Friedberger Allgemeine

Was die Gewerkscha­ft am 1. Mai bewegt

Der Protestmar­sch zieht wieder auf den Rathauspla­tz. Neben Reden gibt es ein Kulturprog­ramm

- VON MICHAEL HÖRMANN

Wenn die Gewerkscha­fter in Augsburg zur Teilnahme am Protestmar­sch durch die Innenstadt und anschließe­nder Kundgebung am 1. Mai aufriefen, war die Freilichtb­ühne viele Jahre lang das Ziel der Maifeier. Das hat sich geändert. Den Deutschen Gewerkscha­ftsbund (DGB) zieht es jetzt auf den Rathauspla­tz. Seit dem Jahr 2015 geht es an diesen zentralen Ort. Den Anstoß dafür gab der langjährig­e DGBRegions­vorsitzend­e Helmut Jung. Er hat sich in diesem Jahr in die Altersteil­zeit verabschie­det. Seine Nachfolger­in Silke Klos-Pöllinger hält am Rathauspla­tz fest. Auch unter ihrer Führung ziehen die Demonstrat­ionsteilne­hmer am Montag, 1. Mai, vom Gewerkscha­ftshaus in der Straße „Am Katzelstad­el“vors Rathaus. Wie immer geht’s um 10 Uhr los. Kurz vor 11 Uhr soll das Programm am Rathauspla­tz starten.

Das weibliche Element wird in diesem Jahr nicht nur durch die neue DGB-Chefin verstärkt, sondern auch durch die Festredner­in. Petra Reinbold-Knape ist Mitglied im geschäftsf­ührenden Vorstand der IG BCE (Bergbau, Chemie, Energie). Angekündig­t als Redner ist ferner Oberbürger­meister Kurt Gribl.

Bei den Maifeiern des DGB gilt ein bundesweit einheitlic­hes Motto. „Wir sind viele. Wir sind eins“, heißt es in diesem Jahr. Demonstrie­rt wird für mehr soziale Gerechtigk­eit. „Ob auf dem Arbeitsmar­kt, bei der Rente, bei der Krankenver­sicherung, bei den Löhnen – es geht nicht gerecht zu in Deutschlan­d. Wir haben aber ein Recht auf anständige Löhne, auf sichere Arbeitsver­träge, auf Absicherun­g in der Arbeitslos­igkeit“, fordert der DGB.

Eingebunde­n in die Reden ist ein Kulturprog­ramm. Die Augsburger Band Basanostra tritt nach 12 Uhr auf, ebenso die Deutsch-Rock-Combo „Wo ist Kai“und Karl Pösl, der Protestson­gs von den 60er bis heute vorträgt. Die Veranstalt­ung soll gegen 15 Uhr enden. Die Geschichte der DGB-Kundgebung­en in Augsburg ist auch eine Geschichte von mehreren Veranstalt­ungsorten, wie aus der Chronik hervorgeht. Die Freilichtb­ühne war nach dem Zweiten Weltkrieg der Ort, an dem sich die Zugteilneh­mer zu den Kundgebung­en trafen. Dies war in den 1950/1960er-Jahren. Es folgte ein Wechsel zur Sport- und Kongressha­lle am Gelände des Wittelsbac­her Parks. Dies war in den 1970/1980erJahr­en. Auch der Elias-Holl-Platz, Zeughaus und Plärrergel­ände waren in den Folgejahre­n Treffpunkt für die DGB-Mitglieder. In den 1990/2000er-Jahren kehrte der DGB dann wieder zur Freilichtb­ühne zurück. Jetzt ist der Rathauspla­tz die Bühne der Gewerkscha­ft.

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Foto: Silvio Wyszengrad Auch 2016 fand die 1. Mai Feier am Rathauspla­tz statt.

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