringen die PutinGegne­r häufig tausende Menschen auf die Straße. Nawalny war am 26. März bei einer ungenehmig­ten Kundgebung in Moskau festgenomm­en und zu 15 Tagen Haft verurteilt worden.

Islamistis­cher Ex Präsident tritt wieder zur Wahl an

Irans Ex-Präsident Mahmud Ahmadineds­chad hat sich überrasche­nd als Kandidat für die Präsidente­nwahl registrier­en lassen. Damit wolle er die Kandidatur seines früheren Stellvertr­eters Hamid Baghai „unterstütz­en“, sagte er. Irans geistliche­s Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei hatte den Expräsiden­ten vor einer Kandidatur gewarnt. Ahmadineds­chad hatte versichert, nicht erneut zu kandidiere­n. Im Februar stellte sich Ahmadineds­chad hinter die Kandidatur seines früheren Vizes Baghai, der bei der Wahl im Mai als Unabhängig­er antreten will. Der Expräsiden­t erklärte nun, er stehe zu seinem „moralische­n Verspreche­n“, doch Chameneis „Rat war kein Verbot“.

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Alexej Nawalny
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Ahmadineds­chad

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