„Das Schöne am Reisen ist, dass du nie zurückkommst, wie du gegangen bist“
Reise Acht Monate im Ausland liegen hinter unserer K!ar.Texterin Simone Hage, 16, aus Aichach. Dabei lernte sie mehrere Länder kennen. Nun neigt sich ihre Tour in Schweden dem Ende zu
Haväng/Aichach Eines kann ich mit Gewissheit über das Reisen sagen: Es verändert jeden Menschen. Mich auch, und zwar positiv. In fremde Länder zu reisen, auf mich alleine gestellt zu sein und einen komplett anderen Alltagsrhythmus kennenzulernen, hat mich aus meiner Sicht nachhaltig beeinflusst.
Ich habe in Hotels, Reitställen, Familienbetrieben und Tauchbasen gearbeitet und Zeit mit Menschen verbracht, die ihren Traum haben Realität werden lassen. Menschen, die ihrem Herzen gefolgt sind und sich beruflich neu orientiert haben – wie Stefan und Elke, die sich auf Fuerteventura niedergelassen und dort eine kleine Tauchbasis gegründet haben.
Ich habe Menschen kennengelernt, die sich für ein Leben als digitaler Nomade entschieden haben. Solche Menschen leben und arbeiten an unterschiedlichen Orten. Stets im Gepäck haben sie Smartphone, Tablet oder sonstige digitale Endgeräte. Sie halten sich dort auf, wo im Idealfall eine stabile Internetverbindung besteht. Dieses Berufsfeld ist völlig neu und erfreut sich einer stetig wachsenden Beliebtheit. Menschen, die sich selbst verwirklichen und frei von Konventionen leben wollen, haben mich sehr beeindruckt.
Ich würde nicht behaupten, dass ich durch diese Zeit zu einem besseren Menschen geworden bin. Doch ich kann sicher sagen, dass ich bewusster, sensibler, zielstrebiger und selbstbewusster bin als noch vor einem Jahr. Ich habe gelernt, meine Perspektive zu ändern und aus meinem typischen Tunnelblick-Denken herauszukommen.
Die Entscheidungen, die ich im normalen Alltag getroffen habe, hatten auf mein Handeln nie solche Auswirkungen, wie das auf Reisen der Fall war. Die Wahl meines Schlafplatzes, meines Jobs und das Land meines Aufenthalts fiel in der Regel spontan.
Was genau mich diese acht Monate Reisen gelehrt haben? Darüber könnte ich einen ganzen Roman Das Tauchen vor der Küste Fuerteventuras, die Arbeit mit Pferden nach der akademischen Reitkunst und die stundenlange körperliche Arbeit haben mir vor allem eine wichtige Erkenntnis gebracht: bewusster zu leben.
Die vergangenen drei Monate habe ich als Working Student in Schweden bei einer Pferdetrainerin gearbeitet, die unter anderem Persönlichkeitsentwicklung für Menschen lehrt. Dadurch bin ich mir wirklich bewusst darüber geworden, welche Folgen mein Handeln für andere Menschen hat, wieso ich in welchen Situationen wie reagiere und was es heißt, den Kopf komplett auszuschalten und nur auf meine Intuition zu hören. Falls sich jemand für Pferde interessiert, kann ich eine Zeit als Working Student in Haväng empfehlen. Dieser Ort in Schweden ist mein Zuhause geworden.
Mir ist durchaus bewusst, dass quer durch Europa zu reisen nicht jeden begeistern wird. Wer aber das Gefühl hat, raus in die Welt zu müssen, der sollte es aus meiner Sicht früher oder später tun. Reisen lehrt einen Dinge, die beispielsweischreiben. se in der Schule nicht behandelt werden. Wer fragt dort denn, was wirklich deine Stärken sind? Durch meine Reise habe ich endlich bewusst erkannt, wo meine eigenen liegen. Ich habe mal einen guten Spruch gelesen. Er lautet: „Das Schöne am Reisen ist, dass du nie zurückkommst, wie du gegangen bist.“»Lies mich
Weitere Informationen im Internet: www.workaway.info (Arbeit im Ausland), wwoof.net (Freiwilligenarbeit), www.yardandgroom.com (Jobs für Pferdeliebhaber)
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