Jetzt reicht’s!
Die Fälle häufen sich: Schon wieder muss ein wertvoller Stadtbaum gefällt werden, weil er durch Bauarbeiten schwer geschädigt wurde. So kann es auf Dauer nicht weitergehen.
Spätestens seit der umstrittenen Fällaktion in der Gögginger Bürgermeister-Aurnhammer-Straße sollte der Stadtregierung und insbesondere dem Umweltreferenten Reiner Erben (Grüne) klar sein, dass Augsburgs Bäume besser geschützt werden müssen. Erben hat bislang sehr stark auf Information und Aufklärung gesetzt, damit Bauherren und Baufirmen Schäden an Wurzeln oder Stamm künftig besser vermeiden. Bei der kaputten Linde in der Holbeinstraße zeigt sich jetzt: Die Infokampagne und auch Instruktionen städtischer Ämter haben offenbar keine Wirkung. Auf die freundliche Art allein kann die Stadt das Problem nicht in den Griff bekommen.
Auch die Strategie, bei Verstößen auf der Baustelle verstärkt Bußgelder zu verhängen, führt nicht viel weiter. Für die Stadt sind solche Verfahren rechtlich aufwendig und zeitraubend. Wennn überhaupt Strafen durchgesetzt werden können, fallen sie am Ende eher gering aus.
Der Umweltreferent muss deshalb alles daran setzen, endlich strengere Regeln für Bauarbeiten auf den Weg zu bringen. Die finanziellen Folgen bei Vergehen müssen Baumfrevlern wirklich weh tun. Mindestens ebenso wichtig ist es, Bauplanung und Baustellen besser zu überwachen. Mit guter Kontrolle wird stadtbildprägendes Grün am besten geschützt.