Reaktion lange überfällig
Zum Leitartikel „Erdogans alarmierender Wahlerfolg in Deutschland“von Walter Roller vom 19. April: Der Leitartikel von Walter Roller trifft genau meine Meinung, und ich hoffe, dass jetzt von der Bundesregierung eine Reaktion kommt. Denn die ist schon lange überfällig. Wenn ich mir vorstelle, dass die EU seit 2014 bis jetzt 1,4 Milliarden Euro für die Demokratisierung der Türkei überwiesen hat und 63 Prozent der hier lebenden wahlberechtigten Türken, die abgestimmt haben, ein Ja zum Referendum abgegeben haben!
Dann, beim besten Willen verstehe ich meine Mitbürger und unsere Regierung nicht, wenn sie immer noch für eine doppelte Staatsbürgerschaft sind. Anton Hasch, Harburg
Was kann unsere Politik tun?
Ebenfalls dazu: Eine hervorragende Lagebeurteilung von Walter Roller. Was mich am meisten an diesem Ergebnis schockiert, ist, dass viele bestens integrierte und erfolgreiche Deutschtürken auch mit Ja stimmten. Sehen sie denn nicht, dass sie den „Herrn“unterstützen, der in der Türkei Minderheiten unterdrückt, die Meinungsfreiheit gekappt hat und die Todesstrafe einführen will? Was kann unsere Politik tun, um diese Entwicklung zu stoppen? Als Erstes müssen die von der Türkei gesandten und bezahlten Imame in die Türkei zurückgeschickt werden. Sie sprechen kein Deutsch und vermitteln keine laizistischen Werte. Sie stellen den Koran über das Gesetz. Als Zweites muss die doppelte Staatsbürgerschaft abgeändert werden. Entgegen den Erwartungen hat sie eindeutig nicht zur Integration beigetragen. Alois Grand, Meitingen
Tröstliches Ergebnis
Ebenfalls dazu und zu Leserbriefen zum Thema: Rechnerisch haben gerade einmal etwa zehn Prozent der in Deutschland lebenden und 31 Prozent der wahlberechtigten türkischstämmigen Menschen mit Ja für Erdogan gestimmt. Die große Mehrheit ist also gar nicht zur Wahl gegangen, und ein beträchtlicher Teil der interessierten „Türken“hat mit Nein gestimmt. Das Ergebnis ist für mich daher tröstlich.
Trotzdem stimme ich denen zu, die der Meinung sind, dass die „Deutsch?“-Türken, die eine Diktatur bevorzugen, doch in „ihr“Land zurückkehren sollen, auch wenn sie hier geboren wurden, aber nie das Ziel hatten, sich hier zu integrieren, was heißt: unter anderem unser Grundgesetz über alle anderen Gesetze zu stellen. Gunther Wittig, Leitershofen
Betrifft: Steuerlast
Zu „Millionen Deutsche zahlen Spitzen steuer“(Seite 1) vom 19. April: Die Hälfte der Einkommensteuereinnahmen sind mitnichten die Hälfte der Staatssteuereinnahmen. Es gibt auch noch so unbedeutende Steuern wie die Lohnsteuer, die Mehrwertsteuer, die Mineralölsteuer, die Abgeltungssteuer, die Grunderwerbsteuer, um nur einige wenige davon zu nennen.
Wenn dem so wäre, wie die Schlagzeilen glauben machen, könnten kaum noch so viele Milliarden Euro in Steuerparadiesen landen, die ziemlich sicher nicht von den verbliebenen 90 Prozent der Reststeuerzahler stammen. Franz Tobiasch, Westendorf
Peinliche Posse
Zu „Sturmwolken am Horizont“(Politik) vom 20. April: Wie peinlich: Der zur Einschüchterung des Diktators Kim Jong Un entsandte amerikanische Flugzeugträger-Konvoi hat anscheinend navigatorische Schwierigkeiten, die kürzeste Strecke auf dem weiten Seeweg nach Nordkorea zu finden und dümpelt bereits seit anderthalb Wochen ziemlich orientierungslos vor sich hin.
Diese Posse passt wie die Faust aufs Auge zur konfusen HauruckPolitik der derzeitigen US-Regierung unter ihrem selbstverliebten Präsidenten! Herbert Biedermann, Kirchdorf
„Elster“vermisst
Zu „Welche Steuerprogramme sind gut?“(Wirtschaft) vom 19. April: Leider ist die Aussage der getesteten Steuerprogramme nur eingeschränkt. Ich vermisste das „Elster“-Programm der Finanzbehörden, mit dem ich bisher nur gute Erfahrungen habe. Erich Keller, Sonthofen
Versagen der Behörden
Zu „Ring von Finanzbetrügern aufgeflo gen“(Wirtschaft) vom 19. April: Wenn mehr als zehn Milliarden Euro am Fiskus vorbei durch Cum-ExGeschäfte erschwindelt wurden, frage ich mich, welche Kontrollinstanzen in den Finanzbehörden versagt haben. Natürlich übernimmt wieder mal keiner die Verantwortung dafür. Warum sind eigentlich zuerst Journalisten auf diesen Betrug aufmerksam geworden? Rita Barth, Oettingen
Wut verrauchen lassen
Zu „Wahnsinnige Wut“(Sport) vom 20. April: Lieber Herr Rummenigge, lassen Sie doch Ihre Wut einfach verrauchen. Es kommt auch wieder die Zeit des Bayern-Bonus, wenn in der Nachspielzeit der Nachspielzeit ein Tor gelingt. Oder beispielsweise das Raubein Vidal trotz übelster Fouls nicht vom Platz fliegt.
Wie heißt es doch so schön: Im Fußball gleicht sich immer wieder alles aus. Nur Geduld, Herr Rummenigge, auch das „Mia san mia“kommt sicher bald wieder zum Tragen. Franz Moll, Aindling