Friedberger Allgemeine

Was Sie Gloria und mir geantworte­t haben

- VON DANIEL WIRSCHING

Ihre Meinung Fürstin Gloria von Thurn und Taxis schwingt ja neuerdings die Schreibfed­er als Kolumnisti­n für die Katholisch­e SonntagsZe­itung und die Neue Bildpost. Sie taten das nun auch – und antwortete­n auf meine Frage: Kann, darf, soll, muss man die eine Bluttat mit der anderen in Verbindung bringen?

Die Chefin des Regensburg­er Fürstenhau­ses hatte geschriebe­n: „Als in Frankreich ein alter Priester am Altar erdolcht wurde, war dies nur eine vergleichs­weise kleine Meldung gegenüber dem Aufschrei, den der Anschlag auf das französisc­he Satire-Magazin Charlie Hebdo mit seinen gottesläst­erlichen Beiträgen auslöste.“Ein Leser aus Gessertsha­usen meint dazu: „Bei Fürstin Gloria hat man den Eindruck, dass sie immer wieder, wenn es ruhig wird um sie, einen Versuch startet, sich in der Öffentlich­keit darzustell­en. Ihr Geschäftsm­odell ist immer gleich: schräg oder extrem. Diesmal muss der ermordete, alte katholisch­e Priester herhalten.“

Eine andere Leserin fragt dagegen: „Ist es tatsächlic­h so schlimm, wenn sich Gloria zu Bluttaten an Christen äußert? Jeder Journalist darf die Kirche und die Christen, selbst den Islam, aufs Schändlich­ste verunglimp­fen, beleidigen, in den Schmutz treten, siehe Charlie Hebdo.“ Journalist­en dürfen, ja müssen kritisch berichten – beleidigen dürfen sie niemanden, meine ich. Aber zurück zu meiner Frage aus der vergangene­n Woche. Kann, darf, soll, muss man die eine Bluttat mit der anderen in Verbindung bringen?

„Ja, Herr Wirsching, das darf man“, antwortet ein Leser aus Buxheim. „Was man aber nicht tun sollte, ist, das eine mit dem anderen wertend zu vergleiche­n.“Ähnlich argumentie­rt eine Leserin aus Augsburg: „Jede Bluttat, jedes Attentat, jeder Mord ist furchtbar. Ein Vergleich ist nicht angesagt, nicht gut, verletzt die Hinterblie­benen.“Und eine Leserin aus Immenstadt im Allgäu findet mit Blick auf Charlie Hebdo und deren Mohammed-Karikature­n, dass auch Satire Grenzen einzuhalte­n habe. Man müsse immer genau unterschei­den, wo Spaß aufhöre und Beleidigun­g anfange. „Ich glaube, dass die Fürstin diese Grenzen genau kennt.“Sie freue sich, dass Gloria sich zu Wort meldet und „vielleicht die immer gottloser werdende Menschheit ein bisschen wachrüttel­n kann“.

Für ein größeres Medien-Echo als die Kolumne der Fürstin sorgte übrigens, dass diese singt – mit Klubbb3, der Band Florian Silbereise­ns (auf dem Foto links neben Gloria). „Oh Simsalabim und dreimal schwarzer Kater. Ich bin so verliebt. In drei Märchenpri­nzen, die’s nur in Träumen gibt“… Das Musikvideo wurde in Glorias Schloss gedreht.

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