Bereit fürs schwäbische Derby
FCA II empfängt den FC Memmingen. Doch beide Klubs leiden unter ihrer Personalmisere
Fußball-Derbys sind besondere Spiele. Zu Bayernligazeiten waren die Begegnungen zwischen dem FC Augsburg und dem FC Memmingen von enormer Brisanz geprägt. Niederlagen waren für den großen Verein aus der Bezirksmetropole und auch den Allgäuer Renommierklub wie ein Stich ins Herz.
Heute ist das Verhältnis der Kontrahenten von gegenseitigem Respekt geprägt, die Augsburger Profis sind bei Freundschaftsspielen im Allgäu immer wieder gern gesehene Gäste. Doch wenn am Donnerstag (19 Uhr/Rosenaustadion) der FCA II in der Regionalliga Bayern den FC Memmingen zu Gast hat, dann steht wieder der sportliche Wettkampf im Mittelpunkt.
Sowohl der FCA II als auch der FC Memmingen können als Überraschungsteams der Saison bezeichnet werden. Die Memminger liegen mit 46 Punkten auf dem dritten Platz, die U23 mit 42 Zählern nur zwei Plätze dahinter. Damit war nicht zu rechnen, denn beide Mannschaften hatten in den vergangenen Jahren ihre sportliche Heimat eher im hinteren Bereich der Tabelle.
Und dann gibt es noch eine Gemeinsamkeit: Die Trainer Christian Wörns (FCA) und Stefan Anderl (FCM) haben mit massiven Personalproblemen zu kämpfen. Bei den Gastgebern gesellen sich zu den Dauerverletzten Max Reinthaler, Nicola Della Schiava, Andreas Volk und Benedict Laverty nun noch Marco Greisel und Philipp Baier. Letzterem machen Leistenprobleme zu schaffen, Greisel musste am vergangenen Samstag beim 0:0 in Gar- ching gar notärztlich behandelt werden. Doch die Knieverletzung des 19-jährigen Kaufbeurers ist wohl nicht so gravierend wie zunächst befürchtet. Er scheint mit einer Bänderdehnung glimpflich davongekommen zu sein. Positiv ist, dass Routinier Dominik Reinhardt und Mustafa Duman wieder trainieren konnten. Beim FCA hat man Respekt vorm Gegner: „Der FC Memmingen spielt eine überragende Saison, agiert kompakt, aber trotzdem mit einer gewissen Leichtigkeit,“stellt Wörns fest.
Vater des Erfolges ist Trainer Anderl, der die erste Saison im Allgäu arbeitet und vor 20 Jahren auch schon für die DJK Lechhausen gespielt hat. Das Gundelfinger Urgestein hat an etlichen Stellschrauben gedreht und die Mannschaft spielerisch weiterentwickelt.