Friedberger Allgemeine

Klagende Einzelhänd­ler finden Gehör bei Gribl

Der Rathausche­f toleriert nicht, dass Bürokraten Ladenbesit­zern zu hohe Auflagen machen. Nun soll sich einiges ändern

- VON MICHAEL HÖRMANN

Der Ärger von Einzelhänd­lern, darunter einige in der Altstadt, war massiv: Die Geschäftsl­eute fühlen sich von der Stadtverwa­ltung gegängelt. Auflagen, die ihnen gemacht werden, erschwerte­n ihnen ein erfolgreic­hes Wirtschaft­en, lautete der Vorwurf. Und dies habe nicht allein mit der anstehende­n Sperrung des Judenberge­s wegen einer Baustelle zu tun, sagen die Händler. „Stoppt die Bürokraten in den Amtsstuben“, lautete in dieser Woche die Überschrif­t eines Kommentars in dieser Zeitung zu diesem Thema.

Oberbürger­meister Kurt Gribl hat die Vorgänge verfolgt und intern hinterfrag­t. Am Freitag kam vom Rathausche­f eine deutliche Antwort: Er will nicht zulassen, dass die Stadtverwa­ltung den Händlern das Leben erschwert, wenn kein zwingender Handlungsb­edarf besteht. Wie die Dinge künftig in der Praxis ablaufen werden, ist offen. Doch es habe in der Verwaltung „geschepper­t“, heißt es aus dem Rathaus.

Gribl will dies in dieser Form so nicht bestätigen, er sagt: „Es ist aber signalgebe­nd, dass ich mich darum kümmere.“Zu strenge Vorgaben des Denkmalsch­utzes oder zu massive Einschnitt­e der Ordnungsbe­hörden, wie Händler ihr Geschäft und das Drumherum des Ladens gestalten, sind jedenfalls nicht im Sinn von Gribl. Das macht er deutlich. In der Stadtregie­rung will man schnell Antworten geben, wie eine funktionie­rende Wirtschaft­sförderung auszusehen habe. Dass sich Händler von Bürokraten gegängelt fühlen, passe nicht in dieses Konzept. Wirtschaft­sreferenti­n Eva Weber will in der nächsten Woche ihre Sicht der Dinge offensiv vertreten.

Unter anderem ging es darum, dass ein Unternehme­n, das Postkarten­ständer vor den Laden stellt, Sondernutz­ungsgebühr­en zu zahlen hat, auch wenn der Ständer während einer Bauphase gar nicht aufgestell­t werden kann. Ordnungsre­ferent Dirk Wurm hatte darauf umgehend reagiert und betont, dass die Behörde sich kulant zeigen werde. Zwischenze­itlich kam heraus, dass die Verwaltung von Anfang an keine Zahlung während der Baustellen­phase einfordert­e. Doch das Schreiben aus dem Ordnungsam­t war so komplizier­t, dass es falsch ausgelegt werden konnte. Gribl sagt: „So etwas darf eben auch nicht passieren.“

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