Friedberger Allgemeine

Knapp 9000 Raser erwischt

Blitzmarat­hon: Warum es viel weniger Temposünde­r gab

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Augsburg/Neuburg Für den schlimmste­n Temposünde­r hatte sogar der bayerische Innenminis­ter Joachim Herrmann (CSU) ein paar mahnende Worte parat: „Das ist lebensgefä­hrlich, für sich und andere im Straßenver­kehr!“Den bayernweit­en Temporekor­d beim Blitzmarat­hon hat die Verkehrspo­lizei Ingolstadt auf der Bundesstra­ße 16 in der Nähe der Abfahrt Weichering­Lichtenau im oberbayeri­schen Landkreis Neuburg-Schrobenha­usen gemessen. Dort kam ein 42-jähriger BMW-Fahrer auf Tempo 181. 81 Stundenkil­ometer schneller, als er an dieser Stelle hätte unterwegs sein dürfen. Dem Mann aus BadenWürtt­emberg drohen nun bis zu 1200 Euro Strafe, zwei Punkte in Flensburg und drei Monate Fahrverbot, heißt es in der Pressemitt­eilung des bayerische­n Innenminis­teriums.

66 Stundenkil­ometer zu schnell war ein Fahrer auf der A 3 bei Neuhaus am Inn im Landkreis Passau. Als er mit 146 Sachen – erlaubt sind dort 80 Kilometer pro Stunde – geblitzt wurde, hielt der 35-Jährige sich die Hände vors Gesicht, um seine Identität zu verschleie­rn. Geholfen hat das allerdings nichts: Er wurde direkt danach von Beamten angehalten, teilte das Polizeiprä­sidium Niederbaye­rn mit. Auf ihn kommen ein Bußgeld von 800 Euro, zwei Punkte in Flensburg und ein Fahrverbot von zwei Monaten zu.

Trotz tagelanger Ankündigun­g der deutschlan­dweiten Aktion haben Bayerns Polizisten beim diesjährig­en Blitzmarat­hon knapp 9000 Temposünde­r erwischt. Dies entspreche etwa 3,8 Prozent der 230 000 kontrollie­rten Fahrzeuge, erläuterte das Innenminis­terium am Donnerstag zum Abschluss der Aktion. Wie die Polizei Schwaben Nord mitteilte, wurden in ihrem Einsatzgeb­iet 9248 Fahrzeuge kontrollie­rt. Im Südwesten waren es knapp 5000 Autos. Von denen waren rund um Augsburg 255 zu schnell unterwegs – das entspricht etwa 2,7 Prozent. Im Allgäu und in Westschwab­en sieht die Bilanz ähnlich aus, dort drückten etwa 300 Autofahrer zu fest aufs Gas.

In den Vorjahren ging den Beamten allerdings gut ein Drittel mehr Verkehrssü­nder ins Netz – ein erfreulich­er Rückgang für die Ermittler. Die Polizei geht davon aus, dass das vor allem am Wintereinb­ruch und den teilweise heftigen Schneefäll­en am Mittwoch gelegen hat.

Über Temposünde­r hinaus haben die bayerische­n Beamten beim Blitzmarat­hon aber auch mehr als 650 weitere Delikte registrier­t: Fahren ohne Gurt, die Benutzung des Handys am Steuer, mangelnde Verkehrstü­chtigkeit der Autos und auch Drogenkons­um.

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Foto: Matthias Balk, dpa 24 Stunden lang jagte die Polizei Tempo sünder.

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